Mobilität und Energiesystem gemeinsam betrachten: Peter Gutzmer und Christopher Steinwachs führen FVV-Vorstand
Der Vorstand der Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen (FVV) e. V. hat Prof. Dr.-Ing. Peter Gutzmer erneut zum Vorsitzenden gewählt. Der Maschinenbauingenieur, der zuletzt als Technologievorstand von Schaeffler tätig war, führt die FVV bereits seit 2017. Zu seinem Stellvertreter wurde erstmals Dipl. Ing. Christopher Steinwachs gewählt, der bei Siemens in leitender Position die Entwicklung von Komponenten für Gasturbinen verantwortet.
»Die anstehende Transformation unseres Mobilitäts- und Energiesystems verlangt nach einer Neuausrichtung unserer Forschung an künftigen Antrieben und Energiewandlern«, kommentierte FVV-Geschäftsführer Dietmar Goericke die Wahl. »Wir sind froh, dass wir zwei Manager mit langjähriger Industrieerfahrung gewinnen konnten, uns in diesem Prozess zu begleiten.«
Peter Gutzmer (66) engagiert sich nachhaltig für den Wandel hin zu emissionsfreien und klimaneutralen Antrieben, beispielsweise als stellvertretender Leiter der Arbeitsgruppe „Alternative Antriebe und Kraftstoffe für nachhaltige Mobilität“ der von der Bundesregierung berufenen Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“. Er ist davon überzeugt, dass der Verbrennungsmotor - klimaneutral mit synthetischen Kraftstoffen betrieben - Teil des Wandels ist. »Dafür müssen wir die Forschung systemorientierter angehen«, so Gutzmer. »Zudem wollen wir neuen Themen wie der Brennstoffzelle und dem Energieträger Wasserstoff breiteren Raum in der FVV geben.« Nötig ist das Gutzmer zufolge auch deshalb, weil vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen ohne die vorwettbewerbliche industrielle Gemeinschaftsforschung der FVV das Grundlagenwissen fehlt, um die Transformation zu meistern.
Christopher Steinwachs (54) arbeitet seit 1992 in verschiedenen Positionen bei Siemens an der Effizienzsteigerung von Gasturbinen. Aktuell ist er für die Fertigung der heißgasführenden Bauteile - also des Kerns der Turbinen - verantwortlich. »Alle Metastudien zeigen, dass die Energiewende ein Rückgrat aus chemischen Energiespeichern benötigt, mit deren Hilfe die schwankende Stromerzeugung aus regenerativen Quellen ausgeglichen werden kann«, erläutert Steinwachs. »Wie die dafür benötigten Energieträger und Gasturbinen optimal zusammenspielen, ist ein spannendes Forschungsfeld.« Auch Steinwachs ist davon überzeugt, dass die industrielle Gemeinschaftsforschung einen wichtigen Beitrag dazu leistet, kleine und mittelständische Zulieferer zu stärken.
Gutzmer und Steinwachs wollen gemeinsam mit dem starken internationalen Netzwerk der FVV die sektorübergreifende Forschung stärken. Unterstützt werden sie dabei von 170 Mitgliedsunternehmen, mehr als 100 Forschungseinrichtungen, den Partnern im Forschungskuratorium Maschinenbau des VDMA und seinen Fachverbänden Power Systems und Motoren & Systeme. So arbeitet die FVV zum Beispiel aktuell an einer Studie, die eine Lebensbilanzanalyse für verschiedene Antriebe und Energieträger bereitstellen soll. Die Ergebnisse werden in den nächsten Monaten der Öffentlichkeit vorgestellt.
Eine wichtige Aufgabe der Forschungsvereinigung sehen Vorstand und Geschäftsführung auch künftig in der Ausbildung des Ingenieurnachwuchses. In den 125 laufenden Forschungsvorhaben der FVV entstehen jedes Jahr Dutzende von Masterarbeiten und Promotionen. »Damit schlagen wir die Brücke zwischen Forschung und praxisorientierter Ausbildung«, sagt Goericke. »Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, Deutschland als führenden Industriestandort in der Transformation zu erhalten. Wir setzen dabei weiterhin auf die Unterstützung unserer Forschung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF).«
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