Welche Wege zur Demokratie? Der Nahe Osten zwischen Krieg und Umbruch
Gibt es einen Königsweg zur Demokratie? Die Geschichte vieler, meist westlicher Demokratien und ihr aktueller Kampf mit den Herausforderungen einer fortschreitenden Globalisierung deuten auf ein klares Nein. Gleiches gilt für die Länder Nordafrikas sowie des Nahen und Mittleren Ostens. Und doch stellt sich die Frage nach den Aussichten einer potentiellen Demokratisierung dieses Raumes. Am 08.10 sprechen dazu Anne-Béatrice Clasmann, Daniel Gerlach, Kristin Helberg, Aktham Suliman und Adnan Tabatabai im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung der Katholischen Akademie in Berlin, der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform und der Gesellschaft zur Förderung des ZMO.
Tatsächlich ist das „Ende der Geschichte“ nie eingetreten. Die liberale Demokratie nach westlichem Vorbild hat sich nicht überall durchgesetzt. Nach dem Ende des Zeitalters des Kolonialismus verweilten die Länder Nordafrikas sowie des Nahen und Mittleren Ostens fest in der Hand autokratischer Kräfte, die ihre Macht auf einen repressiven Exekutivapparat stützten. Erstmals herausgefordert wurden diese Regime durch die Iranische Revolution von 1979. Das Ergebnis war eine Islamische Republik, die heute selbst eine repressive Autokratie ist. Auch die Ereignisse des sogenannten Arabischen Frühlings leiteten nicht das erhoffte Ende von Gewalt und Repression ein und brachten bis jetzt keine stabilen demokratischen Ordnungen hervor.
Und dennoch lässt sich der starke politische Druck liberaler und/oder säkularer Kräfte im Innern dieser politischen Systeme nicht übersehen. Denn trotz offensichtlicher und vermeintlicher Rückschläge zeigen sich die Gesellschaften Nordafrikas sowie des Nahen und Mittleren Ostens heute nicht in passiver Lethargie, sondern in einem Prozess, zum Teil heftiger politischer Auseinandersetzungen zwischen liberalen und autokratischen Kräften unterschiedlicher Couleur. Ein Prozess, der eine globalpolitische Dimension aufweist, aber auch eine wichtige gesellschaftliche sowie geistesgeschichtliche Komponente birgt.
Diese unterschiedlichen Bereiche der Entwicklungen in Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten gilt es auszuloten, um die potentiellen Chancen einer Demokratisierung dieses Raumes richtig einschätzen zu können. Im Rahmen eines Vortrages und einer Podiumsdiskussion, mit dem Titel „Zwischen Tunis, Teheran und Raqqa: Welche Wege zur Demokratie im Nahen Osten?“ sprechen dazu am 8. Oktober um 19:30 Uhr, die Autorin Anne-Béatrice Clasmann, der Publizist Daniel Gerlach, die Journalistin Kristin Helberg, der Journalist Aktham Suliman und der Sozial- und Politikwissenschaftler Adnan Tabatabai.
Die Veranstaltung wird von der Katholischen Akademie in Berlin in Kooperation mit der HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform und der Gesellschaft zur Förderung des ZMO organisiert.
Interviews mit den ReferentInnen können vermittelt werden. Interviewanfragen bitte an: yasser.mehanna@zmo.de
Weitere Informationen:
https://www.katholische-akademie-berlin.de/1:7219/Veranstaltungen/2018/10/40620_Zwischen-Tunis-Teheran-und-Raqqa.html
https://www.governance-platform.org/
https://www.zmo.de/zmofreunde2015/zmofreunde2015.htm
https://www.zmo.de/