„Mehr ... wagen. '68, '18 und die politisierte Gesellschaft“
Jahrestagung des Großen Konvents der Schader-Stiftung am 9. November 2018
Das Thema des diesjährigen Großen Konvents der Schader-Stiftung lautete „Mehr ... wagen. '68, '18 und die politisierte Gesellschaft“. Ausgehend vom Jubiläum der '68er suchte der Konvent nach aktuellen Wagnissen und Herausforderungen, nicht zuletzt in der Perspektive der unvollendeten Revolutionen von 1918 und 1968 und einer neu politisierten Gesellschaft 2018. „’68, ’18 und die politisierte Gesellschaft“ bedeutet für die Schader-Stiftung das Gegenteil eines Schlusspunktes oder eines Rückblicks, wir setzen mit dem Konvent auf den Blick nach vorn. Denn der Rekurs bedeutet die Offenheit für das "Mehr wagen" heute, die Notwendigkeit zu Wagnis, innovativem Denken und mutigem Entscheiden. Gerade im Rückblick auf den 9. November 1938, einen Tag, der unsere Stadt sichtbar zerriss, wird die Sinnhaftigkeit der Verknüpfung von Gestern und Morgen im Heute deutlich.“ sagte zu Beginn der Vorstandsvorsitzende der Schader-Stiftung, Alexander Gemeinhardt. Große Aufgaben, die anhand konkreter Projekte und Fragestellungen für den Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis angewandt werden sollen. In seiner Keynote zum Großen Konvent beschrieb Prof. Dr. Stephan Lessenich den Geist des politisch-kulturellen Aufbruchs von 1968, aber auch die inneren Widersprüche der Bewegung“. Mit Blick auf die „Politik des und“ wertet der Sozialwissenschaftler von der Ludwig-Maximilians-Universität München „den Geist des Jahres 2018 in seinen Versuchen zur Versöhnung von Ökologie und Ökonomie, Sicherheit und Freiheit, Heimat und Weltoffenheit als Politik der Entpolitisierung“.
Der sechste Große Konvent der Schader-Stiftung tagte zum Thema „Mehr ... wagen. '68, '18 und die politisierte Gesellschaft“ am 9. November 2018 im Schader-Forum in Darmstadt. Einmal jährlich führt ein Großer Konvent die Partner und Nutzer der Stiftung zusammen, um ganz konkret gesellschaftswissenschaftliche Themen zu beraten, zentrale gesellschaftswissenschaftliche Herausforderungen zu benennen und daraus Themen für die Stiftungsarbeit abzuleiten. Einblick in die Arbeit des Großen Konvents bieten eine Kongresspublikation und eine Videodokumentation, die noch in diesem Jahr erscheinen. Ein filmischer Prolog bietet bereits jetzt fünf erste Perspektiven auf das Thema. Rund 180 Gesellschaftswissenschaftlerinnen und Gesellschaftswissenschaftler, Vertreterinnen und Vertreter aus der Praxis, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, des Wissenschaftsmanagements und der angewandten Wissenschaft, Verbänden und nichtstaatlichen Organisationen kamen im Schader-Forum in Darmstadt zusammen.
In den folgenden Dialog-Cafés befasste sich der Große Konvent mit übergreifenden Themen und verknüpfte damit Fragen aus der Projektarbeit der Stiftung, der Wissenschaft und der Praxis miteinander. Dabei bestand für die Teilnehmenden die Möglichkeit, zwischen sechs thematisch fokussierten Dialog-Cafés zu wechseln, die jeweils mehrere Sessions umfassten.
Themen waren unter anderem der Wandel demokratischer Strukturen, von Werten und Konflikten. Zentral dabei waren Fragen zur Entwicklung von Bildungschancen, Nachhaltigkeit, Gemeinwohl, Stadtentwicklung und Integrationspotenzialen in einer demografisch vielfältiger gewordener Gesellschaft.
