Die Zukunft aktiv gestalten
Disruptive Innovation, institutionelle Zusammenarbeit und Enablement von Mitarbeitern standen im Fokus des diesjährigen internationalen Symposiums „Leadership in a Digital World“ in Stuttgart. Die wissenschaftliche Veranstaltung der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule mit der Steinbeis Stiftung und Eurac Research Bozen, am 22. November, gab allen Teilnehmenden einen Einblick in die Rolle von Führung bei der Gestaltung der (digitalen) Zukunft.
Disruptive Innovationen sind essenziell für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen jeglicher Größe. Inkrementeller Fortschritt liefert zwar einen Nutzen, bereitet Unternehmen jedoch nicht auf die digitale Zukunft vor. Aus diesem Grund nutzte Prof. Dr. Werner G. Faix, Geschäftsführer der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule und Dekan der Fakultät für Leadership & Management an der Steinbeis-Hochschule, seine Eröffnungsrede im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums „Leadership in a Digital World“, um auf eben diese Dringlichkeit zur disruptiven Innovation in Unternehmen hinzuweisen.
Eine der bahnbrechenden disruptiven Innovationen der vergangenen zehn Jahre ist die künstliche Intelligenz (KI), die bereits jetzt in vielen Bereichen der menschlichen Lebens- und Arbeitswelt eingesetzt wird. In Zukunft werden unzählige weitere Anwendungsfelder für KI-Technologien prognostiziert. Eine, in der öffentlichen Diskussion, weniger beachtete Thematik ist in diesem Rahmen die Verbindung von Ethik und Künstlicher Intelligenz. Die Tatsache, dass Menschen KI-Anwendungen programmieren hat zur Folge, dass diese der Moral und Ethik der Programmierenden folgen. Die hochrelevante Fragestellung, wie mit dieser Herausforderung umgegangen werden kann, bearbeitet Prof. Dr. Klaus Mainzer, Emeritus of Excellence der Technischen Universität München, seit mehreren Jahren. Im Rahmen des internationalen Symposiums in Stuttgart hielt er einen Video-Vortrag, in welchem er die Relevanz einer konkreten Roadmap für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine darlegte.
In der digitalen Zukunft wird jeder Mensch mit dieser Art der Zusammenarbeit konfrontiert werden. Dies trifft auf Fachkräfte ebenso zu, wie auf Führungskräfte. Auch die Rekrutierung und Bildung dieser Führungskräfte wird sich im Kontext von künstlicher Intelligenz bewegen. Aus diesem Grund hielt Dr. Sylke Piéch, Senior Research Manager Educational Technology Lab des deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz, im Rahmen des Symposiums, einen Workshop zur „Qualifizierung von Führungskräften im Kontext von KI“ ab. Dr. Piéch beschrieb hier unter anderem, wie Rekrutierung mithilfe von künstlicher Intelligenz, das sogenannte Robot-Recruiting, aussehen kann. Die Workshop-Leiterin betonte, dass obwohl der Auswahlprozess durch die KI gesteuert wird, der Mensch die finale Entscheidung zu treffen haben sollte.
Damit KI-Prozesse, wie das Robot-Recruiting, in Unternehmen integriert werden können, bedarf es grundsätzlicher institutioneller Veränderungen, z.B. im Mindset der Mitarbeiter. Diese Veränderungen zu realisieren kann durch eine innovationsorientierte Unternehmenskultur erleichtert werden. An dieser Stelle sind Führungskräfte in der Pflicht Entwicklungen voranzutreiben und Mitarbeiter auf dem Weg zur Veränderung mitzunehmen, um so Unternehmen zukunftsfähig zu gestalten. Eine Tatsache, die Prof. Dr. Faix in seiner Abschlussrede zur Veranstaltung hervorhob.
Das wissenschaftliche Symposium der SIBE mit der Steinbeis Stiftung und Eurac Research Bozen gab allen Teilnehmenden einen interessanten Einblick in die Rolle von Führung in der (digitalen) Zukunft. Disruptive Innovation, institutionelle Zusammenarbeit und Enablement von Mitarbeitern wurden hierbei in den Fokus gerückt. Führung in einer digitalen Welt, als breitgefächerter Themenkomplex, geht jedoch weit über diese Themen hinaus, sodass mit all den neuen Impulsen ebenso viele relevante Fragen aufgeworfen wurden, die in der Zukunft näher betrachtet und erforscht werden sollten.
Einige dieser Fragen versucht das Open-Access-Journal “Leadership, Education, Personality: An Interdisciplinary Journal”, des Springer Verlags, zu beantworten. In diesem werden wissenschaftliche Beiträge zu unter anderem den Themen digitale Transformation, Führung und Arbeitsgestaltung, veröffentlicht. Das Journal wurde zu Beginn des Jahres 2019 in einer Kooperation des Springer Verlags mit der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule gegründet.
Die SIBE ist die Graduate School für Leadership & Management an der wissenschaftlichen Steinbeis-Hochschule. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich von Management & Business Leadership und damit auf den Themen Führung, Persönlichkeit und Innovation, sowie den Spannungsfeldern, die sich aus der Kombination dieser Themen ergeben.