"Wider den Rechtspopulismus": Evangelische Hochschule RWL in Bochum startet Veranstaltungsreihe
Am Montag, 7. Mai 2018, startet die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EVH RWL) eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Wider den Rechtspopulismus!". Den Auftakt macht von 18 bis 19.30 Uhr ein Vortrag von Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl.
In der sozialen Arbeit begegnen wir Tätern und Opfern von Ausgrenzung und Menschenverachtung, die sich in rechtsextremistischen Gedanken, Äußerungen und Handlungen veräußerlichen und im Klima zunehmenden Rechtspopulismus ausbreiten. Was tun, wenn der Vater sein Kind mit Thor-Steinar-Pullover in den Kindergarten schickt oder eine Beratung auf dem Sofa unter der Hakenkreuzfahne stattfinden soll?
Der Rechtspopulismus hat sich mittlerweile auch in Deutschland bis tief in die Mitte der Gesellschaft und auch in die Mitte der Kirchen eingefressen. Täglich produziert er Opfer – Ausgegrenzte, Stigmatisierte, Verhetzte. Opferschutz umfasst auch Tatprophylaxe, und das heißt auch: Arbeit mit Menschen, die der rechtspopulistischen Versuchung erliegen.
Was macht Rechtspopulismus attraktiv? Warum sind selbst Christi_innen davor nicht gefeit? Begünstigen Kirchen gelegentlich sogar das Ausbreiten rechtspopulistischer Versuchungen? Und was können sie tun, um diesen Tendenzen innerhalb ihrer eigenen Reihen wirksam zu begegnen – nicht zuletzt durch Diakonie und Caritas?
Am Montag, 7. Mai 2018, startet die Evangelische Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EVH RWL) eine Veranstaltungsreihe zum Thema "Wider den Rechtspopulismus!". Den Auftakt macht von 18 bis 19.30 Uhr ein Vortrag von Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl.
Lob-Hüdepohl beleuchtet die moralischen Herausforderungen und die Verantwortung der sozialen Arbeit in diesem Feld. In seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion geht er zentralen Fragen nach, die die Arbeitswirklichkeit betreffen: Wie kann Opferschutz sowohl als Zurückweisung konkreter Angriffe auf die Menschenrechte als auch durch Prävention und Empowerment gestaltet werden?
Welche Möglichkeiten gilt es, in der Arbeit mit Tätern zu entdecken, und wie kann dem vorgebeugt werden, dass Menschen zu Tätern werden? Wie können rechtspopulistische Klienten und ihre Verlustängste ernst genommen und dabei gleichzeitig ein Sozialraum gestaltet werden, in dem mentale und lebenspraktische Brücken zwischen den Menschen gebaut werden?
Im Spannungsfeld der empfundenen Lebenswirklichkeiten aller Beteiligten als Ausgangspunkte und dem Ziel demokratischer Konfliktlösungen kann und soll die soziale Arbeit dazu beitragen, gemeinsam mit den Beteiligten diese Brücken zu entwerfen und zu bauen.
Prof. Dr. Lob-Hüdepohl war zuletzt Präsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und wurde 2016 in den Deutschen Ethikrat berufen.
Weitere Informationen:
https://www.evh-bochum.de/artikel/wider-den-rechtspopulismus-vortrag-und-diskussion.html