Im Tieranatomischen Theater: AugenWerk – Ørenslyd
Ausstellung und Konzerte zur Sinneswelt zwischen Wissenschaft und Kunst.
Die Naturwissenschaft weiß nur zu genau, woraus die Sinneswelt besteht, aber ohne die Welt der Wahrnehmung bleiben ihre Erklärungen abstrakt und ungreifbar. Wenn wir den Erklärungen etwas Handfestes abgewinnen wollen, müssen wir optische Experimente ansehen, akustische anhören. AugenWerk – Ørenslyd bietet vom 25. Oktober 2019 bis 15. Februar 2020 im Tieranatomischen Theater der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) der Kunst Raum für Entdeckungen, die über die naturwissenschaftlichen Erklärungen hinausgehen. AugenWerk – Ørenslyd umfasst eine Ausstellung und Konzerte sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm. Kurator ist der Wissenschaftstheoretiker und Philosoph Olaf L. Müller der HU.
Ausstellung AugenWerk
Sehen ist nicht nur eine rezeptive, sondern auch eine produktive Tätigkeit. Farben sind licht- und schattenhaft. Der Wiener Künstler Ingo Nussbaumer schafft vom 25. Oktober 2019 bis 15. Februar 2020 Lichtinterventionen mit großen Wasserprismen: Die Welt der Spektralfarben erscheint in unerwarteten Verhaltensformen. Der Berliner Künstler Hubert Schmidleitner spinnt den Farbenfaden zurück ins Schattenreich. Seine schwebenden Schatten generieren Farben in einem Bewegungsraum.
Konzert Ørenslyd
Ørenslyd – Anklänge an die deutschen Wörter „Ohr“ und „Laut“ sind kein Zufall. Ørenslyd ist norwegisch und heißt „sich Gehör verschaffen“. Der Osloer Komponist Edvin Østergaard distanziert sich von der technischen Zerlegung aller Klänge nach Helmholtz, um die im Gesamtklang verborgene Vielfalt einzelner Obertöne hörbar zu machen. Eigens für die Architektur des historischen Hörsaals im Tieranatomischen Theater komponierte er vier Werke für drei SängerInnen und einen Kontrabassisten, die die Vielfalt der Klangfarben von Stimme und Instrument hören lassen – eine Musikerfahrung in neuem Licht. Die Werke kommen am 24., 25. und 26. Oktober 2019 zur Aufführung.
Weitere Informationen:
https://hu.berlin/augenwerk