Neue Studienmodelle am Hochschulcampus Tuttlingen
Mit der Abschlussveranstaltung am 15. Mai 2019 schloss die Tuttlinger Fakultät Industrial Technologies der Hochschule Furtwangen (HFU) das Maschinenhaus-Transferprojekt des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ab. Der Fokus des Transferprojektes lag auf der Weiterentwicklung bestehender Studiengänge, auf der Entwicklung von Ideen zu innovativen Studienmodellen und eine damit einhergehende Steigerung der Attraktivität der technischen Studiengänge am Hochschulcampus Tuttlingen. Die Maschinenhaus-Initiative des VDMA setzt sich für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften ein und unterstützt bundesweit Hochschulen in der Weiterentwicklung der Lehre.
Frankfurt am Main/Tuttlingen, 16. Mai 2019 – Die Fakultät Industrial Technologies des Hochschulcampus Tuttlingen geht zum Wintersemester 2019/2020 mit vier Bachelor-Studiengängen in die Offensive. Das Maschinenhaus-Transferprojekt, das HIS-Institut für Hochschulentwicklung (HIS-HE) sowie kooperierende Unternehmen des Hochschulcampus Tuttlingen Fördervereins lieferten hierfür wertvolle Impulse.
„Die Anforderungsprofile für Absolventinnen und Absolventen in allen Branchen haben sich seit der Einführung unserer Bachelor-Studiengänge 2009 geändert. Dazu zählen insbesondere die zunehmende Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft. Dem müssen wir als Hochschule Rechnung tragen“, begründet Dekan Professor Dr. Stephan Messner die inhaltliche Weiterentwicklung und die Zusammenarbeit mit dem VDMA.
Bereits 2017 fiel der Startschuss für das Transferprojekt, initiiert von Professor Dr. Siegfried Schmalzried, am Hochschulcampus Tuttlingen. Seither fanden regelmäßige Workshops mit Vertretenden des VDMA, des Hochschulcampus Tuttlingen Fördervereins sowie Studierenden, Alumni und Hochschulvertretern statt. Dort nahmen sie Bestand auf und generierten neue Ideen. „Und jetzt setzen wir diese um“, so Stephan Messner. „Im Miteinander geht es besser. Bei Kooperationen dieser Art können alle profitieren“, so Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. „Ein Studienangebot, das von Beginn an und kontinuierlich vielfältige Praxiseinblicke und die Bewältigung von Praxisaufgaben in Zusammenarbeit mit Unternehmen ermöglicht, ist sowohl für die Studierenden und Lehrenden, den Hochschulcampus Tuttlingen, wie für die Maschinenbauindustrie eine gute Sache.“
Im nächsten Schritt sollen das Industriestudium in dualer Form und weitere Master-Programme angeboten werden. „In den ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen bestehen von Anfang an vergleichsweise hohe Anforderungen an ein zielstrebiges Studierverhalten, um sowohl Inhalte und Methoden, aber auch Orientierung hinsichtlich möglicher Vertiefungen im Studienverlauf und beruflicher Möglichkeiten vermitteln zu können,“ erläutert Uwe Krüger vom HIS-HE den praxisorientierten Ansatz.
Parallel zum Maschinenhaus-Transferprojekt des VDMA erfolgte die Umstrukturierung von fünf auf vier Bachelor-Programme. Künftig können Studierende einen Bachelorgrad in „Ingenieurpsychologie“, „Mechatronik und Digitale Produktion“, „Medizintechnik – Technologien und Entwicklungsprozesse“ sowie in „Werkstoff- und Fertigungstechnik“ erwerben. „Für uns ist nicht nur eine Minderung der Studienabbruchquoten von Bedeutung, sondern auch, dass die Ingenieurinnen und Ingenieure von Morgen fit für den sich wandelnden Arbeitsmarkt sind. Mit den neuen Bachelorstudiengängen legt der Hochschulcampus Tuttlingen den richtigen Grundstein für innovative Lehre,“ kommentiert Michael Patrick Zeiner, der Projektleiter der Maschinenhaus-Initiative, die Umstrukturierung.
Damit hat der Hochschulcampus Tuttlingen als Ingenieurschmiede im Technologie-Hot-Spot dann vier Studienmodelle im Angebot: Das Vollzeitstudium als kooperatives Studienmodell, das Schnupperstudium „Orientierung Technik“ und – neu – das Industriestudium mit vertiefter Praxis in Form eines dualen Studiums sowie in erweiterter Form als duales Studium mit IHK-Facharbeiterbrief.
Hintergrund-Information:
Über das Maschinenhaus – die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das „Maschinenhaus“ als Plattform für innovative Lehre ist die VDMA-Initiative für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften. Damit soll den hohen Studienabbruchquoten in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen entgegengewirkt und ein qualitativ hochwertiges Ingenieurstudium sichergestellt werden. Auf der Basis von fünf Angeboten unterstützt der VDMA seit 2013 Hochschulen bei der Verbesserung der Lehre. In aktuell 51 laufenden oder bereits abgeschlossenen Transferprojekten im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Praxis und in individuellen Workshops wird der Status quo der Lehre analysiert und neue Maßnahmen konzipiert. Eine Toolbox (http://www.maschinenhaus-toolbox.de/) sammelt die erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumente und bereitet diese für den Praxiseinsatz auf. Im „Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Fachleute von Hochschulen bis zu drei Mal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Lehre und Qualitätsmanagement zu diskutieren. Zudem bietet der VDMA weitere Vernetzungs- und Schwerpunktthemen an, wie z.B. zu Kooperationsformen und -möglichkeiten zwischen Hochschulen und Unternehmen oder zum Dualen Studium. Der Projektbaustein „Hochschulpolitik“ analysiert politische Handlungsmöglichkeiten für das Erreichen von mehr Studienerfolg. Im Oktober 2019 wird zum vierten Mal der mit insgesamt 125.000 Euro dotierte VDMA-Hochschulpreis „Bestes Maschinenhaus“ verliehen.
https://bildung.vdma.org/hochschule
Über den Hochschulcampus Tuttlingen
Studieren an einem innovativen Standort mit Industriekooperation
Der Hochschulcampus Tuttlingen ist der jüngste Standort der Hochschule Furtwangen (HFU) und als Modell der Public Private Partnership angelegt. Bei diesem bundesweit einmaligen Projekt ist der Hochschulcampus Tuttlingen Förderverein – mit mehr als 100 Unternehmen der Region – eng in die Konzeption und Durchführung der Studiengänge einbezogen. Unter dem Motto „Powered by Industry“ werden hier Fachkräfte gemeinsam mit der Industrie ausgebildet.
Die Ingenieurschmiede im Technologie-Hot-Spot Tuttlingen bietet sechs Bachelor- und Master-Studiengänge sowie das Schnuppersemester „Orientierung Technik“ an. Studierende lernen während ihrer Ausbildung zahlreiche Unternehmen und den Berufsalltag eines Ingenieurs kennen. Praktika finden nicht nur in den hochschuleigenen Laboren, sondern auch in der Industrie statt. Betriebsbesichtigungen, Mentoring durch Fach- und Führungskräfte, Ringvorlesungen mit Experten der Industrie sowie Projektarbeiten gehören zum praxisnahen Studium.
https://www.hfu-campus-tuttlingen.de
Weitere Informationen:
https://bildung.vdma.org/viewer/-/v2article/render/33584399