Symposium Management and Work in a Digital World: Wie Digitalisierung die Arbeitswelt verändert
Berlin/München 3. April 2019 – Digitale Technologien vereinfachen und beschleunigen viele Abläufe des täglichen Lebens. Gleichzeitig unterstützen sie immer komplexere Geschäftsmodelle. Was bedeutet das für Struktur und Inhalte der Arbeit von Morgen? Wie können Management und Mitarbeiter die digitale Transformation am Arbeitsplatz gemeinsam meistern? Diese Fragen diskutierten Experten auf einer gemeinsamen Veranstaltung vom MÜNCHNER KREIS und der British Academy of Management Mitte März in der britischen Botschaft Berlin.
„Wenn wir auf diese Zeit zurückblicken, werden wir feststellen, dass der Brexit seismisch war, aber die sozialen Veränderungen durch neue Technologien noch bedeutender. Umso wichtiger ist es, die internationale Zusammenarbeit in diesen Bereichen im Post-Brexit-Umfeld aufrechtzuerhalten. Ich freue mich sehr, dass das Continental Network der BAM dazu beiträgt, dies zu erreichen.“ Mit diesen Worten begrüßte der britische Botschafter in Deutschland, Sir Sebastian Wood, die Teilnehmer am Symposium Management and Work in a Digital World und würdigte die Kooperation von MÜNCHNER KREIS und des neu gegründeten Continental Network der British Academy of Management. Zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft unterschiedlicher europäischer Länder hatten sich am 14. März im ARTrium der britischen Botschaft versammelt, um die Chancen und Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt zu diskutieren.
Mit flachen Hierarchien agiler führen
Wilfried Bauer, Vice President Digital Integration, T-Systems International GmbH, machte klar: Die notwendige Kundenzentrierung bringt tiefgreifende Veränderungen für Organisationen und Mitarbeiter mit sich. Statt einzelner Leistungen anzubieten, betreuen Unternehmen ihre Kunden von der ersten Beratung über den gemeinsamen Entwicklungsprozess bis hin zur Implementierung der fertigen Lösung und darüber hinaus. Flache Hierarchien fördern dabei die Reaktionsfähigkeit und kreative Ideen. Mitarbeiterorientierte, agile Führung bestimmt die Abläufe. So entwickeln Unternehmen die Produkte und Dienstleistungen der Zukunft zunehmend interdisziplinär und in Kooperation mit anderen Unternehmen.
Mobilität wird zu Lifestyle as a Service
Megatrends wie Elektromobilität, Car-Sharing und Big Data Analysen ermöglichen völlig neue Geschäftsmodelle. Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigte Gernot Spiegelberg, Director of Electromobility Concept Development, Siemens AG, in seinem Vortrag anhand des selbstfahrenden Concept Cars eSeater. Das Elektrofahrzeug befördert zwei Passagiere auf drei Rädern mit bis zu 130km/h. Per Car-Sharing-App angefordert, bewegt es sich autonom zum gewünschten Standort. Durch die leichte Bauweise und das wendige Fahrverhalten kann eSeater auch in geschlossenen Gebäuden fahren. So lassen sich beispielsweise Passagiere mit Gepäck direkt bis zur Sicherheitskontrolle am Flughafen transportieren. Auch für diese Art innovativer Dienstleistung müssten verschiedene Player international eng kooperieren. Außerdem brauchen die beteiligten Mitarbeiter neue technologische Skills und Qualifikationen.
Digitales Mindset fördert digitale Transformation
Welche Trends bestimmen die Arbeit der Zukunft? Antworten auf diese zentrale Frage gab Rahild Neuburger, Senior Lecturer, University of Munich, Managing Director MÜNCHNER KREIS, auf Basis ihrer eigenen Forschung. Sie skizzierte die Organisation und Gestaltung der Arbeitswelt von morgen anhand von zehn konkreten Trends. Dabei machte sie deutlich: Nicht nur die technologischen Möglichkeiten, sondern auch individuelle Bedürfnisse und gesamtgesellschaftliche Entwicklungen führen dazu, dass wir vermehrt selbst entscheiden, wann und wo wir arbeiten. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Konzept einer immer und überall verfügbaren Arbeitsumgebung – der so genannte „Anywhere Desk“.
Ein weiterer Aspekt ist der Wandel der Kommunikationsprozesse. Nicht nur Menschen tauschen sich immer öfter über weite Entfernungen und Zeitzonen hinweg digital aus. Auch Maschinen und Anlagen treten in diese Kommunikation ein. Sie unterstützen uns in enger Kooperation bei der Arbeit und nehmen uns vieles ab. Doch wie lässt sich die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen sinnvoll gestalten? Und wie wird die zunehmende Automatisierung von Prozessen Tätigkeiten und Berufsbilder verändern? Um die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen umzusetzen, müssen ihre bisherigen industriellen Denkmuster zu einem „Digital Mindset“ weiterentwickelt werden.
Lernen lernen
„Wir müssen wieder lernen, was es heißt zu lernen“ – so lautete die gemeinsame Schlussfolgerung der abschließenden Podiumsdiskussion. Moderiert von Professor Michael Dowling, University of Regensburg, Chairman MÜNCHNER KREIS, diskutierten dabei neben den Vortragenden auch Professor Feng Li, Chair of Information Ma-nagement, Cass Business School, und Professor Karin Moser, Director of Research and Enterprise, London South Bank University. Tenor der Diskussion: In einer Umwelt, die sich so rapide verändert wie die unsere, brauchen Menschen lebenslange Bildung, um sich anzupassen.
Über die Veranstaltung
Das Symposium „Management and Work in a digital World“ ist eine Veranstaltung des MÜNCHNER KREIS in Kooperation mit der British Academy of Management für Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft. Das Symposium bildet den Auftakt zu einer Reihe weiterer Veranstaltungen im Rahmen des British Academy of Management Continental Networks.
Über den MÜNCHNER KREIS
Der MÜNCHNER KREIS möchte die digitalisierte Wissens- und Informationsgesellschaft durch seine Arbeit aktiv mitgestalten. Als gemeinnützige, internationale Vereinigung an der Nahtstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft bietet der MÜNCHNER KREIS eine unabhängige Plattform, die gleichermaßen Hersteller, Dienstleister und alle Anwenderbranchen wie Automotive, Energie etc. anspricht. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten setzt er sich konstruktiv mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung auseinander, um Orientierung in der digitalen Transformation zu geben.
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