Einladung zum Symposium des Jungen Kollegs: Alles Netzwerk? am 08.03.2019 in Düsseldorf
Das Symposium „Alles Netzwerk?“ des Jungen Kollegs der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste fragt mit seinen vier Vorträgen nach dem Mehrwert und den Perspektiven, die in der disziplinübergreifenden Arbeit mit Netzwerken liegen.
Alles Netzwerk?
Ob bewusst oder unbewusst, gewollt oder ungewollt: Wir sind heute in Alltag und Beruf ständig mit Netzwerken konfrontiert oder werden als Anwender und Kunde selbst zum Teil von ihnen. Doch welche Rollen und Funktionen können Netzwerke annehmen und wer sind ihre Akteure? Die Arbeitsgruppe ‚Netzwerke‘ des Jungen Kollegs beleuchtet diese Frage aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen. Sie spannt den Bogen von der deskriptiven Analyse von Netzwerken über ihre Nutzung als visuelles Hilfskonstrukt bis hin zur Vorhersage in modernen, technischen Lösungen. So haben in den vergangenen Jahrzehnten Netzwerke und Netzwerktheorien Wissenschaftler aus ganz verschiedenen Disziplinen bei ihrer Forschung inspiriert. Dahinter stehen grundsätzlich verschiedene Konzepte von Netzwerken. Informatiker suchen etwa nach Beschreibungsmöglichkeiten für das Verhalten programmierter Bots bei Facebook. Mathematiker visualisieren Wahrnehmungsmuster chinesischer Schriftzeichen für Tiere in Netzform. Physiker und Ingenieure entwerfen künstliche neuronale Netze basierend auf den biologischen Vorgängen im Gehirn. Soziologisches Netzwerkdenken nimmt die komplexen Interaktionen von Menschen und Materie in den Blick, in denen auch unbelebte Dinge als Akteure auftreten können, inspiriert beispielsweise von Bruno Latours berühmter Akteur-Netzwerk- Theorie.
Prof.’ in Dr. med. Katrin Amunts beleuchtet Netzwerke anhand der strukturellen und funktionellen Organisation des Gehirns, während Prof. Dr. Sílvio Dahmen Netzwerke in der Geschichtsschreibung mit Werkzeugen der Physik analysiert. Sie werden um gemeinsame Vorträge fachlich benachbarter Referenten aus dem Jungen Kolleg ergänzt, welche die methodisch-konzeptionellen Diskussionen der Arbeitsgruppe präsentieren. In einer abschließenden Podiumsdiskussion mit dem Publikum debattiert.
Programm
Begrüßung 16.00 Uhr
Prof. Dr. Wolfgang Löwer, Präsident der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
Einführung
Dr. Patrick S. Kurzeja (Junges Kolleg), Institut für Mechanik, TU Dortmund
Vorträge
Netzwerkarchitektur, Hirnkarten und Verhalten
Prof.’ in Dr. Katrin Amunts, Direktorin, Institut für Neurowissenschaften und Medizin, Forschungszentrum Jülich
Künstliche neuronale Netzwerke
Dr. Steffen Freitag (Alumnus des Jungen Kollegs), Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, Ruhr-Universität Bochum
Dr. Martin Salinga (Junges Kolleg), Physikalisches Institut, RWTH Aachen
Pause 17.20 – 17.40 Uhr
Akteur-Netzwerke. Relationale Deutungsansätze zur römischen Republik
Dr. Lore Knapp (Junges Kolleg), Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, Universität Bielefeld
Dr. Jan-Markus Kötter (Junges Kolleg), Institut für Geschichtswissenschaften, Universität Düsseldorf
Die Netze der Helden und Täter: Geschichte physikalisch entflochten
Prof. Dr. Sílvio Dahmen, Instituto de Fisica, Universidade Federal do Rio Grande do Sul,
Brazil
Podiumsdiskussion mit allen Vortragenden ca. 18.40 Uhr
Moderation:
PD Dr. Christoph Michels (Alumnus des Jungen Kollegs), Institut für Geschichtswissenschaften der Universität Düsseldorf
Jun.-Prof.’ in Dr. Carola Neugebauer (Junges Kolleg), Fakultät für Architektur, RWTH Aachen
Weitere Informationen:
http://www.awk.nrw.de