Helmholtz fördert 13 weitere international erfahrene Nachwuchstalente
Fünf Nachwuchswissenschaftlerinnen und acht Nachwuchswissenschaftler sind jetzt von Helmholtz ausgewählt worden, um eine eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Über einen Zeitraum von sechs Jahren erhalten sie dafür jeweils eine jährliche Förderung in Höhe von mindestens 300.000 Euro.
„Weltweit müssen wir Ausschau nach den klügsten Köpfen halten“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Das ist für uns ein wesentlicher Baustein, um mit Spitzenforschung wichtige Beiträge zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten.“ Helmholtz bietet deshalb jungen, international erfahrenen Talenten ein attraktives Forschungsumfeld unter anderem mit einem Förderprogramm für Nachwuchsgruppenleiterinnen und Nachwuchsgruppenleiter. „In der diesjährigen Auswahlrunde hatten wir erneut zahlreiche Top-Bewerbungen. Ich freue mich sehr, dass wir unter ihnen insgesamt 13 brillante Nachwuchstalente auswählen konnten.“ Der langfristige Erfolg von Helmholtz hänge wesentlich daran, ein Magnet für die Besten aus aller Welt zu sein.
Nach einem Begutachtungsverfahren von insgesamt 38 Bewerbungen waren in der aktuellen Auswahlrunde 22 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Präsentationen vor einer hochkarätigen, interdisziplinären Jury eingeladen worden. Unter ihnen wurden im Oktober schließlich 13 ausgewählt. Über einen Zeitraum von sechs Jahren erhalten sie nun eine finanzielle Förderung von mindestens 300.000 Euro pro Jahr, um eine eigene Forschungsgruppe an einem der 19 Helmholtz-Zentren aufzubauen.
Dass unter diesen Kandidaten viele herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler waren, die zuvor an internationalen Standorten geforscht haben, zeige die hohe Attraktivität Deutschlands und von Helmholtz, so Wiestler weiter. Sieben der Ausgewählten sind deutsche Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus dem Ausland. Vier ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten von renommierten Universitäten für Helmholtz gewonnen werden.
Das Förderprogramm richtet sich an hoch qualifizierte Nachwuchskräfte, deren Promotion zwei bis sechs Jahre zurückliegt und die über internationale Forschungserfahrung verfügen. „Sie können mit unserer Förderung unter exzellenten Bedingungen eigene Forschungsgruppen aufbauen und sich so als Führungskräfte beweisen“, sagt Wiestler. Um sie schrittweise an ihre Führungsaufgaben heranzuführen, werden sie durch ein maßgeschneidertes Fortbildungs- und Mentoring-Programm der Helmholtz-Akademie für Führungskräfte unterstützt. Nach circa fünf Jahren werden alle Gruppen einer Zwischenevaluation unterzogen. Fällt diese überzeugend positiv aus, erhalten die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter eine langfristige Perspektive bei Helmholtz.
Ein weiteres Ziel der Nachwuchsgruppen ist es, die Vernetzung von Helmholtz-Zentren und Universitäten zu stärken: Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lehren auch an Partnerhochschulen und bilden gemeinsam mit Universitäten Promovierende aus.
Mit der diesjährigen Wahl hat Helmholtz in insgesamt 16 Auswahlrunden 243 Nachwuchsgruppen ermöglicht. Die Kosten werden zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten gedeckt. Die andere Hälfte steuern die Helmholtz-Zentren bei, an denen die Nachwuchsgruppenleiterinnen und -leiter forschen. Damit können sie neben ihrer eigenen Stelle in der Regel drei bis vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Konferenzreisen und Teile ihrer Ausstattung finanzieren. Fünf der neuen Nachwuchsgruppen werden im Forschungsbereich Erde und Umwelt, vier im Bereich Gesundheit und zwei im Bereich Materie angesiedelt sein. Jeweils eine Nachwuchsgruppe entfällt auf die Forschungsbereiche Schlüsseltechnologien und Energie.
Helmholtz leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Helmholtz ist mit mehr als 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 19 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 4,8 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).