Novartis-Preis für Pathologie würdigt translationale Forschung beim hepatozellulären Karzinom
Die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) verleiht anlässlich ihrer
102. Jahrestagung in Berlin zum vierten Mal den Novartis-Forscherpreis.
Dr. Sofia Maria Elisabeth Weiler vom Universitätsklinikum Heidelberg
erhält die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung.
Der Novartis-Forscherpreis der DGP fördert herausragende grundlagen-orientierte und translationale Forschungsprojekte in der Onkologie.
Nürnberg/Berlin, 25. Mai 2018 – Bereits zum vierten Mal fördert die Deutsche Gesellschaft für Pathologie (DGP) mit dem Novartis-Forscherpreis herausragende grundlagenorientierte und translationale Forschungsarbeiten zur Pathogenese und Diagnostik von Erkrankungen. Der diesjährige Preis wurde im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung der DGP-Jahrestagung in Berlin verliehen.
„Das Verständnis zugrundeliegender pathologischer Mechanismen von Erkrankungen
ist für die Entwicklung neuer Behandlungsansätze essentiell,“ so Prof. Dr. med. Peter
Schirmacher, amtierender Vorsitzender der DGP. „Mit dem Preis würdigt die DGP Forschungsarbeiten, die zur Identifizierung neuer therapeutischer Ziele betragen
und Patienten langfristig neue Behandlungsperspektiven bieten können.“
Den diesjährigen Novartis-Forscherpreis über 10.000 Euro erhält Frau Dr. rer. nat. Sofia Weiler vom Universitätsklinikum Heidelberg. In ihrer Forschungsarbeit „Induction of Chromosome Instability by Activation of Yes-Associated Protein and Forkhead Box M1 in Liver Cancer” untersucht Frau Dr. Weiler die Rolle des Hippo-/YAP -Signalwegs beim hepatozellulären Karzinom (HCC).1 Dieser steuert bei Säugetieren die Zelldifferenzierung
und ist für Wachstum und Entwicklung von Organen und Geweben mitverantwortlich.1,2
Eine gestörte Aktivität des Hippo-/YAP-Signalwegs resultiert in einer unkontrollierten
Zell-Proliferation.1,2 Bei kolorektalen Karzinomen sowie beim Lungen- und Leberkarzinom wurde eine Dysregulation dieses Signalwegs bereits im Menschen nachgewiesen.2 In ihrer Arbeit konnte Dr. Weiler nun eine neue onkogene Funktion der Signalkaskade beschreiben. Hier gelang es ihr, neue Therapieansätze in vivo zu etablieren, die auf der Inhibition bestimmter Proteine basieren und in Anbetracht der begrenzten Therapieoptionen für Patienten mit Leberzellkarzinom bemerkenswert sein könnten.
„Die Forschungsarbeit der Preisträgerin bietet einen wichtigen Einblick zu Pathologie-
mechanismen beim hepatozellulären Karzinom und kombiniert profunde Grundlagen-forschung mit innovativen Therapieansätzen,“ stellte Dr. Ulrike Haus, Medical Director Oncology, Novartis Pharma GmbH, fest. „Die Ergebnisse sind sowohl für die Forschung
als auch für die Klinik von hoher Relevanz, der Preis damit vollumfänglich gerechtfertigt.
Wir gratulieren Frau Dr. Weiler herzlich und wünschen ihr für ihre wissenschaftliche Zukunft weiterhin viel Erfolg.“
Auf die Ausschreibung des diesjährigen Novartis-Preises wurden insgesamt 8 Forschungs-arbeiten eingereicht; 6 davon erfüllten die Bewertungskriterien. Die Auswahl erfolgte durch eine unabhängige Expertenjury* der DGP.
Quelle: Eröffnungsveranstaltung der DGP-Jahrestagung, Berlin, 24. Mai 2018,
Referenzen
1. Weiler SME, Pinna F, Wolf T et al. Induction of Chromosome Instability by Activation of Yes-Associated Protein and Forkhead Box M1 in Liver Cancer. Gastroenterology 2017; 152(8):2037-2051.
2. Harvey KF, Zhang X, Thomas DM. The Hippo pathway and human cancer. Nat Rev Cancer 2013; 13(4):246-257.