VDMA und Hochschule Hof kooperieren zur Weiterentwicklung der Lehre im Rahmen der Maschinenhaus-Initiative
Mit dem Blick von außen gemeinsam neue Ideen für die Lehre entwickeln: Am 12. November 2019 startet das Maschinenhaus-Transferprojekt des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Maschinenbau der Hochschule Hof.
Frankfurt am Main/Hof, 12. November 2019 – Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau ist mit 1,35 Millionen Erwerbstätigen der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland. Um den hohen Studienabbruchzahlen zu begegnen und um aktuellen Veränderungsprozessen der Branche Rechnung zu tragen, hat der VDMA die Maschinenhaus-Initiative für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften ins Leben gerufen. Durch verschiedene Angebote unterstützt die Initiative seit 2013 Hochschulen bei der weiteren Verbesserung ihrer Lehre. Nun startet auch im Studiengang Maschinenbau an der Hochschule Hof ein Maschinenhaus-Transferprojekt, bei dem geeignete Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Lehre ausfindig gemacht und umgesetzt werden sollen.
Das Maschinenhaus-Transferprojekt umfasst vier individuelle Workshops, in denen unterschiedliche Interessengruppen zusammenarbeiten. Dazu gehören sowohl Vertreterinnen und Vertreter des Studiengangs Maschinenbau (Leitungen, Dozenten, Studierende) und Bildungsexperten des VDMA und des HIS-Institut für Hochschulentwicklung (HIS-HE), als auch Vertreterinnen und Vertreter führender Unternehmen aus der Region. „In Gesprächsrunden mit Unternehmensvertretern, Studiengangsverantwortlichen, Lehrenden und Studierenden ermitteln wir das Qualitätsniveau der Lehre. Wir führen die unterschiedlichen Perspektiven zusammen und spiegeln der Hochschule, an welchen Stellen sie ansetzen kann“, erläutert die VDMA-Bildungsreferentin Franziska Šeimys das bewährte Vorgehen im Maschinenhaus-Transferprojekt.
„Die moderne Technik unterliegt einem ständigen Verbesserungsprozess. Unser Ziel ist es, dass unsere Studiengänge bei diesem Wandel Schritt halten“, so Prof. Dr.-Ing. Marco Linß. „Über viele Themen wird intern diskutiert. Durch das Transferprojekt erhoffen wir uns einen weiteren Blick von außen zu erhalten, der uns in der Weiterentwicklung des Studiengangs Maschinenbau weiterbringt.“
Die Weiterentwicklung ihrer Studiengänge ist ein zentrales Anliegen der Hochschule Hof. Themen wie Digitalisierung und Industrie 4.0 betreffen nicht nur die produzierenden Unternehmen, sondern auch die Hochschulen mit ihrer Lehre. Die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure brauchen ein solides Basiswissen, aber auch die Fähigkeiten für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Sie müssen lernen, über ihren Tellerrand zu schauen – dies zeigt zuletzt die Studie „Ingenieurinnen und Ingenieure für Industrie 4.0“ der IMPULS-Stiftung des VDMA. „Eine große Herausforderung für uns als Lehrende ist, dass sich die Studierenden verändert haben. Die ‚Generation Erlebnis‘ erwartet bzw. erfordert andere Strukturen in einem Studium als noch die Generationen davor. Dem muss die Hochschule Rechnung tragen,“ erläutert Herr Prof. Linß.
Mit dem Maschinenhaus-Transferprojekt will die Hochschule Hof ihren Studiengang attraktiver machen und die Zufriedenheit der Studierenden weiter erhöhen. Das Transferprojekt ist ein weiterer Baustein des „Hofer MINT-Lenkrads,“ in dem die Hochschule Studieninteressierte bei der Orientierung unterstützt und die Studierenden im gesamten Studium, insbesondere in der Studieneingangsphase, aktiv begleitet. Zum Abschluss des mehrphasigen Prozesses wird der VDMA die Hochschule Hof mit dem Zertifikat „Transferhochschule“ auszeichnen.
Hintergrundinformationen:
Über die VDMA-Initiative „Maschinenhaus – Plattform für innovative Lehre“ Das „Maschinenhaus“ als Plattform für innovative Lehre ist die VDMA-Initiative für mehr Studienerfolg in den Ingenieurwissenschaften. Damit soll den hohen Studienabbruchquoten in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen entgegengewirkt und ein qualitativ hochwertiges Ingenieurstudium sichergestellt werden.
Auf der Basis von fünf Angeboten unterstützt der VDMA seit 2013 Hochschulen bei der Verbesserung der Lehre. In aktuell 55 laufenden oder bereits abgeschlossenen Transferprojekten im gesamten Bundesgebiet gelangt die Theorie in die Praxis und in individuellen Workshops wird der Status quo der Lehre analysiert und neue Maßnahmen konzipiert. Eine Toolbox (http://www.maschinenhaus-toolbox.de/) sammelt die erfolgversprechendsten Maßnahmen, Indikatoren und Instrumente und bereitet diese für den Praxiseinsatz auf. Im „Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Fachleute von Hochschulen bis zu drei Mal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Lehre und Qualitätsmanagement zu diskutieren. Zudem bietet der VDMA weitere Vernetzungs- und Schwerpunktthemen an, wie z.B. zu Kooperationsformen und -möglichkeiten zwischen Hochschulen und Unternehmen oder zum Dualen Studium. Der Projektbaustein „Hochschulpolitik“ analysiert politische Handlungsmöglichkeiten für das Erreichen von mehr Studienerfolg. Im Oktober 2019 wurde zum vierten Mal der mit insgesamt 125.000 Euro dotierte VDMA-Hochschulpreis „Bestes Maschinenhaus“ verliehen.
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Über die Hochschule
Praxisorientierung, Internationalisierung und intelligente Ressourcennutzung stehen im Fokus von Lehre und Forschung an der Hochschule Hof. Im Bereich Internationalisierung legt die Hochschule einen weiteren Schwerpunkt auf Indien, im Hinblick auf das Thema intelligente Ressourcennutzung stehen Wasser- und Energieeffizienz im Vordergrund. Das breitgefächerte und interdisziplinäre Studienangebot reicht von Wirtschaft und Wirtschaftsrecht bis hin zu Informatik und Ingenieurwissenschaften. Der Campus Münchberg bietet durch eng mit der Wirtschaft verzahnte Textil- und Designstudiengänge eine in Deutschland einmalige Ausbildung. Auch die hochfränkischen Unternehmen profitieren durch die Einrichtung von Kompetenzzentren und Instituten an der Hochschule. Die Schwerpunkte der vier Forschungsinstitute liegen auf den Bereichen Informationssysteme, Materialwissenschaften, Wasser- und Energiemanagement sowie Biopolymere. Am Institut für Weiterbildung finden berufstätige Fach- und Führungskräfte nationale als auch internationale Weiterbildungsangebote auf Hochschulniveau; das Programm des ifw beinhaltet dabei berufsbegleitende Bachelor- und Masterstudiengänge, Zertifikatslehrgänge, akademische Weiterbildungskurse und Seminare. Das an die Hochschule Hof angegliederte Bayerisch-Indische Zentrum für Wirtschaft und Hochschulen BayIND koordiniert und fördert die Zusammenarbeit zwischen Bayern und Indien. Studierende mit StartUp- oder Gründungsinteresse werden beraten und gefördert durch das Digitale Gründerzentrum Einstein1 am Campus der Hochschule.
Originalpublikation:
https://bildung.vdma.org/