Sicherheitsforum Bau nimmt Sicherheits- und Gesundheitsschutz auf Baustellen in den Fokus
Seit mehr als 20 Jahren macht sich die Akademie der Hochschule Biberach für den Sicherheits- und Gesundheitsschutz auf Baustellen stark. Ob Lehrgänge oder Fachtagungen, die Themen Arbeitsschutz und Vermeidung von Unfällen bilden einen wichtigen Schwerpunkt im Weiterbildungsangebot der Akademie. So wurden –
auf der Grundlage der gesetzlichen Baustellenverordnung von 1998 – bereits 1500 SiGe-Koordinatoren in Biberach ausgebildet. In diesem Jahr veranstaltet die Akademie das 8. Sicherheitsforum Bau (14. Mai 2019), eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Netzwerkkontakte für Koordinatoren, Bauherren, Bauträger, Projekt- und Bauleiter sowie Architekten.
Seminarleiter Professor Dr.-Ing. Matthias Bahr (Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement der Hochschule Biberach) hat für diesen Tag spannende Aspekte zu aktuellen Fragestellungen und Herausforderungen für mehr Sicherheit und Gesundheitsschutz auf Baustellen zusammengestellt. „Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Bauwirtschaft stehen nicht nur für Richtlinien und Auflagen, sondern bieten reale Nutzungschancen für viele Baubeteiligte bis hin zu möglichen Kostenersparnissen“, skizziert der Professor für Baubetrieb das thematische Spektrum. Entscheidend sei, die Möglichkeiten durch intelligente Umsetzung der gesetzlichen Pflichten auszuschöpfen. Diese verschiedenen Facetten würde die Veranstaltung widerspiegeln, so Bahr.
„Die Leistungen der Baustellenverordnung – Money for nothing?“ lautet beispielsweise der Titel des Vortrages von Dipl.-Ing. Konrad Zieglowski. Der Beratende Ingenieur ist Vorsitzender des Arbeitskreises „SIGEKO“ der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, die das Sicherheitsforum als ideeller Träger unterstützt. Die Kammer setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, ihre Mitglieder über aktuelle Entwicklungen im Bereich Arbeitssicherheit auf Baustellen zu informieren und Fortbildungsangebote zu schaffen.
„Wir vermitteln unseren Mitgliedern die Bedeutung einer arbeitsschutzkonformen
Baustellenorganisation und erhöhen durch spezifische Aktivitäten die Akzeptanz dafür“, so Zieglowski. Ein wichtiges Instrument sei u. a. die Unterstützung von Veranstaltungen durch Referenten wie im Falle des Biberacher Sicherheitsforum Bau; über diese Angebote würden alle Kammermitglieder informiert. „Die Ingenieurkammer fördert aktiv die Ausbildung von Koordinatoren und vermittelt damit Grundlagenwissen für technische und wirtschaftliche Zusammenhänge“, so der Experte.
Steffen Zimmerman (Walther Keune-Bau, Freiburg) wird aus seiner unternehmerischen Praxis berichten: „Sicher kaputt – Herausforderungen, Gefährdungen und Lösungsansätze bei der Planung von Abbruchprojekten“ lautet der Titel seines Vortrages, in dem er darstellen wird, welche Problemstellungen der Rückbau sehr hoher Gebäude mit sich bringt, etwa eines 40 Meter hohen Wohngebäudes oder eines Bankgebäudes im innerstädtischen Bereich. Zimmermann ist Absolvent der Hochschule Biberach. Bereits in seiner Masterarbeit hatte er sich mit der Thematik Rückbau befasst, konkret mit einer kontaminierten Speicheranlage eines Betriebes der Chemieindustrie. Die Arbeit wurde mit dem 3. Innovationspreis des Deutschen Abbruchverbandes ausgezeichnet.
Weitere thematische Bausteine des Sicherheitsforum Bau sind u.a. der Brand- und Explosionsschutz sowie Flucht- und Rettungswege im Hochhausbau; auch wie man nicht ganz alltägliche Probleme auf Baustellen frühzeitig erkennt, werden Bahr und seine Gäste ebenso diskutieren wie Rechtsfragen und Rechtsprechungen zur Baustellenverordnung.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Professor Dr.-Ing. Matthias Bahr, Hochschule Biberach
Weitere Informationen:
http://www.hochschule-biberach.de
http://www.akademie-biberach.de