Studierende der OTH Regensburg tüfteln mittels "Design Thinking" an neuen Erfindungen
Studierende der Informatik, der Betriebswirtschaft und Industriedesignstudierende der OTH Regensburg erarbeiten derzeit in einer Lehrveranstaltung mittels der Methode „Design Thinking“ an innovativen Ideen, die die Welt noch brauchen könnte. Am 25. Mai 2018 haben die Studierenden den Unternehmen Continental AG, Krones AG und Conrad Electrics erfolgreich ihre ersten Ergebnisse präsentiert.
Treffen sich ein Designer, eine Informatikerin und ein Betriebswirt…das ist jetzt nicht die Einleitung eines Witzes, sondern passiert im aktuellen Sommersemester 2018 am Campus der OTH Regensburg wirklich regelmäßig. Anlass ist das interdisziplinäre Wahlpflichtfach „Innovation Lab“, das auf Initiative von Prof. Dr. Markus Heckner, Fakultät Informatik und Mathematik, in Zusammenarbeit mit Professorin Dr. Rosan Chow, Fakultät Architektur, und Prof. Dr. Sean Saßmannshausen, Fakultät Betriebswirtschaft, angeboten wird. Die Innovationen, die die 24 teilnehmenden Studierenden – unter anderem einige internationale Austauschstudierende - aus selbigen Fakultäten im „Innovation Lab“ hervorbringen, sind erstaunlich. Gearbeitet wird nach der Methode „Design Thinking“ – alles auf Englisch. Am 25. Mai 2018 haben die Studierenden in einem „Sprint Review“ den kooperierenden Unternehmen Continental AG, Conrad Electronic und Krones AG ihre ersten Ergebnisse vorgestellt.
Wie wäre es mit einem Autositz, der sich von Kindesbeinen an an die Statur und die Bedürfnisse des Nutzers anpasst, von der Babyschale bis zu einem Modell für Übergrößen? Oder braucht Deutschland nicht längst eine Schreddertonne für jeden Haushalt für die unzähligen, sich ansammelnden PET-Flaschen, um Stauraum zu schonen und das Recycling von PET zu fördern? Oder würde denn nicht eine spezielle Activity-App für Wohnheime das „Eis“ zwischen den Bewohnern schneller „brechen“ können und durch gemeinsame Aktivitäten viel mehr Begegnungen ermöglichen. Auch die App, mit der die Bewohner gemeinsam Waschmaschine, Bohrer oder Spülmaschine nutzen können, klingt vielversprechend. Oder wie wäre es mit einem System á la Alexa, welches mittels eines Armbands die Emotionen von Mitbewohnern erkennt und auf Wunsch dem WG-Genossen von nebenan mitteilt, um häufiger Freude oder Stress miteinander teilen zu können? Alles kreative Ideen, die auf ihre Weiterentwicklung und Erprobung in der Praxis warten, so das Ergebnis des ersten „Sprint Reviews“, dem weitere ein bis zwei Entwicklungsphasen folgen werden. Sean Silberhorn von der Continental AG, Katarina Maihöfner von der Krones AG und Assad Mahmood von Conrad Electronics gaben den Studierenden auf jeden Fall reichlich positive Rückmeldungen, ebenso wie die Professoren.
Beim „Design Thinking“ steht bereits von Beginn an der Nutzer und dessen konkretes praktisches Problem im Mittelpunkt einer Entwicklung, erklärt Prof. Dr. Heckner die Methode, die er an der OTH Regensburg lehrt. Übrigens auch in einer seiner Veranstaltungen an der Fakultät Informatik und Mathematik gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Skornia, in welcher Studierende innovative Lösungen entwickeln, um Nutzern mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten zu geben. Verhindert werden sollen mittels dem „Design Thinking“ Entwicklungen, die in der Praxis keiner brauche oder zu kompliziert für den Nutzer sind, so Prof. Dr. Heckner. Für das „Design Thinking“ ist Prof. Dr. Heckner auch als Projektleiter in einem der derzeit größten Forschungsprojekte der OTH Regensburg namens TRIO zusammen mit den ostbayerischen Hochschulen verantwortlich; TRIO wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für fünf Jahre mit 14 Millionen aus dem Programm „Innovative Hochschule“ gefördert. Wie beim Wahlpflichtfach „Innovation Lab“ an der OTH Regensburg soll auch TRIO den Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern. Prof. Dr. Chow, Prof. Dr. Heckner und Prof. Dr. Saßmannshausen sind sich einig: Das interdisziplinäre Fach „Innovation Lab“ sollte auf jeden Fall dauerhaft im Kursangebot der OTH Regensburg angeboten werden, um den Studierenden den Blick über ihre eigene Fächergrenze hinweg und den Austausch mit der Praxis, mit der Wirtschaft, frühzeitig zu ermöglichen.
Korrekturen
30.05.2018 19:46
Korrektur: Shawn Silberhorn von Conrad Electronic SE nicht Sean Silberhorn; Assad Mahmood von der Continental AG
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