Wieder gesund statt chronisch behandelt: Erstes wissenschaftliches Treffen der europaweiten Forschungsinitiative RESTOR
Am 25. und 26. November lädt die europäische RESTORE-Initiative zum Advanced Therapies Science Meeting (ATSM) nach Berlin ein. Es geht um „Neuartige Therapien“, so genannte „lebende Medikamente“, die den Anspruch erheben, Krankheiten heilen zu können, statt nur Symptome zu bekämpfen. Diese „Neuartigen Therapien“ revolutionieren auch die Art und Weise, wie Arzneimittel entwickelt werden. Die europaweite Forschungsinitiative hatte erst im Februar eine Anschubfinanzierung von einer Million Euro erhalten mit dem Ziel, Europa im Bereich der „Neuartigen Therapien“ an die Spitze zu bringen. Die Ärztekammer hat die Veranstaltung akkreditiert und vergibt 6 Punkte für die Teilnahme.
Neuartige Therapien sind einer der jüngsten Fortschritte in der Medizin. Dazu gehören Gen- und Zelltherapien sowie Gewebezubereitungen, die ermöglichen sollen, nicht nur Krankheitssymptome zu behandeln, sondern auch bislang unheilbare chronische Krankheiten nachhaltig zu verbessern oder gar zu heilen. Ziel von RESTORE ist es sicherzustellen, dass diese regenerativen Therapien europaweit und darüber hinaus als Standardbehandlung umgesetzt werden können, d.h. bezahlbar und verfügbar für jeden Patienten und jede Patientin werden, der sie benötigt.
Das zweitägige ATSM meeting wird Experten aus Wissenschaft, Industrie und Patient*innenorganisationen aus ganz Europa und darüberhinaus zusammenbringen, um über die Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich der Neuartigen Therapien zu diskutieren. Zu den Vortragenden zählen unter anderem Nobelpreisträgerin Ada Yonath (Direktorin des Weizmann Institute of Science, Israel), Michele De Luca (University of Modena, Italien), Timothy O'Brien (National University of Ireland, Galway, Irland), Maksim Mamonkin (Baylor College of Medicine, USA), Manuela Gomes (University of Minho, Portugal).
Die Themen reichen von personalisiertem Ersatzgewebe aus dem 3-D-Drucker für Patient*innen mit Haut- oder Herzerkrankungen, dem Einsatz von CAR-T-Zellen bei Tumoren bin hin zur Weiterentwicklung des „Organ-on-a-chip“ zu einem „Patient-on-a-chip“, deren Ziel es ist, Tierversuche zur Medikamentenprüfung nicht nur vielfach zu ersetzen, sondern auch die Wirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten besser vorauszusagen. Ebenso geht es um grundlegende Forschungen zum Einsatz der Genschere CRISPR-CAS9 bei der genetischen Manipulation von Stammzellen, zur Herausforderung der großtechnischen Herstellung von Zelltherapien über regulatorische Fragen bis hin zu den ethischen und wirtschaftlichen Auswirkungen der neuartigen „lebenden“ Therapien.
RESTORE wird von Prof. Dr. Hans-Dieter Volk, Direktor des BIH Center for Regenerative Therapies (BCRT) und federführender Wissenschaftler beim Berlin Center for Advanced Therapies (BeCAT), und Leiter des Instituts für Medizinische Immunologie der Charité, koordiniert: "Neuartige Therapien werden das Gesundheitswesen verändern („game changer“), da sie darauf abzielen, unseren Fokus von der lebenslangen Behandlung von chronischen Krankheiten auf die Wiederherstellung der Gesundheit verlagern", sagt Prof. Volk. Er fügt hinzu: "Wir sind entschlossen, vielversprechende Forschungsergebnisse in sichere und kosteneffektive Therapien Made-in-Europe umzusetzen, und wir arbeiten fach- und länderübergreifend daran, dieses Ziel zu erreichen. Das Advanced Therapies Science Meeting bietet die Möglichkeit, über die noch zahlreichen Hindernisse zu diskutieren, die beim Umsetzen dieser vielversprechenden Therapien in den klinischen Alltag auftreten, und Lösungsansätze aufzuzeigen. Wir sind allen unseren Unterstützern und der EU sehr dankbar, dass sie RESTORE und das ATSM unterstützt haben, damit wir unsere Vision für die Zukunft der neuartigen Therapien teilen und weiterentwickeln können.“
Weitere Informationen über RESTORE, das Programm und die Anmeldung zum 1st ATSM bietet die Webseite:
https://www.restore-horizon.eu/1atsm-home/
Journalisten, die am Treffen teilnehmen möchten, melden sich bitte unter presse@bihealth.de an.