Neue Forschungsprojekte für das Akademienprogramm 2020
Vier neue exzellente Forschungsprojekte aus den Bereichen Byzantinistik, Theologie, Kirchen- und Rechtsgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit gehören seit dem 1. Januar 2020 zum Akademienprogramm. 2020 umfasst das gemeinsame Forschungsprogramm der Wissenschaftsakademien damit 137 Projekte an 194 Arbeitsstellen und hat ein Gesamtvolumen von 70,8 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Akademienprogramm somit erneut um 3 Prozent gesteigert.
„Über das uns von Bund und Ländern entgegengebrachte Vertrauen freuen wir uns sehr“, erklärt Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt, Präsident der Akademienunion. „Dank der erneuten Steigerung können die Forschungsprojekte ihre Arbeit auf gewohnt qualitativ hohem wissenschaftlichem Niveau fortführen und wir können das Themenspektrum unseres weltweit einzigartigen Forschungsprogramms durch die Neuprojekte sogar noch erweitern und gerade auch im Bereich der Digital Humanities gezielt voranbringen. Hierfür sind wir den Zuwendungsgebern sehr dankbar.“
Die vier Neuprojekte haben sich in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren mit ihrer exzellenten wissenschaftlichen Qualität gegen eine Vielzahl eingereichter Projektanträge durchgesetzt. Sie weisen alle eine umfangreiche Digitalisierungsstrategie auf, durch die die Forschungsergebnisse Wissenschaft und Öffentlichkeit weltweit zugänglich gemacht werden können, sind international vernetzt und beinhalten ein Konzept zur Nachwuchsförderung.
Dank der Förderung können die Akademien zudem ihren Weg, das Akademienprogramm konsequent strukturell und inhaltlich fortzuentwickeln, weitergehen, so Hanns Hatt. Insbesondere die inhaltliche und methodische Clusterbildung, die im vergangenen Jahr mit einer Reihe von Themenkonferenzen erfolgreich angestoßen wurde, soll ausgebaut werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der verstärkten Wissenschaftskommunikation, um die Forschungsergebnisse noch besser öffentlich sichtbar zu machen.
Das Akademienprogramm wird seit 1979/80 von Bund und Ländern gemeinsam finanziert und von der Akademienunion koordiniert. Es dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung des kulturellen Erbes und ist aktuell das größte geistes- und sozialwissenschaftliche Langfrist-forschungsprogramm in Deutschland.
Folgende vier Projekte wurden zum 1. Januar neu ins Akademienprogramm aufgenommen:
• Burchards Dekret Digital. Kirchliches Recht und kultureller Wandel zwischen karolingischer Reform und frühscholastischer Wissenschaft (Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz / Arbeitsstellen Kassel, Mainz, Erlangen)
• Die Editio critica maior des griechischen Psalters (Akademie der Wissenschaften zu Göttingen / Arbeitsstelle Göttingen)
• Etymologika. Ordnung und Interpretation des Wissens in griechisch-byzantinischen Lexika bis in die Renaissance. Digitale Erschließung von Manuskriptproduktion, Nutzerkreisen und kulturellem Umfeld (Akademie der Wissenschaften in Hamburg / Arbeitsstelle Hamburg)
• Europäische Religionsfrieden Digital (EuReD) (Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz / Arbeitsstellen Darmstadt, Mainz)
Zudem wurde eine neue Arbeitsstelle für das interakademische Vorhaben „Deutsche Inschriften des Mittelalters“ in Jena eingerichtet, die durch die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig betreut wird.
Das Akademienprogramm wird jährlich bundesweit ausgeschrieben. Für die Neuvorhaben im Akademienprogramm kann sich jede/r Wissenschaftler/in in Deutschland mit einer Projektskizze direkt bei einer der acht Mitgliedsakademien der Akademienunion oder bei der Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften - bewerben. Noch bis zum 31. Januar 2020 läuft die Ausschreibung für das Akademienprogramm 2022: https://www.akademienunion.de/forschung/akademieforschung/