Junger engagierter Krebspatient mit Ehrenfelix ausgezeichnet
Der 26-jährige Berliner Bernd Zienke ist an Krebs erkrankt und engagiert sich für andere junge Betroffene innerhalb der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs und wurde dafür von der Felix Burda Stiftung geehrt.
Berlin, 21. Mai 2019 – Bernd Zienke war erst 21 Jahre alt, als er die Diagnose Darmkrebs bekam. Der heute 26-Jährige engagiert sich seit fast fünf Jahren für andere junge Menschen, die im Alter von 18 bis 39 Jahren an Krebs erkranken, und ist eines der Gesichter der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs.
Der junge Berliner wurde am Sonntag (19. Mai 2019) während der Gala zum Award der Felix Burda Stiftung im Adlon Kempinski Berlin mit dem Ehrenfelix 2019 ausgezeichnet. Die Felix Burda Stiftung ist nach dem Sohn von Dr. Christa Maar und Hubert Burda benannt. Felix Burda verstarb mit 33 Jahren an Darmkrebs. Seit drei Jahren werden Darmkrebspatienten ins Rampenlicht des Felix Burda Awards geholt und mit dem Ehrenfelix für ihr besonderes Engagement geehrt. Eine Jury aus Felix Burda Stiftung, Welt der Wunder TV und Siemens-Betriebskrankenkasse hat aus den 17 Bewerbern drei Finalisten ausgewählt. Bernd Zienke wurde durch ein öffentliches Voting zum diesjährigen Preisträger.
Trotz Krebs-Rückfall leidenschaftliches Engagement für junge Betroffene
„Hole Dir Hilfe, Du bist nicht allein!“, wendet sich Bernd Zienke an andere junge Krebspatienten. Dank guter Ärzte und seiner Haltung überstand er die Darmkrebs-Erkrankung 2014 und einen Rückfall im Herbst 2017. Aktuell kämpft er gegen Metastasen in der Leber, erwähnte er bei der Verleihung. Trotzdem engagiert sich Bernd seit seiner Diagnose für andere junge Krebspatienten. Er steht an Infoständen auf Krebskongressen und Patiententagen, gibt Interviews und sorgt unter anderem dafür, dass andere Krebspatienten von Hilfsangeboten erfahren. In seiner Freizeit engagiert er sich auch im TREFFPUNKT Berlin der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs. In den inzwischen 24 TREFFPUNKTEN bundesweit kommen junge krebskranke Frauen und Männer, ihre Angehörigen und Freunde zusammen, tauschen sich aus und veranstalten zahlreiche gemeinsame Aktivitäten. Bernd Zienke gibt seine Erfahrungen und seinen Optimismus in Gesprächen weiter. Dabei schwingt auch immer sein trockener Humor, der den engagierten und sympathischen jungen Mann ausmacht, mit.
„Er ist eine starke und empathische Persönlichkeit. Seit 2014 steht Bernd leidenschaftlich und vor allem authentisch jungen Menschen mit einer Krebserkrankung zur Seite. Mit seiner zupackenden und warmherzigen Art gibt er denen, die gerade die Krebsdiagnose verkraften müssen, wertvolle Tipps und vor allem Mut““, beschreibt ihn seine behandelnde Ärztin Prof. Dr. med. Diana Lüftner. Sie ist Onkologin und Oberärztin an der Charité Humanmedizin Berlin, Vorstand der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs sowie Vorstandsmitglied der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. Ihr hat er sehr viel zu verdanken und erwähnte sie herausragend in seiner Dankesansprache.
Gleichzeitig nutzte Bernd Zienke seine Rede, um auf die besondere soziale und finanzielle Situation junger Krebspatienten aufmerksam zu machen. Er forderte, junge Krebspatienten, die meist zur Zeit der Diagnose noch in der Ausbildung oder gerade im Berufsstart sind, von verschiedenen Zuzahlungen innerhalb der Behandlung künftig zu befreien.
Arbeitgeber und Hertha BSC an der Seite
Als er mit Anfang Zwanzig die Diagnose bekam, war er gerade in der Probezeit bei seinem neuen Arbeitgeber WISAG. Nach abgeschlossener Therapie wollte der Elektroniker für Betriebstechnik unbedingt wieder in seinen Beruf und „in ein normales Leben“ zurück. Dabei wurde er von seinem Arbeitgeber und seinen Kollegen sehr unterstützt. Sicher auch, weil sie sehr schnell das Temperament von Bernd erkannten: Der zweite Vorname des pragmatischen jungen Mannes ist eigentlich "Hilfsbereitschaft". Er packt sofort mit an, wenn er helfen kann und gebraucht wird.
