Internationale Konferenz: Ethnographen fragen nach der Rolle von neuen Medien
Vom Klassenzimmer in die Chaträume: Wie können Erziehungswissenschaftler Feldforschung im Internet betreiben? Über diese und andere Themen diskutieren beim 6. Internationalen Ethnographiekongress in den Erziehungswissenschaften rund 200 Teilnehmer. Die Veranstaltung findet vom 31. Oktober bis 2. November 2019 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in den Franckeschen Stiftungen statt.
Die Ethnographie verfolgt das Ziel, neue oder nur scheinbar bekannte soziale Welten zu erkunden. Ethnographen forschen im Feld - und damit direkt am Untersuchungsgegenstand. Für Schulpädagogen sind zum Beispiel das Klassenzimmer oder der Pausenhof klassische Forschungsfelder. Doch das Sozialleben verlagert sich zunehmend in digitale Räume. "Traditionelle Feldforschung muss auf das Internet ausgeweitet werden", fordert daher Prof. Dr. Georg Breidenstein, Direktor des Instituts für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik an der MLU. Wissenschaftler müssten sich auch in Chats und Online-Foren begeben und von dort aus soziale Praktiken erforschen.
Zahlreiche Fachvorträge und Workshops werden sich über drei Tage verteilt dem Tagungsthema "’Going Public’? Erziehungswissenschaftliche Ethnographie und ihre Öffentlichkeiten" widmen. Die Beiträge fragen jedoch nicht nur nach der Rolle von neuen Medien für die Forschung. Die Konferenz diskutiert auch, wie Forschungsergebnisse für ein breiteres Publikum interessant gemacht werden können und wie Sozialwissenschaften ihre Rolle im öffentlichen Diskurs (neu) verstehen können. Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch.
Weitere Informationen zum Programm unter: https://ethnography-conference-2019.philfak3.uni-halle.de/
6. Internationaler Ethnographiekongress:
"'Going Public’? Erziehungswissenschaftliche Ethnographie und ihre Öffentlichkeiten"
Donnerstag, 31.10. 2019, bis Samstag, 02.11.2019
Franckesche Stiftungen, Haus 31, Großer Hörsaal
Franckeplatz 1, 06110 Halle