HTG-Förderpreis für David Gisen für herausragende Dissertation zu Fischaufstiegsanlagen in Deutschland
Den HTG-Förderpreis für Dissertationen, den die Hafentechnische Gesellschaft (HTG) alle zwei Jahre anlässlich ihres Kongresses verleiht, erhält in diesem Jahr der BAW-Wissenschaftler Dr.-Ing. David Gisen für seine Dissertation mit dem Titel: „Modeling upstream fish migration in small-scale using the Eulerian-Lagrangian-agent method (ELAM)“. Mit diesem Förderpreis würdigt die HTG die Leistungen junger lngenieurinnen und Ingenieure und gibt ihnen einen Anreiz, sich auch weiterhin in Wissenschaft und Praxis in den Fachgebieten besonders zu qualifizieren, die in der HTG vertreten sind.
Die Dissertationsschrift von David Gisen, die an der Bundesanstalt für Wasserbau entstand und an der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften der Universität der Bundeswehr München eingereicht wurde, leistet einen Beitrag zur Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit an staugeregelten Fließgewässern. Allein für die aufwärts gerichtete Fischwanderung an den Bundeswasserstraßen in Deutschland müssen Fischaufstiegsanlagen an ca. 250 Stauanlagen neu gebaut oder nachgerüstet werden. Die derzeit geschätzte Investitionssumme beläuft sich auf ca. 1 Mrd. Euro.
Wissenschaftlicher Kern der Dissertation ist die Entwicklung, Kalibrierung und Validierung eines individuenbasierten Modells, mit dessen Hilfe das Verhalten von aufwärts wandernden Fischen auf räumlichen Skalen von Dezimetern und zeitlichen Skalen von Sekunden simuliert werden kann. Als Fernziel soll das Modell vor allem dafür eingesetzt werden, um die Auffindbarkeit von Fischaufstiegsanlagen im Unterwasser einer Staustufe zu verbessern und damit eine wesentliche Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit der Anlagen sicherzustellen.
Anlässlich der hohen Auszeichnung durch die HTG sagte der Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau, Prof. Dr.-Ing. Christoph Heinzelmann,: „David Gisen ist es gelungen, ein Verhaltensmodell zu entwickeln, das unter den speziellen Bedingungen von Fischversuchen, die gemeinsam mit Biologen der Bundesanstalt für Gewässerkunde in einer unserer Laborrinnen durchgeführt wurden, eine gute Übereinstimmung zwischen beobachteten und berechneten Verhaltensmustern liefert. Mit der Arbeit hat David Gisen ein Modellkonzept entwickelt und verifiziert, das auf andere Anwendungsfälle übertragen und damit verallgemeinert werden kann. Seine Arbeit zeigt aber auch, dass bis zum Erreichen des Fernziels, die Auffindbarkeit von Fischaufstiegsanlagen im Unterwasser einer Staustufe mit Hilfe numerischer Berechnungen zu verbessern, noch ein weiter Weg zu gehen ist.“
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr.-Ing. David Gisen
Telefon +49 (721) 9726-3625
david.gisen@baw.de
Originalpublikation:
https://henry.baw.de/handle/20.500.11970/105158
Die Dissertationsschrift steht unter diesem Link zum kostenlosen Download bereit.
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