Sondervorführung des Kinofilms „Seestück“ in Warnemünde, Filmgespräch mit Regisseur und IOW-Direktor
Am 14.11.2018 zeigt das Rostocker Programmkino li.wu in Warnemünde den Ostsee-Dokumentarfilm „Seestück“ des vielfach ausgezeichneten Filmemachers Volker Koepp. Vor magischer Naturkulisse begegnen dem Zuschauer die unterschiedlichsten Menschen, die an der Ostsee leben – sei es auf Usedom, an polnischen Stränden oder auf den schwedischen Schären. Sie erzählen von ihrem Leben mit der sie verbindenden Meereslandschaft und entwerfen dabei auch das Bild eines Alltags mit ökologischen Problemen und politischen Konflikten. Nach der Vorführung findet ein Filmgespräch statt mit Volker Koepp und Film-Protagonist Ulrich Bathmann, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW).
*Beginn: 18.30 Uhr, Einlass 18 Uhr
*Ort: „Kleine Komödie“, Rostocker Straße 8, 18119 Rostock Warnemünde
*Eintrittspreis: 8,- Euro
*Kartenreservierung: Tel.: 0381-490 38 59 od. mail@liwu.de
*Trailer: bit.ly/2QBp1RN
Über den Film:
„Bilder, die man so noch nicht im Kino gesehen hat“
(Zitat Rezension in SPIEGEL online, bit.ly/2xGcnsR
In der Bildenden Kunst werden Gemälde mit Motiven in maritimen Landschaften häufig als „Seestücke“ bezeichnet: Fischer bei der Arbeit, Seeschlachten, Stürme, Schiffsuntergänge. Der jüngste Film von Volker Koepp schließt an diese Tradition an. „Seestück“ ist ein Film über die Meereslandschaft der Ostsee und die Menschen, die an ihren Küsten leben – ein Leben am Meer und mit dem Meer.
Die Küstenbewohner im Ostsee-Raum teilen eine lange Geschichte, nicht nur des kulturellen Austauschs und Handels, sondern auch der Kriege, Teilungen und Vertreibungen. Die Gegenwart ist geprägt von den Hoffnungen und Enttäuschungen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Immer wieder brechen alte und neue Konflikte auf. Großmanöver der Nato oder des russischen Militärs an den baltischen Küsten schüren alte Ängste. Hinzu kommen massive Umweltprobleme wie die Verschmutzung der Ostsee Gifte und Überdüngung durch industrielle Landwirtschaft in den Anrainerstaaten. Der Rückgang der Fischbestände trifft vor allem kleine Familienbetriebe der Fischer, deren traditioneller Arbeitsplatz die Ostsee ist. Gaspipelines werden durch Naturschutzräume am Meeresboden verlegt. Offshore-Windanlagen entstehen in großer Zahl, Häfen werden für Großtanker erweitert. Millionen Menschen überqueren die Ostsee auf riesigen Kreuzfahrtschiffen. Die Ostsee ist auch ein Industriegelände.
Vor diesem Hintergrund erzählen die 14 Protagonistinnen und Protagonisten in Koepps Film von ihrem Leben, ihrer Arbeit, ihren Ängsten und Hoffnungen. Sie entwerfen ein Bild von unserer Gegenwart, in der ökologische Probleme, politische Ost-West-Konflikte und nationale Sichtweisen auf globale Entwicklungen treffen. Und es geht um die Mythen und Geschichten über das Baltische Meer, das seit jeher Maler, Literaten und Philosophen inspiriert hat. Die Gespräche kreisen daher auch um Caspar David Friedrich, Kopernikus, Rousseau und Immanuel Kant.
Gedanklich schließt Seestück an Volker Koepps vorhergehenden Film „Landstück“ an, der 2015 in der Uckermark und deren Umgebung gedreht wurde und vom Leben in einer sich veränderten Landschaft, von Bodenspekulation und den ökologischen Folgen einer industriellen Landwirtschaft erzählt. Gleichzeitig schließt Koepp damit auch seinen filmischen Zyklus über Landschaften im Osten Deutschlands und Europas ab, zu denen außerdem die Filme „Berlin-Stettin“ (2010) und „In Sarmatien“ (2013) zählen.
Weitere Film-Infos bei der Edition Salzgeber:
www.salzgeber.de/seestueck
Kontakt IOW Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
Dr. Kristin Beck, 0381 – 5197 135 | kristin.beck@io-warnemuende.de
Dr. Barbara Hentzsch, 0381 – 5197 102 | barbara.hentzsch@io-warnemuende.de
Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der zurzeit 93 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 19.100 MitarbeiterInnen, davon sind ca. 9.900 WissenschaftlerInnen. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Mrd. Euro. www.leibniz-gemeinschaft.de