„CareTech OWL“, ein Zentrum für Gesundheit, Soziales und Technologie in Bielefeld
Das multidisziplinär konzipierte Zentrum der Fachhochschule Bielefeld
bündelt Forschung zu neuen Technologien im Sozial- und Gesundheitsbereich.
Bielefeld (fhb). An der Fachhochschule (FH) Bielefeld hat sich mit
„CareTech OWL“ ein Zentrum für Gesundheit, Soziales und Technologie
gegründet. Bei dem interdisziplinären Projekt sind rund 25
Professorinnen und Professoren der Fachbereiche Ingenieurwissenschaften
und Mathematik, Sozialwesen sowie Wirtschaft und Gesundheit beteiligt,
um bedarfsgerechte und praxisnahe Lösungen für die soziale und
gesundheitliche Versorgung zu entwickeln, die das Potential neuer
Technologien ausschöpfen. Das Zentrum soll in diesem Bereich zentrale
Anlaufstelle für Privatpersonen, Verbände, Institutionen und Unternehmen
in der Region werden.
„OWL entwickelt sich immer stärker zur Gesundheitsregion. Mit CareTech
OWL reagiert die FH Bielefeld auf den wachsenden Bedarf an innovativen
technischen Lösungen im Sozial- und Gesundheitsbereich“, erklärt
FH-Präsidentin Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk. Claudia Weymann,
Geschäftsführerin des Zentrums, ergänzt: „Dieses neuartige Konzept der
nutzerorientierten und gesundheitsbezogenen Technologieforschung
ermöglicht neue zukunftsweisende Möglichkeiten für die Deckung des
Bedarfs an pflegerischen, beraterischen oder therapeutischen Leistungen
in der Region.“
Ein zentrales Ziel von CareTech OWL ist der Aufbau eines Versorgungs-
und Anwendungszentrums in Bielefeld. Hierbei setzen die Beteiligten auf
enge Kooperationen mit Praxispartnern. Durch das Zentrum können Menschen
mit Unterstützungs- und Hilfebedarf und ihre Angehörigen mit
Pflegepersonal, Medizinern, Therapeuten, Ingenieuren und
Firmenvertretern der Hilfs- und Heilmittelbranche aus der
Gesundheitsregion OWL an einem Ort zusammengebracht werden. „Mit
CareTech OWL gehen wir somit einen weiteren Schritt für die Stärkung der
Sozial- und Gesundheitswirtschaft vor Ort“, erklärt Prof. Dr. Annette
Nauerth vom Fachbereich Wirtschaft und Gesundheit.
Das Zentrum führt die an der FH Bielefeld bereits erfolgreich
praktizierte vielfältige interdisziplinäre Forschung in den Bereichen
Gesundheit, Soziales und Technologie nunmehr unter einem Dach zusammen:
Mit der Gehörschutzlösung „HEA²R“ entwickelten Absolventen der FH
beispielsweise ein Headset, das einen innovativen Gehörschutz mit einem
Sprachassistenzsystem vereint. Im Forschungsschwerpunkt InGeTec gehen
Forscherinnen und Forscher der Lehreinheit Pflege und Gesundheit sowie
dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik gemeinsam der
Frage nach, welche individuellen Anpassungen in der
Hilfsmittelversorgung notwendig sind, um den Bedürfnissen von Menschen
mit unterschiedlichen funktionellen Einschränkungen zu begegnen. „Durch
die intensive Kooperation der Wissenschaften auf Grundlage zahlreicher
bereits existierender Forschungsbemühungen kann diese Kompetenz nun
gebündelt werden,“ erklärt Prof. Dr. Udo Seelmeyer vom Fachbereich
Sozialwesen.
„Neben der intensiven Grundlagenforschung bietet das Zentrum auch
erweiterte Möglichkeiten für die praxisnahe und interdisziplinäre
Lehre“, sagt Prof. Dr. Axel Schneider vom Fachbereich
Ingenieurwissenschaften und Mathematik. Studierende können
interprofessionell in Projekten an akuten Fragestellungen aus der Praxis
arbeiten und im direkten Kontakt mit Partnern aus dem Sozial- und
Gesundheitsbereich bedarfsgerechte Lösungen erarbeiten.
Weitere Informationen:
https://www.fh-bielefeld.de/caretech