Realisierungswettbewerb zum Neubau des IfL am Leipziger Innenstadtring ist gestartet
Die Unterlagen für den zweiphasigen Realisierungswettbewerb zum Neubau
des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz
in der Innenstadt von Leipzig sind seit vergangenen Freitag öffentlich zugänglich. Damit ist der Startschuss für die erste Wettbewerbsphase gefallen. An deren Ende soll ein tragfähiges Konzept sowohl für den Neubau des Institutsgebäudes mit Bibliothek als auch der stadträumlichen Optimierung stehen.
„Wir sind gespannt, welche Lösungen für die anspruchsvolle Aufgabe gefunden werden“, sagt IfL-Direktor Sebastian Lentz. Der Standort verpflichte zu einem Gebäude mit hoher ästhetischer und funktionaler Qualität. „Wir freuen uns auf Entwürfe, die architektonische Akzente setzen und sowohl die internationale Reputation des Instituts unterstreichen als auch den hohen Anforderungen an ein kreatives, wissenschaftsfreundliches Umfeld für die Mitarbeiter und ein für alle Leipziger offenes Haus gerecht werden “, so Lentz.
Der Wilhelm-Leuschner-Platz ist die letzte große Brache in der Leipziger Innenstadt. Das neue Institutsgebäude soll im südöstlichen Teil des 6,2 Hektar großen Areals im Übergang zwischen Leipziger Innenstadt und Südvorstadt entstehen. Nur einen Steinwurf entfernt wurde 1896 im Gebäude der heutigen Stadtbibliothek das Museum für Länderkunde eröffnet, aus dem das heutige IfL hervorgegangen ist.
Seit mehr als 15 Jahren gibt es Bemühungen, das in Paunsdorf in einer Mietimmobilie untergebrachte Institut wieder an seinen Ursprungsort in der Leipziger Innenstadt zu bringen. Mit der Entwicklung eines Masterplans für den Leuschnerplatz bot sich die Möglichkeit, im Rahmen der geplanten Ansiedlung von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen eines der Baufelder als Grundstück für das IfL zu übernehmen. Im Herbst 2017 erwarb der Freistaat Sachsen eine 4000 Quadratmeter große Teilfläche zwischen Grünewald‐, Windmühlen- und Brüderstraße von der Stadt Leipzig. Damit war der Weg frei für den Neubau des Instituts unweit des Innenstadtrings.
Die Lösungsvorschläge im Rahmen der ersten Wettbewerbsphase sollen bis zum 26. September 2018 vorliegen. Mitte Oktober wird ein Preisgericht aus Architekten und Vertretern von Stadt, Land und Bund die besten Wettbewerbsbeiträge zur weiteren Ausarbeitung in der zweiten Phase ermitteln. Nach Abschluss der zweiten Runde Anfang 2019 wird einer der prämierten Entwürfe und Modelle dann den Auftrag bekommen. „Danach kann die konkrete Planung zum Neubau des IfL beginnen“, so Professor Sebastian Lentz.
Das Leibniz-Institut für Länderkunde ist das einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut für Geographie in Deutschland. Unter der Überschrift „Neue Geographien Europas“ analysieren die Wissenschaftler räumliche Strukturen und aktuelle raumwirksame Entwicklungen bis hin zu den theoretischen und historischen Grundlagen der Regionalen Geographie; der räumliche Fokus liegt auf Mittel- und Osteuropa. In einem eigenen Schwerpunkt entwickelt das Institut neue Formen der Visualisierung von geographischem Wissen und untersucht deren Wirkungsweisen. Das Institut wird von der Bundesrepublik Deutschland und dem Freistaat Sachsen finanziert. Es gehört wie 92 andere außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zur Leibniz-Gemeinschaft und ist eines von fünf Leibniz-Instituten in Leipzig.
Weitere Informationen:
https://c4c-berlin.de/projekte/ifl-leipzig/