Gesundheitsversorgung weiterentwickeln – Deutschland braucht Versorgungsziele!
Das DNVF lädt am 16. Mai, von 10-14 Uhr zum 6. DNVF-Forum Versorgungsforschung nach Berlin ein. Das Forum zum Thema "Versorgungsziele" verspricht spannende Diskussionen zwischen den VertreterInnen aus der Gesundheitspolitik, der Selbstverwaltung, der Patient/innen und der Forschung.
Das Netzwerk hat sich positioniert: Ziele sind wichtig für die Weiterentwicklung der Versorgung und die Forschung. „Nur wer Ziele hat, kann erfolgreich sein!“
Das gemeinsame Bestreben der Politik, der Leistungserbringer, Kostenträger, Forschenden, Patientinnen und Patienten ist es, die Gesundheitsversorgung durch Analysen und Ergebnisse aus der Forschung zu verbessern und stetig weiter zu entwickeln. „Doch nur wer Ziele hat, kann erfolgreich sein!“, so Prof. Reinhard Busse (TU Berlin), einer der Mit-Initiatoren der Veranstaltung und Leiter der Ad-hoc-Kommission im DNVF, die sich seit knapp zwei Jahren mit der Thematik beschäftigt und zu dem Entschluss gekommen ist: „Deutschland braucht Versorgungsziele!“ Aus Sicht des Vorstandsvorsitzenden des DNVF Prof. Edmund Neugebauer würden Versorgungsziele nicht nur die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung unterstützen, sie könnten auch richtungsweisend für die Gestaltung von Forschungsförderprogrammen und deren Evaluation sein. „Wie soll der Innovationsfonds evaluiert werden, wenn niemand festgelegt hat, welche Ziele bei welchen Erkrankungen erreicht werden sollen?“, so Neugebauer.
Im Bereich der Versorgung finden sich in Deutschland bereits zahleiche Ansätze, bei denen Versorgungsziele – wenn auch nicht explizit so benannt – elementarer Bestandteil sind, so beim Nationalen Krebsplan, der Diabetes-Surveillance und im Bereich der Entwicklung von Qualitätsindikatoren. Aber dabei ist festzustellen, dass alle mit unterschiedlichen Verfahren arbeiten. „Wir sollten ein einheitliches systematisches Vorgehen entwickeln“, so PD Dr. Monika Klinkhammer-Schalke als Stellv. Vorsitzende des DNVF und Mitglied der Kommission. Die Kommission möchte ein Projekt anstoßen und eine Methodik entwickeln, um für einzelne Entitäten / Krankheitsbilder Ziele zu konsentieren um darauf aufbauend Maßnahmen zur Umsetzung ableiten zu können. „Dabei möchten wir auf die Erfahrungen aus den verschiedenen Projekten aufbauen und ein Verfahren entwickeln, das auch den Vergleich und die Priorisierung zwischen verschiedenen Bereichen erlaubt“, so Klinkhammer-Schalke.
Eine Projektskizze für ein Pilotprojekt hat die Gruppe bereits erstellt. „Wenn wir uns bei dem Forum, mit allen Stakeholder über die Notwendigkeit von Versorgungszielen und der Entwicklung einer einheitlichen Methodik verständigen können“, so Prof. Busse, „könnten wir bereits in 15-18 Monaten erste Ergebnisse vorlegen. Wir hoffen, dass wir mit den guten Beispielen aus Deutschland und mit dem Vortrag von Herrn Prof. Sandman von der Universität Linköping, der über die Versorgungsziele in Schweden berichten wird, die Zuhörer/innen für das Thema gewinnen können“, so Busse.
Und obwohl wir uns als Netzwerk zum Thema bereits klar positioniert haben, freut sich Neugebauer als Moderator der Veranstaltung auf die Diskussionen, für die das DNVF Prof. Peter Falkai (AWMF), Heiko Rottmann-Großner (BMG), Dr. Ilona Köster-Steinebach (Patientenvertreterin im G-BA), Prof. Leonie Sundmacher (Mitglied des Expertenbeirats im Innovationsfonds) und Michael Weller (GKV-Spitzenverband) gewinnen konnten.
Zusammenfassung der DNVF-Position:
1. Ziele sind wichtig für die Weiterentwicklung der Versorgung und die Forschung. „Nur wer Ziele hat, kann erfolgreich sein!“
2. Im Bereich der Versorgung gibt es in Deutschland bereits Projekte, bei denen die Konsentierung von Zielen ein zentraler Bestandteil ist. Aktuell entstehen jedoch viele verschiedene Verfahren und damit ein wenig vergleichbares Feld.
3. Wir wollen eine einheitliche Methodik / Vorgehensweise, die in den unterschiedlichen Bereichen zur Anwendung kommen kann und die auch den Vergleich und die Prioritätensetzung zwischen den verschiedenen Anwendungsbereichen ermöglicht.
4. An Versorgungszielen ausgerichtete Forschungsprogramme werden besser evaluierbar, d.h. wir erwarten einen höheren Patientennutzen aus der Forschung.
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