Zum Abschluss des Abends überbrachte Prof. Dr. med. Lüftner dem neuen Ehrenfelix-Preisträger eine ganz besondere Überraschung. Bernd Zienke ist – wie er selbst sagt: „seit seiner Geburt Fan des Berliner Fußballclubs Hertha BSC“. Die Spieler Maximilian Mittelstädt, Salomon Kalou und Per Ciljan Skjelbred sowie der Manager Michael Preetz sandten ein Video mit Gratulationen und einer Einladung ins Trainingszentrum.
Ehemalige Preisträgerin wendet sich an Bundesminister
Die Preisträgerin des Ehrenfelix 2018 Claudia Liane Neumann kam auf der Gala ebenfalls zu Wort. Sie sprach im vergangenen Jahr den damals anwesenden Gesundheitsminister Jens Spahn direkt an und forderte ihn auf, sich für eine Gesetzesänderung zur Kostenübernahme fruchtbarkeitserhaltender Maßnahmen bei jungen Krebspatienten einzusetzen. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs, bei der sich Claudia Liane Neumann ebenfalls engagiert, hat diese Gesetzesinitiative in den vergangenen Jahren gemeinsam mit ihrer Stifterin DGHO e. V. angestoßen. „Seit dem 10. Mai 2019 ist das neue Gesetz in Kraft und schafft nach Festlegung der Richtlinien mehr Gerechtigkeit für junge Krebspatientinnen und -patienten“, erklärt Prof. Dr. med. Mathias Freund, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung, und Claudia Liane Neumann ergänzt gern: „Der Bundesgesundheitsminister, der im Mai 2018 im Festsaal des Adlon spontan seine konkrete Unterstützung zugesagt hatte, hat Wort gehalten.“
Die junge Frau übernahm während der Gala nochmals selbstbewusst das Mikrophon vom Moderator des Abends Guido Cantz und bat die anwesende Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek um ein Gespräch bezüglich der Nationalen Dekade gegen Krebs, die im Januar 2019 vom Bundesforschungsministerium ausgerufen wurde. Es soll dabei um die Erleichterung von Gentest für Krebspatienten und ihre Angehörigen gehen.
Die jungen Preisträger und Stiftungsvertreter wurden auf der Gala von der Schauspielerin und Botschafterin der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs Lea Marlen Woitack begleitet.
In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 15.000 junge Erwachsene zwischen 18 und 39 Jahren an Krebs. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patienten, Angehörige, Wissenschaftler, Unterstützer und die Öffentlichkeit. „Die Stiftungs¬projekte werden in enger Zusammenarbeit mit den jungen Patienten, Fachärzten sowie anderen Experten entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung für die Betroffenen“, erklärt Prof. Dr. med. Mathias Freund.
Sie ist im Juli 2014 von der DGHO e. V. gegründet worden. Die Stiftungsarbeit ist als gemeinnützig anerkannt und wird ausschließlich durch Spenden finanziert.
Spendenkonto der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
Postbank, IBAN: DE57 1001 0010 0834 2261 04, BIC: PBNKDEFF
In folgenden Videos der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs können Sie sich auch ein weiteres „bewegtes Bild“ von Bernd Zienke machen: https://www.youtube.com/watch?v=IyKb9WxPBuQ&list=PL6RimTJ448evqMNJ3APHH7pW6pbwSerjz&index=6 und https://www.youtube.com/watch?v=p9vKL6Wbg_U
(Die angegebene Genderform vertritt alle Geschlechter. Die anhängenden Fotos können Sie honorarfrei nutzen. Die Rechte sind geklärt.)
Die Pressemitteilung sowie weitere Informationen zur Stiftung können Sie auf der Internetseite www.junge-erwachsene-mit-krebs.de abrufen. Die anhängenden Fotos können Sie honorarfrei nutzen. Die Rechte sind geklärt. Bei Abdruck bitten wir um ein Belegexemplar.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs
Frauke Frodl, V. i. S. d. P.
Berolinahaus, Alexanderplatz 1, 10178 Berlin
Fon: 030 / 28 09 30 56 0
Mobil: 0179/ 255 32 92
E-Mail: f.frodl@junge-erwachsene-mit-krebs.de
Internet: www.junge-erwachsene-mit-krebs.de
Weitere Informationen:
http://www.junge-erwachsene-mit-krebs.de