Welche Hilfen benötigen krebskranke Kinder und deren Familien nach Abschluss der Therapie?
Innovationsfonds fördert neue UKE-Forschungsprojekte
Erneut werden mehrere Projekte des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) im Bereich Versorgungsforschung vom Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss gefördert. Für zwei von UKE-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern geleitete Projekte erhält das UKE mehr als 1,2 Millionen Euro. An fünf weiteren geförderten Projekten ist das UKE als Konsortialpartner beteiligt.
Mit der Situation von Familien mit einem krebskranken Kind oder Jugendlichem befasst sich das neue Projekt „FamKi-onko-V“ von Prof. Dr. Corinna Bergelt, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie. Ziel ist es, die Versorgungssituation und die Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen von krebskranken Kindern und Jugendlichen und ihren Angehörigen nach Abschluss der Akuttherapie zu untersuchen. „Wir wollen untersuchen, welche Hilfen die Familien tatsächlich benötigen, und erwarten von dem Projekt erstmals systematische Erkenntnisse zu den Belastungen, Anliegen und Bedürfnissen der betroffenen Kinder, Jugendlichen und deren Eltern“, erläutert Prof. Bergelt. Das Projekt läuft drei Jahre und wird mit knapp 400.000 Euro gefördert; Kooperationspartner im UKE sind die Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie sowie das Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie.
Optimierte Behandlungsstrukturen für erwachsene Autismus-Patienten entwickeln
Das zweite vom Innovationsfonds geförderte Projekt befasst sich mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) im Erwachsenenalter. „ASS tritt vor allem im Kindes- und Jugendalter auf, und die Versorgungsstrukturen orientieren sich hierzulande auch eher an dieser Patientengruppe“, erklärt Prof. Dr. Holger Schulz, Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie. In dem mit 825.450 Euro geförderten Projekt „Versorgungs- und Bedarfsanalyse zur barrierefreien Teilhabe an Diagnostik und Therapie von Erwachsenen mit Autismus-Spektrum-Störung“ (BarrierefreiASS) werden in den kommenden drei Jahren hemmende und fördernde Aspekte der Versorgung analysiert. Darüber hinaus soll ein Modellkonzept mit optimierten Behandlungsstrukturen entwickelt und evaluiert werden. Beteiligt sind verschiedene weitere UKE-Einrichtungen sowie die Universitätsklinik Köln.
Versorgungsforschung im UKE
Die Versorgungsforschung gehört zu den Forschungsschwerpunkten des UKE, die Aktivitäten werden vom Zentrum für Versorgungsforschung (CHCR – Center for Health Care Research) koordiniert. Aufgabe des CHCR ist es, bestehende Kompetenzen der Versorgungsforschung am UKE und an der Universität Hamburg zu bündeln und entsprechende Projekte in verschiedenen Versorgungsbereichen zu fördern und zu unterstützen. Weitere Infos: www.uke.de/chcr
Bundesweit unterstützt der Innovationsfonds in der aktuellen Förderwelle 59 Forschungsprojekte im Bereich Versorgungsforschung. Eine Entscheidung über die Anträge im Bereich Versorgungsformen steht noch aus. Aus Mitteln des Innovationsfonds werden Versorgungsforschungsprojekte, die auf einen Erkenntnisgewinn zur Verbesserung der bestehenden Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung ausgerichtet sind, und neue Versorgungsformen, die über die bisherige Regelversorgung hinausgehen, gefördert.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Corinna Bergelt
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Telefon: 040 7410-54939
bergelt@uke.de
Prof. Dr. Holger Schulz
Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Martinistraße 52
20246 Hamburg
Telefon: 040 7410-56806
schulz@uke.de
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