Starke Partner für den Hochschulstandort
Die Hochschule Ravensburg-Weingarten, das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT, die Stadt und der Landkreis Ravensburg beschließen eine Kooperation mit dem Schwerpunkt technologische Trendforschung. Im Juni eröffnet das Fraunhofer-Kontaktbüro im Gründerzentrum kup in Ravensburg.
„Im schönsten Saal des Rathauses“ habe man sich für die Unterzeichnung dieses Kooperationsvertrages eingefunden, begrüßte der Oberbürgermeister der Stadt Ravensburg, Dr. Daniel Rapp. Und er brachte damit schon zum Ausdruck, dass dies keine alltägliche Zusammenkunft war: Das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT, die Hochschule Ravensburg-Weingarten, die Stadt und der Landkreis Ravensburg versammelten sich im kleinen Sitzungssaal, um eine Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt technologische Trendforschung zu beschließen. „Einen so namhaften Partner wie das Fraunhofer-Institut zu gewinnen, das ist ein wichtiger Schritt für den Wirtschafts- und Hochschulstandort“, so das Stadtoberhaupt.
Fraunhofer-Kontaktbüro im „kup“
Das Fraunhofer-Institut für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT hat seinen Sitz in Euskirchen bei Köln. „Wir sind eines von insgesamt 72 Instituten“, sagt der Direktor Professor Dr. Michael Lauster. „Doch wir sind neben Stuttgart, Karlsruhe und Leipzig eines von nur vier Instituten, die Beratung in einem so breiten Spektrum der technologischer Entwicklungen anbieten.“
Der freundschaftliche Kontakt nach Ravensburg und an die Hochschule in Weingarten besteht schon seit rund vier Jahren. Doch nun sahen die Partner den richtigen Zeitpunkt für die offizielle Besiegelung und für die Eröffnung eines gemeinsamen Kontaktbüros in Oberschwaben gekommen. Ein Grund dafür ist das „kup“ in der Ravensburger Parkstraße, das im Juni eröffnet wird. Im Rahmen dieser Plattform für innovative, technologieorientierte und kreative Unternehmen wird das Fraunhofer INT sein Kontaktbüro beziehen.
Einen anderen Grund nennt der Rektor der Hochschule Ravensburg-Weingarten, Professor Dr. Thomas Spägele: „Neben Forschung und Lehre spielt die sogenannte ‚Third Mission‘ für uns Hochschulen eine zunehmend bedeutendere Rolle, also das Wirken der Hochschule in gesellschaftlichen Zusammenhängen. Gerade in der Technologieberatung ist das Bekenntnis des Fraunhofer-Instituts zu uns ein Adelsschlag. Wir sind offensichtlich nicht die schlechteste Hochschule in der Region“, so Rektor Spägele.
„Es ist wichtig, Wissen zu teilen“
Als weitere Partner sind die Wirtschaftsförderung sowohl der Stadt Weingarten wie auch des Landkreises mit im Boot. Sie sehen ihre Aufgabe vor allem darin, die Unternehmen für Trends und Veränderungsprozesse zu sensibilisieren.
„Ein Großteil unserer Betriebe in der Region sind kleine und mittlere Unternehmen mit 25 bis 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Diese haben von sich aus oft nicht die Kapazität, Trends im Detail zu verfolgen“, sagt Hans-Joachim Hölz, Geschäftsführer der Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft des Landkreises Ravensburg. „Mit dem Fraunhofer-Institut vor Ort können sie der Sache nun analytisch auf den Grund gehen.“ Und Andreas Senghas, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Ravensburg ergänzt: „Wir werden Netzwerke bilden. Es wird wichtig sein, Wissen zu teilen.“ Michael Lauster nennt das „Konsortien im vorwettbewerblichen Bereich“ und bringt damit die Notwendigkeit von Zusammenschlüssen im Management von Wissen auf den Punkt.
Mit-Initiator und Absprechpartner für die Kooperation auf Seiten der Hochschule in Weingarten ist Professor Dr. Peter Philippi-Beck. Auch er sieht die Chance für die Unternehmen der Region „Unterstützung zu erhalten, um auf technologische Veränderungen rechtzeitig reagieren und damit im internationalen Technologie-Wettbewerb bestehen zu können.“
Suche nach den schlauesten Köpfen
In Kombination mit der ebenfalls gestarteten Hochschul-Initiative GROW, bei der Gründer aus der Hochschule im „kup“ eine Plattform für die Umsetzung ihrer unternehmerischen Ideen finden, biete die Weingartener Hochschule ein weites Spektrum, um unternehmerische Initiativen in Technologiefeldern zu unterstützen. Auch Michael Lauster betont, dass die hohe Technologie-Dichte in Kombination mit dem Hochschulstandort die Region für ein Forschungsinstitut sehr interessant mache.
Und wie sieht nun konkret eine solche Beratung durch das Fraunhofer-Institut in Ravensburg aus? Der erste Kontakt laufe immer über das Büro vor Ort. Dann fließe die Anfrage an die verschiedenen Partner in Euskirchen, an die Hochschule, ins Landratsamt und die Stadtverwaltung, erklärt Lauster. „Es findet eine Suche nach den schlauesten Köpfen statt, da sind verschiedenste Konstellationen denkbar“, ergänzt Hochschulrektor Thomas Spägele. Er sieht auch für die Studierenden und die Absolventinnen und Absolventen eine große Chance. Es könnten in diesem Rahmen beispielsweise Abschlussarbeiten entstehen. „Und sicherlich wird es uns mit so einem renommierten Partner wie dem Fraunhofer-Institut noch besser gelingen“, ist Spägele überzeugt, „die gut ausgebildeten Fachkräfte hier in unserer Region zu halten.“
Text: Christoph Oldenkotte
Öffentlichkeitsarbei Hochschule Ravensburg-Weingarten