Ein Plenum mit letzten Fragen zu „‘68er – Was bleibt“? rundete die Veranstaltung ab.
Der nächste Große Konvent der Schader-Stiftung findet im November 2019 zum Thema „Du bist nicht allein. Öffentlicher Raum im Dialog“ statt.
Neben dem Sprecher der Keynote, Prof. Dr. Stephan Lessenich, wirkten u.a. mit:
Prof. Dr. Gabriele Abels, Eberhard Karls Universität Tübingen
Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Maike Axenkopf, Humboldt-Universität Berlin
Andrea Bartl, Stiftung Lesen, Mainz
Prof. Dr. em. Lothar Brock, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Tanja Brumbauer, ZOE – Institut für zukunftsfähige Ökonomien e.V., Bonn
Dr. Dagmar Danko, European Sociological Association, Paris
Alex Dreppec, alias Dr. Alexander Deppert, Science Slam Darmstadt
Dr. Christof Eichert, Vorstand der Schader-Stiftung
Dr. Harald Gapski, Grimme-Institut – Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH
Alexander Gemeinhardt, Vorstand der Schader-Stiftung
Prof. Dr. Markus Gloe, Ludwig-Maximilians-Universität München
Prof. Dr. Encarnación Gutiérrez Rodríguez, Justus-Liebig-Universität Gießen
Prof. Dr. Michael Haus, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Nele Heise, Medienforscherin und Autorin, Hamburg
Madeleine Hofmann, Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Stuttgart
Prof. Dr. Christian Katzenbach, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft
RA Dr. Rudolf Kriszeleit, Staatssekretät a.D., Vorsitzender des Stiftungsrats
Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke, Evangelische Hochschule Darmstadt
Heinrich Maria Löbbers, Sächsiche Zeitung, Dresden
Dr. Roland Löffler, Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden
Dr. Meron Mendel, Bildungsstätte Anne Frank e.V., Frankfurt am Main
Prof. Dr. Ursula Münch, Akademie für Politische Bildung Tutzing
Silke Niehoff, IASS Potsdam – Institute for Advanced Sustainability Studies e.V.
Andrea Nispel, beramí berufliche Integration e.V., Frankfurt am Main
Prof. Dr. Caroline Y. Robertson-von Trotha, Karlsruher Institut für Technologie
Dr. Jutta Schütz, Journalistin und Autorin, Darmstadt
Prof. Dipl.-Ing Julian Wékel, Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung, Berlin
Katrin Wenz, BUND – Freunde der Erde, Friends of the Earth Germany, Berlin
Wahlen zum Kleinen Konvent der Schader-Stiftung
Bei der Jahrestagung des Großen Konvents der Schader-Stiftung am 9. November 2018 wurde Prof. Dr. Gisela Kubon-Gilke neu in den Kleinen Konvent gewählt, Prof. Dr. Stefan Selke und Prof. Julian Wékel wurden als Mitglieder des Kleinen Konvents wiedergewählt, jeweils für zwei Jahre.
Die Mitglieder des Großen Konvents wählen jeweils bei ihrer Jahrestagung im November aus den Reihen der Gesellschaftswissenschaftlerinnen und Gesellschaftswissenschaftler einen Kleinen Konvent, der als zentrales Beratungs- und Begutachtungsgremium die Aufgabe hat, mit dem Vorstand gemeinsam die kommende Konventstagung vorzubereiten, Förderanträge zu begutachten und die Stiftung in wissenschaftlichen Fragen zu beraten.
Der Kleine Konvent besteht aus sieben Personen. Neben den Gewählten gehören dem Gremium außerdem Prof. Dr. Gabriele Abels, Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen, Prof. Dr. Carolin Robertson-von Trotha und als kooptiertes jüngeres Mitglied Dr. Sebastian Kurtenbach, an.
Weitere Informationen:
http://www.schader-stiftung.de/GrKo18
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