DGM-Fortbildung "Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen" 14.03.2019 in Nürnberg
Die Fortbildung „Schadensuntersuchungen an Aluminium-Bauteilen“ in Nürnberg steht unter der fachlichen Leitung von Prof. Dr.-Ing. Simon Reichstein, Professor für Produktionstechnik und metallische, Werkstoffe an der Technischen Hochschule Nürnberg, Georg Simon Ohm
Aufgrund der Verknappung von Ressourcen hat Leichtbau heute eine überragende, weiter wachsende Bedeutung. Leichtbau bedeutet, Bauteile am Limit der Belastbarkeit der eingesetzten Werkstoffe zu gestalten und so den Werkstoff optimal auszunutzen. Deswegen ist das Versagen von Bauteilen heute in vielen Bereichen ein natürlicher Teil der Entwicklungsprozesse. Schadensuntersuchungen liefern fundamentale Informationen zur systematischen Entwicklung leistungsfähiger Leichtbausysteme.
Versagen von Aluminium-Bauteilen, sowohl in der Entwicklung als auch in der Serie, kann eine Vielzahl von Ursachen haben, die in aller Regel mit dem jeweiligen Herstellprozess korrelieren. Eigenschaften und Herstellprozesse von Aluminiumlegierungen unterscheiden sich erheblich von denen anderer metallischer Werkstoffe. Entsprechend sind in Aluminium-Bauteilen spezielle Schädigungsmechanismen aktiv, die mit der Natur der Beanspruchung des Bauteiles und dessen Prozesskette eng verknüpft sind.
Ziel der Fortbildung ist es, die spezifischen Schädigungsmechanismen und Schadensbilder, die für Aluminiumbauteile typisch sind, verständlich zu machen. Die Seminarteilnehmer sollen typische Schäden an Al-Bauteilen selbstständig erkennen können und dazu befähigt werden, aus diesen Schäden geeignete Gegenmaßnahmen abzuleiten.
Dazu gliedert sich die Fortbildung in einen großen praktischen Block, ergänzt um mehrere Theorie-Einheiten. In diesem praktischen Teil wird anhand einer Vielzahl von Praxisbeispielen die praktische Beurteilung von Schadensfällen geübt. Jeder Teilnehmer hat nach der Fortbildun eine Reihe exemplarischer Schadensfälle unter Anleitung selbst begutachtet und gelernt, aus welchen Merkmalen er die zukünftige Vorgehensweise zur Vermeidung derartiger Schäden ableiten kann. Die Teilnehmer seien ausdrücklich ermutigt, Schäden aus ihrer täglichen Arbeit in die Fortbildung mitzubringen.
In den Theorieteilen werden die metall- und schadenskundlichen Grundlagen für den Werkstoff Aluminium gelegt. Zum einen wird, insbesondere im Vergleich zum „Standardwerkstoff Stahl“, dargelegt, welche Gefüge und Mikrostruktur in typischen Aluminium- Knet- und Gusslegierungen auftreten und wie diese die Eigenschaften beeinflussen. Auf Basis dieser metallkundlichen Grundlagen wird dargelegt, durch welche Mechanismen Defekte in Al-Bauteilen entstehen, welches Ihre typische Erscheinungsbilder sind und wie sie vermieden werden können.
Themen & Inhalte
Metallkundliche Grundlagen der Aluminium-Legierungen
Gusslegierungen Knetlegierungen
Primäre Phasen und ihre Wirkung
Sekundäre Phasen - Ausscheidungshärtung - Alterung
Wirkung einzelner Legierungsbestandteile
Wirkung der Erstarrungsgeschwindigkeit
Wirkung von UmformprozessenWirkung von Temperatur - Erholung & Rekristallisation
Typische Defekttypen in Aluminium-Bauteilen inkl. Praxisbeispiele
Einführung & Theorie
Bruchfläche allgemein: Bruchlinien - Schwingstreifen - Rastlinien
Brucharten: duktil - spröd / trans - interkristallin
Allgemeine Fraktographie inkl. Praxisbeispiele
Einführung & Theorie
Gasporosität - Makro-/Mikrolunker - Oxide: Bruchfläche, Schliff
Umformfehler: Walzfalten, Polygonisation, Risse durch Erschöpfung des Umformvermögens
Fehler durch Schweißen/ Wärmebehandlung: Schmelzperlen, Heißrisse
Lokale Anschmelzungen
Oberflächen- und Korrosionsfehler
Überlastungsschäden
Strategien und Gegenmaßnahmen
Defekte - Defektarten - Defektvermeidung - Korrelation mit Herstellprozess
Leben mit Defekten
Werkstoffprüfung / Bauteilprüfung
Versagen und Bauteilauslegung
Zerstörungsfreie Bauteilprüfung
Weitere Informationen zu den Inhalten dieser Fortbildung finden Sie unter dem Link: http://www.dgm.de/1488
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Fragen & Kontakt
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