Im Sinkflug
Die spektakulären Insolvenzfälle von Air Berlin und NIKI Luftfahrt GmbH gingen durch alle Medien. Die Defizite des europäischen Insolvenzrechts durchleuchten am 13. Juni 2018 ab 17 Uhr Richter, Rechtsanwälte und Wissenschaftler in einer öffentlichen Podiumsdiskussion unter dem Titel „Im Sinkflug?!“ an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin.
Im Dezember 2017 stellte die NIKI Luftfahrt GmbH (Wien) aus dem AirBerlin-Konzern ihren Geschäftsbetrieb ein und meldete Insolvenz an. Dabei sollte NIKI eigentlich aus der AirBerlin-Insolvenz herausgehalten und an einen Interessenten verkauft werden. Das AG Charlottenburg erließ Sicherungsmaßnahmen, entzog NIKI die Verwaltungs- und Verfügungsbefugnis über ihr Vermögen und setzte einen vorläufigen Insolvenzverwalter ein.
Diese Maßnahmen des Gerichts wurden durch den Gläubiger Fairplane angegriffen. Die Begründung: Das Amtsgericht sei nach den Vorschriften des Europarechts nicht zuständig. Es folgte eine intensive rechtliche Auseinandersetzung. Schließlich wurde das Insolvenzverfahren über das Vermögen der NIKI in Österreich am Satzungssitz der Gesellschaft eröffnet, während in Berlin – am Ort der tatsächlichen Geschäftsführung – lediglich ein untergeordnetes Sekundärinsolvenzverfahren blieb.
Zwei Insolvenzverwaltungen in zwei EU-Mitgliedstaaten entscheiden über die Geschicke einer Schuldnerin und einer Insolvenzmasse. Kann so etwas gutgehen? Es fehlt Klarheit und Rechtssicherheit im europäischen Insolvenzrecht als Rahmen für Sanierungsverhandlungen. Bisher müssen rechtliche Defizite durch persönliche Schlüsselkompetenzen der beteiligten Kompetenzträger kompensiert werden.
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenlos, eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich.
Medienvertreter/innen sind herzlich eingeladen. Die Referenten stehen für Interviews zur Verfügung.
Öffentlicher Vortrag:
Im Sinkflug?! Defizite des europäischen Insolvenzrechts im Insolvenzfall Air Berlin und NIKI Luftfahrt GmbH
Termin:
Mittwoch, 13. Juni 2018, 17 Uhr
Ort:
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Campus Schöneberg, Haus B, Alte Bibliothek (Raum B 2.20)
Badensche Str. 50–51, 10825 Berlin
Auf dem Podium:
Martin Horstkotte, Richter am Amtsgericht Charlottenburg, Berlin
RA Stefan Denkhaus, BRL BOEGE ROHDE LUEBBEHUESEN, Hamburg
Prof. Dr. Christoph Paulus, LL.M. (Berkeley), Humboldt-Universität zu Berlin
RA Oliver Sietz, Voigt Salus Rechtsanwälte, Berlin
Prof. Dr. Matthias Nicht, HWR Berlin
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit über 11 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Studiengangsportfolio umfasst Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts- und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in insgesamt mehr als 50 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält aktuell rund 160 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als eine von Deutschlands führenden Hochschulen bezüglich der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen belegt die HWR Berlin Spitzenplätze im deutschlandweiten Ranking des CHE Centrum für Hochschulentwicklung und nimmt auch im Masterbereich vordere Plätze ein. Aus einer bundesweiten Umfrage von DEUTSCHLAND TEST ist die Hochschule 2018 wiederholt als eine der „TOP Business Schools“ im Weiterbildungsbereich hervorgegangen. Die HWR Berlin unterstützt die Initiative der Hochschulrektorenkonferenz „Weltoffene Hochschulen – Gegen Fremdenfeindlichkeit“.
www.hwr-berlin.de
Weitere Informationen:
https://www.hwr-berlin.de/fileadmin/downloads_internet/aktuelles/termine-veranstaltungen/2018/2018-03-PLA-Studium-Generale-Im-Sinkflug.pdf