TU Darmstadt: Team um Professorin Tatiana Gambaryan-Roisman erhält „Ralf-Dahrendorf-Preis“
Darmstadt, 14. Mai 2019. Das „CoWet“-Netzwerk junger Forscherinnen und Forscher an der TU Darmstadt ist mit dem erstmals ausgelobten „Ralf-Dahrendorf-Preis für den Europäischen Forschungsraum“ ausgezeichnet worden. Der Preis würdigt herausragende Leistungen in EU-Forschungsprojekten und interessante Formate der Wissenschaftskommunikation. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung wählte insgesamt sechs Preisträger aus, die jeweils bis zu 50.000 Euro erhalten.
Im Mittelpunkt des EU-geförderten und an der TU Darmstadt koordinierten Doktorandennetzwerks „CoWet“ unter Leitung von Professorin Tatiana Gambaryan-Roisman standen komplexe Benetzungsphänomene. Dabei ging es um sehr alltagsrelevante Fragen: Wie entfalten aktive Substanzen von Schäumen oder feinen Emulsionen in Kosmetika auf Haut und Haaren ihre reinigende oder pflegende Wirkung? Wie lagern sich funktionale Nanopartikel etwa von Imprägniermitteln auf Textilfasern oder flexiblen Polymerfilmen ab? Das genaue Verständnis solcher komplexen Wechselwirkungen zwischen Fluiden und Oberflächen ist nötig, um industrielle Prozesse effizienter zu machen. Auch viele neue Anwendungen, etwa im Bereich der medizinischen Diagnostik oder beim funktionalen Drucken, sind auf das Verständnis komplexer Fest-Flüssig-Wechselwirkungen angewiesen.
Das Forschungsteam will nun in einem nächsten Schritt die faszinierenden chemischen und physikalischen Vorgänge mit bildgebenden Verfahren sichtbar machen und sie in verschiedenen Formaten einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Geplant sind neben Webvideos auch Live- und Mitmachexperimente für regionale Schülerlabore und Science Camps. Weiterhin werden ein „Krimi-Dinner“ mit Blutspuren-Analyse und eine musikalisch untermalte „Liquid-Lightshow“ vorbereitet, die im Rahmen von öffentlichen Abendveranstaltungen der Technischen Universität Darmstadt stattfinden sollen.
„Für die wichtigen Beiträge von Wissenschaft und Forschung zu einer guten Zukunft brauchen wir mehr öffentliches Bewusstsein. Wissenschaftskommunikation hat dabei eine Schlüsselrolle: Sie trägt wissenschaftliche Erkenntnis in die Gesellschaft und fördert ein Klima der geistigen Offenheit“ sagte Bundesministerin Anja Karliczek während der Feierstunde für die Preisträgerinnen und Preisträger in Berlin.
Hintergrund
Das an der TU Darmstadt koordinierte internationale Graduiertenkolleg „CoWet“ war 2014 gestartet und in Form eines von der EU-Kommission geförderten „Marie Curie Initial Training Networks“ (ITN) strukturiert. Es vereinte Nachwuchsexpertinnen und –experten aus Deutschland, den Niederlanden, Griechenland, Israel, Großbritannien, Spanien und Polen. Ihre Fragestellungen überwanden die traditionellen Disziplingrenzen der Mathematik, Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften.
Über die TU Darmstadt
Die TU Darmstadt zählt zu den führenden Technischen Universitäten in Deutschland. Sie verbindet vielfältige Wissenschaftskulturen zu einem charakteristischen Profil. Ingenieur- und Naturwissenschaften bilden den Schwerpunkt und kooperieren eng mit prägnanten Geistes- und Sozialwissenschaften. Weltweit stehen wir für herausragende Forschung in unseren hoch relevanten und fokussierten Profilbereichen: Cybersecurity, Internet und Digitalisierung, Kernphysik, Energiesysteme, Strömungsdynamik und Wärme- und Stofftransport, Neue Materialien für Produktinnovationen. Wir entwickeln unser Portfolio in Forschung und Lehre, Innovation und Transfer dynamisch, um der Gesellschaft kontinuierlich wichtige Zukunftschancen zu eröffnen. Daran arbeiten unsere 312 Professorinnen und Professoren, 4.450 wissenschaftlichen und administrativ-technischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie knapp 26.000 Studierenden. Mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz bildet die TU Darmstadt die strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten.
www.tu-darmstadt.de
MI-Nr. 31/2019, feu