IGB positiv evaluiert
In seiner Stellungnahme bescheinigt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin eine positive Entwicklung und empfiehlt Bund und Ländern, das Institut weiter zu fördern. Der Leibniz-Senat schließt sich damit der positiven Beurteilung des internationalen Gutachtergremiums an, das im Juni 2018 die Arbeit des IGB evaluiert hatte. Überzeugen konnte das IGB insbesondere mit seinem interdisziplinären Forschungsansatz, vielfältigen Kooperationen und der ausgezeichneten Transferarbeit an der Schnittfläche von Wissenschaft und Gesellschaft.
Das IGB widmet sich der Erforschung grundlegender Strukturen und Prozesse in Binnengewässern und ihrer Bedeutung für ein nachhaltiges Gewässermanagement. Die vertretenen Fachdisziplinen reichen von der Hydrologie, Limnologie und Biogeochemie sowie der Molekular- und Mikrobiologie bis zur Ökologie und Verhaltens-, Fisch- und Fischereiforschung. Die Kombination grundlegender und anwendungsbezogener Forschungsfragen in diesen Disziplinen und an ihren Schnittstellen zeichnet das Institut aus.
Leibniz-Senat empfiehlt weitere Förderung
Wie der Senat in seiner gestern veröffentlichten Stellungnahme bescheinigt, hat sich das IGB seit der letzten Evaluierung im Jahr 2011 dynamisch weiterentwickelt. Es sei dem Institut gelungen, eine der führenden europäischen Forschungseinrichtungen für Binnengewässer zu werden. Die in den sechs Abteilungen und drei übergreifenden Querschnittsbereichen adressierten Themen und Schwerpunkte seien sehr gut gewählt, aktuell und international relevant. In seiner Sitzung am 26. März 2019 hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft deshalb Bund und Ländern empfohlen, die gemeinsame Förderung des IGB für sieben Jahre fortzusetzen.
Vielfältige Kooperationen und engagierter Wissenstransfer
Positiv hervorgehoben wurde die beachtliche Publikationsleistung des Instituts, ebenso wie die intensivierte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Als exzellent bewertet wurde auch die innovative Verzahnung von Öffentlichkeitsarbeit und Wissens- und Technologietransfer. Durch das sogenannte „Science-Society-Interface“ trägt das IGB Fachwissen aus der Forschung zielgerichtet in die Gesellschaft und nimmt von ihr umgekehrt Anregungen für künftige Forschung auf.
Der Senat würdigte zudem die enge Verbindung zu den Universitäten in Berlin und Brandenburg sowie die vielfältige und intensive Zusammenarbeit mit weiteren nationalen und internationalen Partnern. In seiner Stellungnahme weist er auch auf die ausgezeichnete Infrastruktur des IGB hin, zu der insbesondere das Seelabor im Stechlinsee zählt. Die Infrastruktur sei von internationaler Bedeutung und böte eine gute Basis für einzigartige Freilandexperimente, auch gemeinsam mit externen Kooperationspartnern.
Umweltdaten bieten vielversprechende Perspektiven
Starke Unterstützung erfährt das Bestreben des IGB, die gegenwärtig rasanten technologischen Fortschritte zu nutzen, um umfangreiche Umweltdaten aus Gewässern zu erheben, zu verarbeiten, und verfügbar zu machen. Aktuell speisen sich diese Daten vor allem aus dem Langzeitforschungsprogramm des IGB und Großversuchen. Hier läge eine zentrale Zukunftsaufgabe für das Institut.
„Wir freuen uns über die Würdigung der dynamischen Entwicklung, die das IGB in den letzten sieben Jahren durchlaufen hat", kommentiert der kommissarische Direktor des IGB, Prof. Dr. Mark Gessner, das Ergebnis der Evaluierung. „Die Analysen und Empfehlungen der Kommission bilden für uns eine ausgezeichnete Grundlage, das IGB als Wasserforschungsinstitut und zentralen Akteur und Partner in Wissenschaft und Gesellschaft weiterzuentwickeln.“
Die vollständige Stellungnahme des Senats zum IGB steht als Download zur Verfügung:
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/downloads/Evaluierung/Senatsstellungnahmen/IGB_-_Senatsstellungnahme__26-03-2019__mit_Anlagen.pdf
Die Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft finden Sie hier:
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/medien/presse/pressemitteilungen/details/article/leibniz_einrichtungen_in_koeln_hannover_kiel_und_berlin_evaluiert_100003895/
Zum Hintergrund der Evaluierung:
Jede Leibniz-Einrichtung wird regelmäßig extern evaluiert, spätestens alle sieben Jahre. Ein international besetztes Gutachtergremium beurteilt die Forschungsstrategie und die wissenschaftlichen Leistungen des Instituts anhand schriftlicher Unterlagen und bei einem Evaluierungsbesuch vor Ort und hält die Ergebnisse in einem Evaluierungsbericht fest. Auf dieser Grundlage entscheidet der Senat der Leibniz-Gemeinschaft, ob er Bund und Ländern eine weitere Förderung der Einrichtung empfiehlt.
Über das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB):
Die Arbeiten des Leibniz-IGB verbinden Grundlagen- mit Vorsorgeforschung als Basis für die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer. Das IGB untersucht dabei die Struktur und Funktion von aquatischen Ökosystemen unter naturnahen Bedingungen und unter der Wirkung multipler Stressoren. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Langzeitentwicklung von Seen, Flüssen und Feuchtgebieten bei sich rasch ändernden Umweltbedingungen, die Entwicklung gekoppelter ökologischer und sozioökonomischer Modelle, die Renaturierung von Ökosystemen und die Biodiversität aquatischer Lebensräume. www.igb-berlin.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Mark Gessner
Direktor a.i. des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB)
gessner@igb-berlin.de
+49 33082 699 0
Weitere Informationen:
www.igb-berlin.de