Was ist ästhetisch, was Porno? Kulturwissenschaftliches Seminar lädt zu öffentlichen Gastvorträgen
Die Venus von Botticelli würde niemand als Pornographie bezeichnen, heutige Werbung enthält aber oft Elemente, die an Pornographie erinnern. Was genau macht den Unterschied aus? Was definiert den Grat zwischen ‚kunstvoller Erotik‘ und ‚verruchter Pornographie‘? Mit diesen Fragen befasst sich das kulturwissenschaftliche Seminar „Ästhetiken der Pornographie“ von Anglist Prof. Dr. Norbert Lennartz und Kulturwissenschaftler Dr. Jonas Nesselhauf. Im Rahmen der Lehrveranstaltung finden öffentliche Gastvorträge statt, zu denen alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Die Vorträge beginnen immer dienstags um 18.00 Uhr im Raum N 08.
Pornographie ist längst ein allgegenwärtiges Phänomen der Alltags- und Populärkultur. Man begegnet eindeutig-zweideutigen Posen, Slogans und Bildern in Werbung und Massenmedien. Auch eine ‚Pornographisierung der Hochkultur‘ ist zu beobachten, wenn der ‚Porn Chic‘ inzwischen auch literarische, bildkünstlerische oder filmische Werke namhafter Künstlerinnen und Künstler wie Jeff Koons oder Lars von Trier beeinflusst. Um sich dem Thema wissenschaftlich anzunähern, werden in den Vorträgen verschiedene Fallbeispiele unterschiedlicher Epochen und Medien vorgestellt. Daran angelegt wird das sich verändernde Zusammenspiel von Darstellung, Kontext und Rezeption und damit die Definition von Ästhetik diskutiert.
Termine
27.11.2018
Norbert Lennartz (Vechta)
Von Kobolden, Monstern und Wildhütern: Pornographische Allegorien im Viktorianischen Zeitalter
Vortragssprache Deutsch
04.12.2018
Hans Richard Brittnacher (FU Berlin)
Der pornographische Subtext der Schauerphantastik
Vortragssprache Deutsch
11.12.2018
Sabine Sielke (Bonn)
PorNO Revisited? The 'Pornographic Imagination' and "the Popularity of Censorship"
Vortragssprache Englisch
22.01.2018
Gesa Woltjen (Lüneburg)
The Neo-Victorian Lesbian that Narrations Build
Vortragssprache Deutsch
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