Zukunftsstadt-Konferenz 2019: Migrants4Cities stellt ‚Klimaschutz von unten‘ vor
Am 2. und 3. Dezember hat Migrants4Cities die städtischen Nachhaltigkeitsinnovationen für Mannheim auf der Zukunftsstadt-Konferenz 2019 des BMBF in Münster vorgestellt. Die Konferenz stand unter dem Thema „Klima-aktiv, innovativ, digital“. Im Zentrum standen daher die Lösungen für klimafreundliche Mobilität, die das Team aus Migrant*innen und Themenpat*innen für Mannheim erarbeitet hat. Beim Workshop „Klimaschutz von unten“ berichtete Claudia Möller vom Fachbereich Demokratie und Strategie der Stadt über das Aktionsprogramm „Menschen² – Straßen neu nutzen!“. Es soll Kommunen darin unterstützen, schwierige Transformationsprozesse gesellschaftsfähig zu machen.
Schwierige Transformationsprozesse gesellschaftsfähig machen
Nicht erst seit „Fridays for Future“ ist deutlich sichtbar, dass sich die Zivilgesellschaft für den Klimaschutz engagiert. Allerdings rufen konkrete Klima-schutzmaßnahmen, beispielsweise im Verkehrsbereich, auch häufig Widerstand auf den Plan. Auf der Zukunftsstadt-Konferenz diskutierten Fachleute aus Kommunen und Forschung, wie zivilgesellschaftliches Engagement und Beteiligung dem kommunalen Klimaschutz dienen können. Im Workshop „Klimaschutz von unten – partizipative Gestaltung klimafreundlicher Quartiere und Städte" beteiligten sich 50 Forschende und Akteure aus der kommunalen Praxis an einer spannenden Diskussion zum Thema Engagement und Partizipation. Impulse lieferten vier kurze Vorträge zu Ergebnissen aus der Fördermaßnahme Nachhaltige Transformation urbaner Räume.
"Der Wandel von der autogerechten zur menschengerechten Stadt ist ein schwieriger Transformationsprozess – auch in Mannheim“, berichtet Claudia Möller. „Deshalb wurde im Projekt „Migrants4Cities“ das Aktionsprogramm Menschen² - Straßen neu nutzen! entwickelt, mit dem die Veränderungen erprobt, erlebt, erfahren – und vielleicht auch leichter akzeptiert werden können.“ Das Programm soll Initiativen und Nachbarschaften dabei unterstützen, temporäre Erlebnisse einer anderen Nutzung der Straßen in ihrem Quartier zu ermöglichen. Ziel: die schon vorhandenen vielfältigen zivilgesellschaftlichen Aktivitäten in Mannheim für Klimaschutz ‚von unten‘ stärken und befördern.
Außerdem wurden in dem Workshop Ergebnisse aus den Projekten Kommunale Ernährungssysteme als Schlüssel zu einer umfassend-integrativen Nachhaltigkeits-Governance (KERNiG), Psychologisches und kommunales Empowerment durch Partizipation im nachhaltigen Stadtumbau (DoNaPart) sowie Transformation im Klima- und Ressourcenschutz durch Gestaltung von Governanceprozessen (KlimaNetze) vorgestellt.
Urban Design Thinking – Stadtentwicklung nach menschlichem Maß
Im Projekt „Migrants4Cities“ wurde mit der Methode Urban Design Thinking gearbeitet. Dabei werden urbane Innovationen nicht von Planern erdacht oder durch Technologien getrieben, sondern ko-produktiv von Stadtbewoh-nern für Stadtbewohner und gemeinsam mit Fachleuten erarbeitet. Der Bedarf der Menschen vor Ort ist Ausgangspunkt für die Ausarbeitung und Umsetzung passender Lösungen. Claudia Möller: „Mit den im Projekt „Migrants4Cities“ durchgeführten UrbanLabs haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht und Ergebnisse erreicht. Deshalb wollen wir ab dem nächsten Jahr das wichtige Thema Klimaresilienz in Mannheim ebenfalls mit dieser Methode angehen.“
Pressebilder zur Zukunftsstadt-Konferenz 2019 sind unter www.migrants4cities.de/de/presse/ abrufbar.
Mehr Informationen zum Projekt Migrants4Cities
Das Projekt „Willkommene Perspektiven – Migrants4Cities. Hochqualifizierte Migrant*innen gestalten Zukunftsstädte“ ging in einem zweijährigen Workshop-Prozess der Frage nach, wie Mannheimer Bürger*innen in Zukunft wohnen, arbeiten, mobil sein und zusammenleben wollen und ob Mannheimer*innen mit internationaler Biografie hierbei aufgrund ihrer speziellen Erfahrungen und Kenntnisse auf neue Ideen kommen. Gemeinsam mit Vertreter*innen aus Stadtverwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft entwickelten sie neue und ganz praktische Ideen für Mannheim, die nun Schritt für Schritt mit verschiedenen Partnern aus der Stadt umgesetzt werden. Ein Ergebnis ist beispielsweise das kommunale Programm „Menschen² – Straßen neu nutzen!" das autofreie Mobilität erlebbar machen will oder die Arbeitsbox, ein Outdoor-Office, das im Grünen oder auf Plätzen aufgestellt werden kann und eine Arbeitsinfrastruktur im Freien zur Verfügung stellt.
Ab 2020 startet Migrants4Cities mit dem Projekt „Umsetzung, Verstetigung, Transfer“ in die zweite Phase. Dann soll die Umsetzung der erarbeiteten Lösungen begleitet und das Urban Design Thinking als Methode ko-produktiver Stadtentwicklung weiterentwickelt und noch praktikabler werden sowie einzelne Ergebnisse gezielt für den Transfer in weitere Städte angepasst werden.
Aktuelle Informationen zum Projekt „Migrants4Cities“ unter
www.migrants4cities.de.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Susanne Schön
inter 3 Institut für Ressourcenmanagement
E-Mail: schoen@inter3.de
Telefon: 030 34 34 74 52
Weitere Informationen:
http://www.migrants4cities.de/de/presse/ Pressebilder zur Zukunftsstadt-Konferenz
http://www.migrants4cities.de/ Internetseite des Projekts