Bundesweite größte Konferenz zu Flucht- und Flüchtlingsforschung vom 4. bis 6. Oktober
Pressegespräch am Donnerstag, 4. Oktober (12.30 Uhr)
Die bundesweit größte Konferenz zu Flucht- und Flüchtlingsforschung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) bietet vom 4. bis 6. Oktober 2018 die Gelegenheit zum direkten Austausch mit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf diesem Gebiet. Sie werden dabei aktuelle Ergebnisse zu Fragen der Flüchtlingspolitik, des Flüchtlingsrechts sowie den Herausforderungen und Chancen der Auf-nahme von Geflüchteten vorstellen. Erwartet werden mehr als 350 internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Auf dem Programm stehen 200 Einzelbeiträge, die auf die Thematik eingehen unter anderem aus der Perspektive von Politikwissenschaft, Soziologie und Geschichtswissenschaft, Psychologie sowie Ethnologie. Veranstalter der Konferenz sind das deutschlandweit einzigartige „Netzwerk Flüchtlingsforschung“ und das Zentrum Flucht und Migration (ZFM) der KU.
„Die Flucht- und Flüchtlingsforschung ist in Deutschland – anders als im angelsächsischen Raum – ein noch sehr junges Forschungsfeld”, erläutert Dr. Olaf Kleist, designiertes Vorstandsmitglied des Netzwerks Flüchtlingsforschung. Die Konferenz sei daher ein sehr wichtiger Treffpunkt für Austausch und Kooperationen, um neue Vernetzungen und innovative Forschung anzustoßen.
Prof. Dr. Klaus Dieter Altmeppen, wissenschaftlicher Leiter des ZFM, ergänzt: „Die öffentlichen Debatten zu Flucht und Migration sind aufgeheizt und werden zu selten auf Grundlage von Fakten geführt. Deshalb möchte das ZFM als universitäre Forschungseinrichtung - neben bestehenden Forschungszentren für Flucht und Migration etwa in Berlin oder Osnabrück – daran mitwirken, wissenschaftliche Grundlagen zu erarbeiten. Es freut uns, dass wir als Gastgeber und Veranstalter einen Beitrag zur Vernetzung dieser jungen, stark wachsenden Forschungsdisziplin leisten können.“
Für die beiden Hauptvorträge konnten international renommierte Expertinnen gewonnen werden: Als führende Wissenschaftlerin zu Fragen des europäischen Flüchtlingsrechts wird Prof. Dr. Cathryn Costello (Refugee Studies Centre, Universität Oxford) in Ihrem Vortrag zur europäischen Flüchtlingskrise thematisieren, was es rechtlich und politisch bedeutet, eine Reihe von Ereignissen als „Krise“ zu definieren, wie dies repressive Reaktionen legitimiert und paradoxerweise eine Politik und Praktiken forciert, die möglicherweise Voraussetzungen für weitere Krisen schaffen. Im zweiten Keynote-Vortrag widmet sich die Soziologin Dr. Rose Jaji (Universität Zimbabwe) der Schaffung sozialer Vorstellungen über Geflüchtete als „Andere“ und potentielle „Gefahrenträger“ und diskutiert mögliche Auswirkungen auf Integrationsprozesse.
+++ Presselunch zum Auftakt der Konferenz +++
Termin: Donnerstag, 4. Oktober, 12.30 Uhr
Ort: Senatssaal der Sommerresidenz (Ostenstraße 26, Eichstätt, 1. Stock)
Im Vorfeld der Konferenz, die um 14 Uhr in der Aula der Universität eröffnet wird, möchten wir Sie zu einem Pressegespräch einladen, das einen kompakten Überblick zum Stand der Forschung sowie das Netzwerk geben wird. Zudem werden die beiden Keynote-Rednerinnen für Fragen zur Verfügung stehen. Ihre Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner beim Presselunch werden sein:
- Prof. Dr. Gabriele Gien, (Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt)
- Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen (Leiter des Zentrums Flucht und Migration an der KU)
- Dr. Olaf Kleist (design. Vorstand des Netzwerks Flüchtlingsforschung)
- Dr. Annette Korntheuer (design. Vorstand des Netzwerks Flüchtlingsforschung)
- Prof. Dr. Cathryn Costello (Refugee Studies Centre, Universität Oxford)
- Dr. Rose Jaji (Department of Sociology, Universität Zimbabwe)
Medienvertreter bitten wir bis zum 1. Oktober um eine Anmeldung per Mail an pressestelle@ku.de. Informationen zur Anreise finden Sie unter www.ku.de/unsere-ku/campus/lageplan. Das ausführliche Programm der Tagung findet sich unter www.fluechtlingsforschung.net
Über das „Netzwerk Flüchtlingsforschung“:
Das Netzwerk Flüchtlingsforschung ist ein multi-disziplinäres Netzwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland, die zu Zwangsmigration, Flucht und Asyl forschen sowie internationaler Forscherinnen und Forscher, die diese Themen mit Bezug zu Deutschland untersuchen. Es will es der Flüchtlingsforschung mehr Aufmerksamkeit verschaffen und damit die Relevanz einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Zwangsmigration, Flucht und Asyl hervorheben. Das 2013 gegründete Netzwerk plant im Zuge der Konferenz die Gründung eines gemeinnützigen Vereins, um die Flüchtlingsforschung dauerhaft und nachhaltig in Deutschland etablieren zu können.
Über das „Zentrum Flucht und Migration“ der KU:
Das Zentrum Flucht und Migration Eichstätt-Ingolstadt beschäftigt sich mit Ursachen und Auswirkungen von Flucht und Migration, vermittelt Studierenden der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt berufsbezogene und interkulturelle Kompetenzen, unterstützt Geflohene durch konkrete Bildungsangebote, bietet Lehrenden eine Plattform und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft, Lehre und Praxis. Es verfolgt seinen Auftrag durch die drei Handlungsfelder Forschung, Bildung und Coaching sowie Dialog und Transfer. Das Zentrum wird finanziell unterstützt durch das Erzbistum München und Freising.
Weitere Informationen:
http://www.fluechtlingsforschung.net
http://www.ku.de/zfm