Die Macht der Zahlen – Neues HSR Special Issue erschienen
Quantifizierung hat als Maßstab für Leistung in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen - auf gesellschaftlicher wie auf politischer Ebene. Das Special Issue „Governing by Numbers“ des Journals Historical Social Research (HSR) widmet sich der Rolle von Indikatoren als epistemische Instrumente. Auf dieser Grundlage sollen die Auswirkungen auf die sozialwissenschaftliche Forschung und die politische Realität ergründet werden.
Indikatoren sind nur in den seltensten Fällen objektiv. Um zu verhindern, dass sie die Wirklichkeit verzerren anstatt sie zu beschreiben, wird in diesem Special Issue eine Forschungsagenda gefordert, die auf Prozesse der Institutionalisierung und die systematische Verwendung von Schlüsselindikatoren in gesellschaftlichen Feldern fokussiert ist. Der von Walter Bartl, Christian Papilloud und Audrey Terracher-Lipinski herausgegebene Band unterscheidet im Zuge einer Analyse der Indikatoren drei Sinndimensionen: die Sachdimension, die Sozialdimension und die Zeitdimension. Anhand dieser multiperspektivischen Betrachtungsweise könnten realistischere Prognosen über zukünftige Entwicklungen getroffen werden.
Die Einzelstudien greifen eine ganze Bandbreite an Themen auf. So wird beispielsweise die Verwendung von Indikatoren durch die Zentralbanken und im Gesundheitswesen untersucht oder der Einfluss von Schlüsselindikatoren auf die Ressourcenverteilung an deutschen Universitäten betrachtet. Im ersten Teil des Bandes finden sich theoretisch-konzeptionelle Beiträge, die im zweiten Abschnitt durch empirische Studien über die Genese und Verwendung von Schlüsselindikatoren in unterschiedlichen Politikfeldern ergänzt werden. Im letzten Teil des Bandes werden Alternativen zu etablierten Schlüsselindikatoren beleuchtet.
Die HSR ist eine peer-reviewed wissenschaftliche Fachzeitschrift für die Anwendung formaler Methoden in der Geschichte und wird von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Köln herausgegeben. Jährlich erscheinen vier Ausgaben sowie ein Supplementheft. In Anerkennung ihrer dauerhaften Qualität hat die European Science Foundation die HSR in die Kategorie „international top-journal (INT1 Sub-Category)“ aufgenommen.
Ansprechpartner bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften:
Kerstin Hollerbach
Teamleitung Kommunikation
B2,1
68159 Mannheim
Tel.: +49 (0)621 – 1246-174
E-Mail: kerstin.hollerbach@gesis.org
www.gesis.org
www.facebook.com/gesis.org
www.twitter.com/gesis_org
Als eine der weltweit führenden Infrastruktureinrichtungen für die Sozialwissenschaften steht das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Forscherinnen und Forschern auf allen Ebene ihrer Forschungsvorhaben mit seiner Expertise und seinen Dienstleistungen beratend zur Seite, so dass gesellschaftlich relevante Fragen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Methoden, qualitativ hochwertiger Daten und Forschungsinformationen beantwortet werden können. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und unterhält institutionelle und projektbezogene Kooperationen mit vielen Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. GESIS ist an wichtigen europäischen Projekten wie u.a. dem European Social Survey (ESS), der European Value Study (EVS), dem europäischen Archivverbund CESSDA, oder dem OECD-Projekt Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) beteiligt.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Philip J. Janssen
Executive Editor HSR
philip.janssen@gesis.org
Weitere Informationen:
https://www.gesis.org/hsr/aktuelle-hefte/ Zum aktuellen Heft