Westerfellhaus besucht DIP
Pflegeforschung und -wissenschaft müssen in Deutschland einen höheren Stellenwert bekommen
Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, hat das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) in Köln besucht. Er hat sich dabei über die Arbeit und Situation des Instituts informiert und Gespräche mit der Institutsleitung geführt. Westerfellhaus hob die Bedeutung des DIP für die Entwicklung der Pflege in Deutschland hervor und betonte: „Pflegeforschung und -wissenschaft haben hierzulande noch nicht den Stellenwert wie in anderen Ländern“. Das müsse sich unbedingt ändern. „Versorgungssicherheit kann nur mit einer starken und professionellen Pflege im Zusammenspiel mit den anderen Gesundheitsdisziplinen gewährleistet werden“, so Westerfellhaus, „und dazu sind Forschung und Entwicklung unverzichtbar!“. Das DIP ist ein gemeinnütziges und unabhängiges Forschungsinstitut, das ohne staatliche oder anderweitige finanzielle Grundförderung seit mehr als 18 Jahren rund 130 Pflegeprojekte im Volumen von rund 13 Mio. Euro bearbeitet hat.
Im Gespräch mit der Institutsleitung wurden aktuelle Projektschwerpunkte aus den Bereichen Pflegeprävention, Berichterstattung, Fachkräftesicherung, Pflegebildung und Digitalisierung vorgestellt und diskutiert. Professor Frank Weidner, Gründer und Leiter des DIP, hob hervor: “Wir brauchen in Zukunft viel mehr innovative Versorgungskonzepte in der Pflege und die fallen nicht vom Himmel! Zur Entwicklung brauchen wir erheblich mehr Investitionen in die Pflegewissenschaft durch Bund und Länder“. Diese Aspekte berühren auch Fragen der Fachkräftesicherung. Westerfellhaus pflichtete dem bei: “Im internationalen Vergleich arbeiten in Deutschland noch viel zu wenig akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen in der direkten Patientenversorgung.“ Die Chancen einer wissenschaftsfundierten Pflege werden hierzulande immer noch unterschätzt.
Westerfellhaus hatte mit seinem Positionspapier „Mehr PflegeKRAFT“ kurz nach seinem Amtsantritt neue Vorschläge zum Sofortprogramm der Bundesregierung für die Pflege in die Debatte eingebracht. Neben Vorschlägen zu steuerfreien Prämien zur Gewinnung von Fachpersonal schlägt er darin auch befristete Modelle zum vollen Lohnausgleich bei 80%iger Beschäftigung vor. Zusätzlich mahnt er eine Ausbildungsoffensive im beruflichen und akademischen Bereich an.
Das gemeinnützige und unabhängige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) hat seinen Sitz in Köln an der KatHO NRW und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz. Seit der Gründung im Jahr 2000 hat das Institut Projekte im Bereich der Pflege-, Pflegebildungs- und Versorgungsforschung durchgeführt und zahlreiche Studien zur Situation und Entwicklung der Pflege in Deutschland veröffentlicht.
Kontakt: Elke Grabenhorst, Tel: 0221/ 4 68 61 – 30, E-Mail: dip@dip.de
Weitere Informationen:
http://www.dip.de