Tagung: Selbstgesteuertes Lernen in kritischen Kontexten
Die Tagung richtet sich vor allem an Praktikerinnen und Praktiker, die Lernmethoden für schwierige Lernsituationen kennenlernen und diskutieren wollen und neue Perspektiven für die Arbeit mit straffälligen oder benachteiligten Jugendlichen suchen.
23. Januar 2020, Deutsches Hygienemuseum Dresden
Lernmethoden, die auf den Interessen von Kindern und Jugendlichen aufbauen, sind in der Frühpädagogik und im Schulkontext inzwischen erprobt und tragen dort zu Motivation und Lernerfolg bei. Ob solche Methoden aber auch in Kontexten helfen, in denen Schülerinnen und Schüler von sich aus wenig Interesse am Lernen zeigen, ist bisher wenig untersucht. Im Rahmen des europäischen Projektes „Re-engaging young offenders with education and learning (RENYO)“ wird selbstgesteuertes Lernen als Methode der Arbeit mit straffälligen Jugendlichen untersucht. Ziel der Methode „Authentic Inquiry“ ist es, persönliche Interessen junger Menschen zu identifizieren, die als Ausgangspunkt für Lernprojekte dienen können. Bei dieser Methode erzählen die Lernenden von ihren Interessen und erklären diese mit Hilfe von Gegenständen wie Postern, Naturprodukten oder Kunstgegenständen. Im Rahmen dieser Erzählungen werden die persönlichen Ideen und Gedanken der Lernenden für die Lerngruppe bedeutsam und können so zum Ausgangspunkt von Lernprozessen werden. Ziel ist eine intensive Auseinandersetzung mit einem selbst gewählten Thema. Diese soll einen Einstieg in eigenständiges Lernen ermöglichen und den Jugendlichen helfen, sich selbst als aktiv lernende und interessierte Menschen wahrzunehmen und Selbstwirksamkeit zu erleben. Damit werden Grundlagen für weitere Lernerfahrungen geschaffen.
Auf der Tagung „Authentic Inquiry als sozialpädagogische Lernmethode in kritischen Lebenskontexten“ am 23. Januar 2020 wird diese Methode in den deutschen Kontext eingeordnet, theoretisch fundiert und in verschiedenen Workshops praktisch erprobt. Dr. Adeela Shafi (University of Gloucestershire) wird die Methode vorstellen und über Erfahrungen aus der Arbeit mit straffälligen Kindern in England berichten. Stefaan Pleysier (Prof. Dr. Faculty of Law KU Leuven and director of the Leuven Institute for Criminology) wird zu Erfolgen und Wirkungen alternativer Methoden in der Arbeit mit straffälligen Jugendlichen referieren und Prof. Dr. Yvonne Knospe und Karsten König (FHD) untersuchen, wie Trotz und Widerstand von Jugendlichen als Ressource verstanden werden kann. In zehn thematischen Arbeitsgruppen werden weitere Aspekte der Arbeit in schwierigen Kontexten mit Praktikerinnen und Praktikern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutiert.
Die Tagung richtet sich vor allem an Praktikerinnen und Praktiker, die Lernmethoden für schwierige Lernsituationen kennenlernen und diskutieren wollen und neue Perspektiven für die Arbeit mit straffälligen oder benachteiligten Jugendlichen suchen.
Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch, für die Hauptvorträge wird Übersetzung angeboten. Tagungsgebühren werden nicht erhoben, eine Anmeldung ist bis zum 8. Januar 2020 im Europäischen Traininskalender möglich: http://trainings.salto-youth.net/8134
Projektinformationen:
Deutsch: https://www.fh-dresden.eu/forschung/forschungsprojekte/renyo/
Englisch: https://skills4youth.eu/
https://www.facebook.com/renyo.project/
Rückfragen und Kontakt:
Karsten König
k.koenig@fh-dresden.eu
+49 351 4445 436
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Karsten König
k.koenig@fh-dresden.eu
+49 351 4445 436
Weitere Informationen:
http://trainings.salto-youth.net/8134 Anmeldung zur Tagung
http://www.salto-youth.net/tools/european-training-calendar/download/salto%5Ctrainingcalendar%5Cmodel%5CDownload-7400/20200123_EU_Learningwithoffenders_final.pdf weitere Informationen zur Tagung
http://www.fh-dresden.eu/forschung/forschungsprojekte/renyo/ weitere Informationen zur Tagung (deutsch)
http://www.facebook.com/renyo.project/ Informationen zum Forschungsprojekt