20 Jahre Forschung zu Familienunternehmen
Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) an der Universität Witten/Herdecke wird 20 und stellt aktuelle Studie vor
Zusammen mit rund 170 Freunden, Förderern und Wegbegleitern beging das WIFU am 27. Juni 2018 seinen runden Geburtstag an der Universität Witten/Herdecke. Nach einer feierlichen Baumpflanzung im Garten der Universität, eröffnete Prof. Dr. Frank Stangenberg-Haverkamp (E. Merck KG) den offiziellen Festakt, zu dem zahlreiche Mitglieder aus Familienunternehmen und Unternehmerfamilien aus ganz Deutschland angereist waren.
„Über die vielen Glückwünsche und Ermunterungen zu unserem 20-jährigen Bestehen haben wir uns sehr gefreut“, so Prof. Dr. Tom A. Rüsen, geschäftsführender Direktor des WIFU. „Nicht nur unsere Freunde aus der Wissenschaft, sondern auch viele Mitglieder aus Unternehmerfamilien haben uns ihre persönlichen Geschichten und den Einfluss, den das WIFU darauf hatte, geschildert. Wir sind sehr dankbar über diese Rückmeldungen, zeigen sie doch, dass Wissenschaft und Praxis in einem hochproduktiven Verhältnis stehen können und sollen.“
Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch die Jubiläumsschrift „20 Jahre WIFU – 20 Jahre Forschung zu Familienunternehmen in Deutschland“ vorgestellt. Neben einem Rückblick auf die vergangenen Jahre, beinhaltet die Jubiläumsschrift eine aktuelle WIFU-Studie zum Stand der Familienunternehmen in Deutschland. Im letzten Herbst wurden Mitglieder aus über 200 Familienunternehmen und Unternehmerfamilien aller Branchen, Größen und Generationen dazu befragt, was sie aktuell bewegt und auf welche Fragestellungen sie sich Antworten aus der Forschung – also auch vom WIFU – erhoffen. Ziel der Studie ist es, die Forschung bestimmter, von WIFU und Familienunternehmen gleichermaßen als aktuell und hoch relevant erachteter Themen voranzutreiben und neue Forschungsfelder zu initiieren. Familienunternehmen beschäftigt laut dieser Studie die Nachfolgefrage, aber vor allem auch Personalbeschaffung und die langfristige Bindung von guten Nachwuchs- und Führungskräften. (weitere Ergebnisse siehe unten)
„Unsere Untersuchung zu den zentralen Fragestellungen der Familienunternehmer hat uns verdeutlicht, dass wir bisher sehr nah an den Problemen der Praxis geforscht haben“, ergänzt Prof. Dr. Marcel Hülsbeck, akademische Direktor des WIFU. „Deshalb richten wir unsere zukünftige akademische Strategie weiterhin konsequent an den zentralen Fragestellungen der Zukunftsbewältigung aus. Unser Erfolgsmodell, unterschiedliche wissenschaftliche Kompetenzen zu kombinieren, haben wir noch stringenter definiert.“
Aus dem Inhalt:
• Die Themen, mit denen sich Familienunternehmer derzeit in Bezug auf ihr Unternehmen auseinandersetzen, sind strategische, nicht-operative Themen. Aspekte der guten Unternehmensführung stehen im Mittelpunkt des Interesses der Studienteilnehmer.
• Wesentlich sind hierbei die Themen Personal (insbesondere die Gewinnung und Bindung qualifizierter Nachwuchskräfte) (41 Prozent) sowie die Entwicklung operativer Nachfolger (36 Prozent).
• Der Megatrend Digitalisierung beschäftigt die Befragten gleichermaßen stark, sowohl auf persönlicher Ebene (26 Prozent) als auch in Bezug auf noch offene Fragen, deren Beantwortung durch Forschungseinrichtungen erwartet wird (23 Prozent).
• In Bezug auf die Familie des Familienunternehmens sind vor allem Fragestellungen zu den Themen Nachfolge-Dynamiken (60 Prozent), Family Governance (50 Prozent) sowie zur Schnittstelle zwischen Familie und Unternehmen (30 Prozent) für die Befragten besonders wichtig.
• Die Bedeutung von Erziehungsthemen ist hier besonders hoch. Die Befragten messen dem Thema eine höhere Relevanz in Bezug auf die Forschung bei als in ihrem persönlichen (Unternehmerfamilien-)Alltag.
• Die Themen Erbschaftsteuer und Allgemeines Steuerrecht sind mit deutlichem Abstand die wichtigsten rechtlichen Themen in Bezug auf das Eigentum.
• Für ihre Fragestellungen aus dem Bereich der Rechtspolitik erhoffen sich die Befragten einen erheblichen Input aus der wissenschaftlichen Forschung. Selbst beschäftigen sie sich derzeit eher weniger mit diesem Thema.
• Familienunternehmen sind durchaus bereit, ihren Beitrag an der von ihnen geforderten Forschung zu leisten. 90 Prozent der Befragten gaben an, einen aktiven Part leisten zu wollen, insbesondere in Form von Studien (82 Prozent) und Interviews (64 Prozent).
Die im Rahmen der Feierlichkeiten vorgestellte Jubiläumsschrift ist ab sofort über die Homepage des WIFU unter www.wifu.de erhältlich.
Weitere Informationen erhalten Sie von Nicole Vöpel (nicole.voepel@uni-wh.de, +49 (0) 2302 / 926-515).
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.
Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.
Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Wirtschaftsfakultät der Universität Witten Herdecke ist in Deutschland der Pionier und Wegweiser akademischer Forschung und Lehre zu Besonderheiten von Familienunternehmen. Drei Forschungs- und Lehrbereiche – Betriebswirtschaftslehre, Psychologie/Soziologie und Rechtswissenschaften – bilden das wissenschaftliche Spiegelbild der Gestalt von Familienunternehmen. Dadurch hat sich das WIFU eine einzigartige Expertise im Bereich Familienunternehmen erarbeitet. Ein exklusiver Kreis von 75 Familienunternehmen macht dies möglich. So kann das WIFU auf Augenhöhe als Institut von Familienunternehmen für Familienunternehmen agieren. Mit aktuell 18 Professoren leistet das WIFU seit nunmehr 20 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen weitergeben.
Weitere Informationen:
http://www.wifu.de
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