Professor Joachim Schachtner ins Präsidentenamt eingeführt
Clausthal-Zellerfeld. Kraftvolle Musik, kurzweilige Reden, Aufbruchstimmung: Vor mehr als 250 Gästen ist Professor Dr. Joachim Schachtner am 4. April vom niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, offiziell in das Amt des Präsidenten der Technischen Universität Clausthal eingeführt worden. Die Amtszeit Schachtners, der zuvor Vizepräsident für Informations- und Qualitätsmanagement der Universität Marburg war, beträgt zunächst sechs Jahre.
Als äußerlichen Akt legte der Minister dem neuen Universitätspräsidenten in der Aula Academica die Amtskette um und sicherte ihm die Unterstützung seines Hauses zu: „Die TU Clausthal hat in den vergangenen Jahren, begleitet durch das Ministerium, große Anstrengungen unternommen, um sich bestmöglich für die Zukunft aufzustellen. Ein Masterplan wurde erarbeitet. Diese Planungen gilt es jetzt mit Leben zu füllen.” Mit Professor Schachtner habe Niedersachsen und die TU Clausthal einen Präsidenten gewonnen, der erhebliche und langjährige Erfahrungen mit der Gestaltung von Veränderungsprozessen an Hochschulen mitbringe. „Bei der Wahrnehmung seines Amtes wünsche ich ihm eine ruhige Hand sowie die bei der Gestaltung und Moderation der notwendigen Veränderungsprozesse erforderliche Geduld, Einfühlsamkeit und Zielorientierung”, bekräftigte Thümler.
Auch in den Reden zuvor war es um den neuen Mann an der Spitze der Harzer Universität und die Zukunft der Hochschule gegangen. „Er ist ein Mann der Tat. Dass Joachim Schachtner schon vor dem 1. Januar, dem ersten Tag seiner Amtszeit, in Clausthal war und sich in die Präsidiumsarbeit eingebracht hat, sagt viel über ihn aus“, meinte Professor Gunther Brenner, Vizepräsident für Studium und Lehre. Der Wille zu Gestaltung und Veränderung sei in der TU Clausthal vorhanden, gab der Hochschulratsvorsitzende Professor Harald Ludanek dem neuen Präsidenten Rückenwind. Und Professor Thomas Hanschke, der die TU von 2008 bis 2018 geleitet hatte, wünschte seinem Nachfolger drei Dinge: verlässliche politische Rahmenbedingungen, eine auskömmliche Finanzierung und eine gewisse Freiheit zur Gestaltung.
Am 13. November 2018 war der 55-jährige Schachtner vom Senat der TU Clausthal einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt worden. Inzwischen bald 100 Tage im Amt, hat Professor Schachtner bereits die Zielvereinbarungen mit dem Ministerium für die Jahre 2019 bis 2021 verhandelt und unterzeichnet. Das Forschungsprofil der TU möchte er klarer fassen zu einem Zukunftsmodell rund um die „advanced circular Economy“, die Kreislaufwirtschaft, „in der wir alle unsere hervorragenden Potenziale ins Spiel bringen wollen und werden“. Seit ihrer Gründung als Bergakademie habe es die TU Clausthal immer bestens verstanden, ihre Forschungsschwerpunkte weiterzuentwickeln und sich an sich wandelnden gesellschaftlichen Fragen auszurichten. Was zu Beginn der Bergbau war, habe sich zu modernster Forschung in Energie, Rohstoffe und Recycling entwickelt. „Und ganz wichtig“, so Schachtner in seiner Antrittsrede, „diese Dinge werden hier nachhaltig und zusammen gedacht.“ Digitalisierung in ihren vielen Facetten bis hin zu neuen Studiengängen, Internationalisierung, Governance und der Neubau eines Chemie-Instituts sind einige, weitere Themen, die ihn umtreiben.
Bevor der Naturwissenschaftler Joachim Schachtner in den Harz kam, war seit 2010 Vizepräsident für Informations- und Qualitätsmanagement an der Philipps-Universität Marburg, einer Volluniversität mit 16 Fachbereichen und rund 25.000 Studierenden. Umfangreiche Erfahrungen im Hochschulmanagement sammelte er zum Beispiel auch als stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Hochschul-Informations-Systeme eG sowie als Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Digital qualifiziertes Personal“ der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen. Seine akademische Laufbahn begann der Biologe an der Universität Regensburg. Nach der Promotion zum Dr. rer. nat. an der Technischen Universität München und Auslandserfahrung an der University of Washington (Seattle) folgte die Habilitation an der Universität in Marburg.