Grenzen rationalistischer Erklärungen für Krieg
Neuer PRIF-Report des Leibniz-Instituts Hess. Stiftung Friedens- und Konfliktforschung von Thorsten Gromes überprüft die Wertigkeit rationalistischer Theorien zu Kriegen am Beispiel des Kollapses des Waffenstillstands in Kroatien 1995.
Rationalistische Theorien liefern wichtige Erkenntnisse darüber, wieso Kriege ausbrechen, fortdauern und enden. Doch erklären sie nicht jegliches Kriegsgeschehen. Dies zeigt der Report am Beispiel des Friedensprozesses in Kroatien, der im Jahr 1995 zusammenbrach. Lange weigerte sich die serbische Seite, nach einem Waffenstillstand über einen Friedensplan zu verhandeln.
Thorsten Gromes analysiert Dokumente der proklamierten, international nie anerkannten Republika Srpska Krajina sowie Aussagen vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien. Wie er im PRIF Report 12/2018 "Grenzen rationalistischer Erklärungen für Krieg. Der Kollaps des Waffenstillstands in Kroatien 1995" zeigt, widersprach die serbische Politik in großen Teilen rationalistischen Grundannahmen. Damit stehen auch die Erfolgsaussichten von Strategien der Konfliktregelung infrage, die solche Annahmen voraussetzen.
Dr. Thorsten Gromes ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der HSFK und forscht zu Nachbürgerkriegsgesellschaften und sogenannten humanitären militärischen Interventionen.
Originalpublikation:
https://www.hsfk.de/fileadmin/HSFK/hsfk_publikationen/prif1218.pdf der Report als Download
https://www.hsfk.de/publikationen/prif-reports/ Reihe PRIF Reports
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