Steine sind auch Natur!
Tagung zu Wissenschaft und Praxis in Geologie und Naturschutz
Das Thema taucht in Abständen immer mal wieder auf – um dann wieder in der Versenkung zu verschwinden: die Bedeutung der Geologie und des Gesteinsuntergrunds im Naturschutz. Dabei wurde schon vor Jahren auf die Notwendigkeit verwiesen, neber der Biodiversität auch die Geodiversität von Landschaften zu erfassen, zu bewerten und zu schützen. Vereinzelt sind bedeutende „Schaufenster“ der Erdgeschichte als „Geotope“ geschützt, aber insgesamt kommt die Geologie im Naturschutz fast nie vor. Während Naturparke seit Jahrzehnten im Naturschutzgesetz festgeschrieben sind, operieren die Geoparks trotz ihres häufig eindrucksvollen Auftritts lediglich auf der Grundlage von Richtlinien des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung.
In anderen Ländern gibt es Initiativen und Programme zum Schutz des geologischen Erbes, die diesen auf den gleichen Rang wie den der belebten Natur stellen. So hat Großbritannien in seinen Landesteilen „Geoheritage“-Programme. Auch in Frankreich und Spanien kümmert man sich aufmerksam um die Bewahrung auch des geologischen Erbes. Und auch die Weltorganisation des Naturschutzes, die International Union for Conservation of Nature, hat in verschiedenen Resolutionen das geologische Erbe dem biologischen Erbe gleichwertig an die Seite gestellt.
In dieser Situation greifen die Naturschutz-Akademie Hessen und die GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung das Thema in einer eintägigen Tagung auf: „Steine sind auch Natur. Zum Schutz des geologischen Erbes im Naturschutz“. Die Veranstaltung findet am 29. November 2019 in den Räumen der Naturschutz-Akademie Hessen in Wetzlar statt. Die Organisatoren haben eine Reihe erfahrener Experten/-innen aus Wissenschaft und Praxis für kurze Redebeiträge gewinnen können; ausreichend Zeit ist aber auch für die Diskussion reserviert.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Christof Ellger