Aktuelle Ausgabe der „Beiträge zur Hochschulforschung“ befasst sich mit Chancen der Digitalisierung
Die soeben erschienene Ausgabe 4/2018 der „Beiträge zur Hochschulforschung“ befasst sich mit der digitalen Transformation im Hochschulsystem. Sie veröffentlicht ausgewählte Beiträge der 12. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung 2017, welche die medialen und technologischen Veränderungen im Hochschul- und Wissenschaftssystem thematisieren.
Martina Franzen skizziert in ihrem Artikel die folgenreichen Implikationen digitaler Verbreitungstechnologien für die Wissenschaft. Sie erläutert, dass sich damit nicht nur die wissenschaftlichen Publikationsformen pluralisieren, sondern auch neuartige Rezeptions-, Bewertungs- und Produktionspraktiken entstehen. Der digitale Wandel verändere nicht nur die Produktion von Wissen, sondern auch die Rolle von Wissenschaft in der Gesellschaft, so die Autorin.
Anja Gottburgsen und Janka Willige befassen sich mit der Frage, ob digitale Angebote im Bereich des Lehrens und Lernen die Bereitschaft zu studienbezogenen Auslandsaufenthalten erhöhen. Auf Basis von Befragungsdaten des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung machen sie deutlich, das vor allem soziale Merkmale der Studierenden wie Geschlecht, nicht-akademisches Elternhaus, Elternschaft sowie Hochschultyp und Studienfach Auswirkungen auf die internationale Mobilität haben.
Drei weitere Artikel befassen sich mit dem Einsatz digitaler Lehr- und Prüfungsinstrumente:
Manuel Förster, Florian Heiß, Sigbert Klinke, Andreas Maur, Thorsten Schank und Constantin Weiser untersuchen, ob sich das Lernverhalten von Studierenden in Großveranstaltungen in Statistik mit 600 bis 700 Teilnehmenden durch den Einsatz eines „Flipped Classroom-Designs“ verändert und finden dafür positive Belege. In einem „Flipped Classroom“ eignen sich die Studierenden das neue Wissen vorab selbstständig mit Hilfe von digitalen Lernmaterialien an, während die Präsenszeit zur Vertiefung des Lernstoffs dient.
Jana Riedel und Kathrin Möbius stellen die Ergebnisse einer Studie zum E-Assessment an sächsischen Hochschulen vor. Sie kommen zu dem Schluss, dass diese allgemein noch wenig verbreitet sind. Elektronische Tests werden den Autorinnen zufolge vor allem in der Mathematik, in den Naturwissenschaften und in Massenveranstaltungen eingesetzt, wo sie vor allem die Qualität der Lehre verbessern sollen.
Diana Wolff-Grosser beschreibt in ihrem Artikel die Erfahrungen der Technischen Hochschule Nürnberg mit Online-Self-Assessments. Diese werden dort seit über neun Jahren in einer zunehmenden Anzahl von Studiengängen zur Überprüfung der Studierfähigkeit und Passung von Studienbewerberinnen und -bewer¬bern eingesetzt. Die Bereitstellung eines eigenen Portals zum Hosten der Online Self-Assessments, das Einbeziehen testpsychologischer Sachkenntnis sowie die stetige Weiter-entwicklung der Tests haben sich in der Praxis bewährt, so das Fazit der Autorin.
Die „Beiträge zur Hochschulforschung" sind eine der führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Bereich der Hochschulforschung im deutschen Sprachraum. Sie zeichnen sich durch hohe Qualitätsstandards, ein breites Themenspektrum und eine große Reichweite aus. Die Zeitschrift veröffentlicht quantitative und qualitative empi-rische Analysen, Vergleichsstudien, Überblicksartikel und Einblicke in die Praxis, die ein anonymes Peer-Review-Verfahren durchlaufen haben.
Die Ausgabe 4/2018 kann entweder über die Homepage http://www.bzh.bayern.de/ als pdf-Datei heruntergeladen oder in gedruckter Form per E-Mail bestellt werden (sekretariat@ihf.bayern.de).