Premiere für den „ESB Managementdialog“
Experten aus Industrie und Praxis diskutieren über die Zukunft der Arbeitswelt
Der erste ESB Managementdialog lockte am vergangenen Freitag über hundert Führungskräfte, Personalmanager und Wissenschaftler auf den Campus der Hochschule Reutlingen. In Vorträgen und Workshops diskutierten die Teilnehmer mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft rund um das Thema „Führen und Arbeiten in der digitalen Arbeitswelt“.
Gastgeber des neuen Veranstaltungsformats war die Forschungsgruppe „Arbeit, Organisation & Gesellschaft“ der ESB Business School der Hochschule Reutlingen zusammen mit der Initiative Zukunftsfähige Führung (IZF) und dem Forschungsprojekt „DigiTraIn 4.0“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Digital transformierte Arbeitswelten, also eine Arbeitsumgebung, in denen Vernetzung, Smartphones und künstliche Intelligenz Einzug gehalten haben, und die künftige Rolle von Zusammenarbeit und Führung standen im Mittelpunkt des ersten ESB Managementdialogs. „Digitalisierung verändert Organisationen und Arbeit und ihre Bedeutung in der Gesellschaft. Darauf müssen Unternehmen reagieren. Sie sollten sich die Frage stellen und beantworten können, wie sie Arbeitswelten und Führung zukunftsfähig gestalten. Dafür wollen wir eine Plattform bieten.“, erläutert Arjan Kozica, Professor für Organisation und Leadership an der ESB Business School, die Zielsetzung der Dialogveranstaltung.
Auf dem Podium standen zahlreiche Expertinnen und Experten, die von ihren konkreten Erfahrungen und Lösungsansätzen mit digitaler Transformation berichteten. So erzählte beispielsweise Elke Reichart, Chief Digital Officer der Tui Group, wie der Reiseveranstalter TUI zur „Tech-Company“ wurde: mit zunehmend digitalen Angeboten für Kunden und entsprechend qualifizierten Mitarbeitern. Katja Bohnert, Direktorin für Leadership and Collaboration bei der Robert Bosch GmbH sprach darüber, dass Kultur ein wichtiger Faktor bei der Umsetzung neuer Arbeitswelten sei. Am Beispiel ihres Unternehmens zeigte sie, wie ein Kulturwandel aktiv angestoßen werden kann und welcher Aufwand dahintersteht. Stephan Kaiser, Professor an der Universität der Bundeswehr München, ergänzte die Berichte aus der Unternehmenspraxis um Erkenntnisse aus der Managementforschung und verdeutlichte die Komplexität der digitalen Transformation in die neue Arbeitswelt.
Am Nachmittag konnte man einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann beim Bauen mit Legosteinen beobachten: Einer der interaktiven Workshops beschäftigte sich mittels „Lego Serious Play“ damit, wie Führung in digital transformierten Arbeitswelten aussehen kann. Wie agil die Bundeswehr arbeitet und was die Wirtschaft davon lernen kann, fragte ein weiterer Workshop. In einer dritten Gruppe stellte Referent Markus Bleher vor, wie er mit seinem Bruder in der Heermann Maschinenbau GmbH agiles Arbeiten praktisch umgesetzt hat und gab den interessierten Teilnehmern wertvolle Tipps mit auf den Weg.
„Dass der ESB Managementdialog auf so viel Resonanz gestoßen ist, bestätigt uns darin, das Format fortzuführen.“, freute sich Prof. Dr. Arjan Kozica über die große Zahl und rege Teilnahme der Besucher. Der ESB Managementdialog ist auf Dauer angelegt: Die Veranstaltung soll es jetzt jährlich auf dem Campus der Hochschule Reutlingen geben. Für das nächste Jahr steht das Thema schon fest, 2020 wird sich der ESB Managementdialog mit „Ethik und Nachhaltigkeit“ auseinandersetzen.