Neue Abteilungsleiterin am IPB erforscht gestresste Pflanzen
Frau Professor Tina Romeis wird ab dem 1. Februar 2019 in Nachfolge von Professor Dierk Scheel die Abteilung Stress- und Entwicklungsbiologie am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle an der Saale leiten. Gleichzeitig ist sie als Professorin für Biochemie pflanzlicher Interaktionen an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen.
Frau Romeis studierte Biochemie, Organische Chemie und Pflanzenphysiologie an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen und legte am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen ihre Promotion ab. Nach Forschungsaufenthalten in München und im Sainsbury Laboratory am John-Innes-Centre in Norwich (GB) erhielt sie 2001 den Sofia-Kovalevskaja-Preis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Mit diesem hoch dotierten Forschungspreis hatte Frau Romeis die Möglichkeit, sich am Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln als unabhängige Gruppenleiterin zu etablieren. Nach ihrer Habilitation in Genetik und Molekularer Phytopathologie wurde sie als Professorin an die Freie Universität Berlin berufen, wo sie seit 2004 den Lehrstuhl für Pflanzenbiochemie leitet.
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Untersuchung von Kalzium-regulierten Proteinkinasen. Es handelt sich hierbei um Enzyme, die bei der Aktivierung der pflanzlichen Immunabwehr gegen Krankheitserreger und bei der Stresstoleranz von Pflanzen gegenüber Trockenheit, Kälte oder Nährstoffmangel eine Rolle spielen. Pflanzen aktivieren unter widrigen Umständen komplexe Signalübertragungskaskaden, die zur Aktivierung von Abwehr- und Stoffwechselgenen und damit zur Anpassung der Pflanzen an die Stresssituation führen. Als Teil dieser Signalkaskaden koordinieren Kalzium-regulierte Proteinkinasen ein Zusammenspiel mit vielen weiteren Enzymen und Substanzen. Die Aufklärung dieses molekularen Signalnetzwerkes, das Finden und Verstehen aller beteiligten Faktoren, wird auch am IPB ein erklärtes Forschungsziel von Frau Romeis und ihrer Abteilung sein.
„Das IPB stellt für mich ein ideales und komplementäres Umfeld für meine Faszination und Begeisterung dar, die molekularen und biochemischen Grundlagen von pflanzenbiologischen Prozessen zu erforschen“, erklärt Professor Romeis. „Diese Grundlagen wollen wir vor dem Hintergrund einer möglichen Anwendung in Landwirtschaft bzw. im Kontext ökologischer Zusammenhänge betrachten. Ich freue mich vor allem auf die Möglichkeiten, die sich aus der einmaligen engen Verzahnung der pflanzenbiochemischen Forschung am IPB mit den benachbarten universitären Agrarwissenschaften und der in Halle renommierten Expertise in Biochemie, Genetik und Botanik ergeben.“
Am IPB wird indes die Fortführung der Pflanzenstressthemen unter neuer Ägide mit Freude erwartet. „Mit ihrer Expertise passt Professor Romeis hervorragend in das Forschungsprofil des Instituts“, sagt der Geschäftsführende Direktor Professor Steffen Abel. „Wir sind sehr stolz darauf, diese exzellente Wissenschaftlerin für das IPB gewonnen zu haben.“
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