Warum bleibt MINT eine männliche Domäne?
Prof. Dr. Elsbeth Stern (ETH Zürich) hält die erste Hedwig Kettler-Lecture an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe / Öffentlicher Vortrag und Diskussion / Neu entwickeltes Format widmet sich allgemeinen Fragen der Lehr-Lern-Forschung
Im Jahr 1893 gründete Hedwig Kettler in Karlsruhe das erste deutsche Mädchengymnasium, 125 Jahre später hält Prof. Dr. Elsbeth Stern die erste Hedwig Kettler-Lecture an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die Psychologin und Professorin für empirische Lehr- und Lernforschung an der ETH Zürich widmet sich am Mittwoch, 13. Juni, in ihrem öffentlichen Vortrag mit anschließender Diskussion der Frage „Warum bleibt MINT eine männliche Domäne?“.
Prof. Dr. Stern, die zu den führenden Intelligenzforscherinnen zählt, stellt neuere Forschung zu Geschlechtsunterschieden vor und zeigt evidenzbasierte Wege auf, wie Schulen die Kompetenzen in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern bei Mädchen und Jungen stärken können. Seit längerer Zeit gibt es zwar weltweit Bemühungen, mehr Mädchen und Frauen für mathematisch-naturwissenschaftliche und technische Fächer und Berufe zu gewinnen. Der Erfolg aber bleibt mäßig und Patentrezepte sind weit entfernt. Beginn der Veranstaltung in Hörsaal A020 der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, Bismarckstraße 10, Gebäude 2, ist um 18 Uhr.
Hedwig Kettler-Lecture
Das neue Format, das die Pädagogische Hochschule Karlsruhe in Kooperation mit den Freunden und Förderern der Pädagogischen Hochschule e. V. entwickelt hat, ist allgemeinen Fragen der Lehr-Lern-Forschung gewidmet und findet einmal pro Jahr statt. Öffentliche Vorträge von Dozierenden, die über Expertise in diesem Themenbereich verfügen und das Thema selbst wählen können, wechseln sich mit Forumsdiskussionen ab, welche die thematisch gelegte Spur dynamisch aufgreifen.
Prof. Dr. Elsbeth Stern
Elsbeth Stern ist seit 2006 ordentliche Professorin für empirische Lehr- und Lernforschung und Vorsteherin des Instituts für Verhaltensforschung am Departement für Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften der ETH Zürich. Dort ist sie verantwortlich für den pädagogischen Teil der Ausbildung angehender Gymnasiallehrerinnen und -lehrer. Als kognitive Psychologin beschäftigt sie sich seit mehr als 20 Jahren mit dem Lernen von Wissenschaften und Mathematik. In ihren wissenschaftlichen Arbeiten stehen der Erwerb, die Veränderung und die Nutzung von Wissen im Mittelpunkt. Wie Wissenstransfer durch den Gebrauch der visuell-räumlichen kognitiven Werkzeuge begünstigt werden kann, ist eines ihrer Hauptthemen. In Experimenten sowie in groß angelegten Studien hat sie zudem die Interaktion zwischen Intelligenz und Wissen erforscht. Sie ist im Editorial Board mehrerer Zeitschriften, darunter auch SCIENCE. Weitere Infos auf www.gess.ethz.ch
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Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe ist eine bildungswissenschaftliche Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht. Die Hochschule kombiniert in besonderer Weise eine fundierte Grundbildung für Lehrerinnen und Lehrer verschiedener Schulstufen, Basisqualifikationen für Menschen, die in anderen Bildungsbereichen tätig sein möchten, sowie professionelle Weiterbildungs- und Dienstleistungsangebote mit Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau. Ihre thematischen Schwerpunkte sind „MINT in einer Kultur der Nachhaltigkeit“, „Mehr sprachliche Bildung und Bilinguales Lehren und Lernen/CLIL“ und „Bildungsgerechtigkeit im Kontext von gesellschaftlicher Vielfalt und Ungleichheit“. Diese Profilfelder werden durch die zwei Querschnittsthemen „digitale Bildung“ und „Professionalisierung“ komplementiert. Mit rund 3700 Studierenden und 180 in der Wissenschaft tätigen Mitarbeitenden zeichnet die Hochschule ein hohes Niveau in Forschung und Lehre aus. http://www.ph-karlsruhe.de