Kleine Fächer ganz groß
An der Universität Jena werden am 4. November die „Kleine-Fächer-Wochen“ eröffnet. Bis Ende Februar 2020 präsentieren sich Kleine Fächer der Philosophischen Fakultät mit einem Potpourri an Veranstaltungen der Öffentlichkeit.
„Werde Waldschrat – oder Rumänist!“, „Von Flandern nach Neapel – ein Reisetagebuch auf Latein“ oder „Backflamingo an Fischsauce“, so sind einige der Beiträge beim Science Slam am 4. November in den Rosensälen der Universität Jena (Fürstengraben 27) überschrieben. Der Wettstreit der Forscherinnen und Forscher auf der Bühne gibt Einblicke in sogenannte Kleine Fächer. Zugleich ist der Science Slam die Auftaktveranstaltung für die ersten „Kleine-Fächer-Wochen“ an der Universität Jena. Bis Ende Februar nächsten Jahres präsentieren sich 16 Kleine Fächer der Öffentlichkeit und zugleich werben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Fächer um Studieninteressierte.
Der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Tilman Seidensticker, konstatiert, dass sich Kleine Fächer immer wieder erklären müssten. Dabei gehe es um die Frage, was „klein“ überhaupt heißt: „Die Islamkunde war in der Zeit bis 1980 eine echte Orchidee. Von 1995 an, definitiv seit 2001 hat sich dieses Fach im Zentrum öffentlichen Interesses wiedergefunden.“ Ähnliches gelte in jüngerer Zeit für die Architekturgeschichte Syriens. Diese Entwicklung zeige, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei, wissenschaftliche Expertise auch zu scheinbar exotischen Themen vorzuhalten.
Laut Definition sind Kleine Fächer solche, die nicht mehr als drei Professuren am jeweiligen Standort haben und die nicht als Teildisziplin eines anderen Faches gelten – entscheidend ist also auch das Selbstverständnis, ein eigenes Fach zu sein. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena gibt es 37 solcher Kleinen Fächer, allein an der Philosophischen Fakultät sind es 21. Von diesen 21 Fächern präsentieren sich 16 während der Kleine-Fächer-Wochen. Auf dem Programm stehen Vorlesungen, Film- und Themenabende, Workshops und Ausstellungen.
In einem bunten Potpourri präsentieren sich u. a. die Alte Geschichte, die Rumänistik, die Filmwissenschaft, die Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit, die Kaukasiologie und die Slawistik. Neugierige Besucher sind zu den Veranstaltungen herzlich willkommen.
Das Programm im Internet: www.gw.uni-jena.de/kleinefaecher_programm.html
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Casha Ipach
Dekanat der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 27, 07743 Jena
Tel.: 03641 944805
E-Mail: casha.ipach[at]uni-jena.de
Weitere Informationen:
http://www.uni-jena.de