Neue Möglichkeiten zur Einbindung qualitativ hochwertiger Registerdaten in die Arzneimittel-Nutzenbewertung
Berlin, 28.01.2020. Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF) begrüßt
außerordentlich, dass das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
(IQWiG) nun Registerdaten bei entsprechender Qualität als geeignet für die erweiterte
Nutzenbewertung von Arzneimitteln einstuft. Es wird damit zukünftig möglich, in die
Nutzenbewertung versorgungsnahe Daten einzubeziehen, die außerhalb von randomisiert
kontrollierten Studien (RCTs) erhoben werden.
Das DNVF engagiert sich seit vielen Jahren dafür, die in Registern vorhandenen Daten für
Forschungs- und Versorgungsfragen nutzbar zu machen. Die qualitativen Ansprüche an
Register, die eine erweiterte Nutzenbewertung im Sinne des IQWiG ermöglichen, sind im
Memorandum „Register“ des DNVF von 2009 in Abstimmung mit den Fach- und
Arbeitsgruppen des DNVF erarbeitet und veröffentlicht worden. Es wurden klare Kriterien
aufgestellt, an denen sich Register orientieren sollen, um ihre Qualität transparent und
nachvollziehbar aufzuzeigen. Die vom DNVF Anfang 2020 publizierte Aktualisierung des
Memorandums [1] unterstützt die qualitativen Anforderungen des IQWiGs ausdrücklich. Das
DNVF übernimmt hier gerne Verantwortung für die qualitative Weiterentwicklung von
Registern und wird die bisher entwickelten Kriterien für die Qualität von Registern, aber auch
die methodisch notwendigen Grundlagen weiter spezifizieren und zur Verfügung stellen.
Qualitativ hochwertige Register bieten für die Zukunft eine valide Basis, um Evidenz auch
aus Real-World-Daten (RWD) zu generieren und zu etablieren. „Registerdaten helfen dabei,
Fragestellungen zu adressieren, die mit RCTs nicht beantwortet werden können“,
kommentiert Prof. Dr. Monika Klinkhammer-Schalke, Vorstandsvorsitzende des DNVF „Der
Goldstandard RCT bleibt dabei weiterhin erhalten“ Das DNVF mit seinen
Fachgesellschaften, Arbeits- und Fachgruppen wird die Registernutzung mit aller Kraft
unterstützen und sieht sich für diese Aufgabe gut vorbereitet.
Quellen:
[1] Memorandum Register für die Versorgungsforschung: Update 2019, J. Stausberg et al.
https://www.netzwerk-versorgungsforschung.de/index.php?page=memoranden
Das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung e.V. (DNVF)
Der gemeinnützige Verein „Deutsches Netzwerk Versorgungsforschung e.V.“ (DNVF) wurde
am 2. Mai 2006 in Berlin gegründet. Das Netzwerk entwickelte sich aus der Ständigen
Kongresskommission des „Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung“ (DKVF). In
dieser Kommission waren insgesamt 33 medizinische (z.B. Kardiologie, Chirurgie),
pflegerische und gesundheitswissenschaftliche (z.B. Medizinische Soziologie, Medizinische
Psychologie) Fachgesellschaften beteiligt.
Das DNVF ist ein interdisziplinäres Netzwerk, das allen Institutionen und Arbeitsgruppen
offen steht, die mit der Sicherung der Gesundheits- und Krankenversorgung unter
wissenschaftlichen, praktischen oder gesundheitspolitischen Gesichtspunkten befasst sind.
Das DNVF hat sich zum Ziel gesetzt, die an der Versorgungsforschung im
Gesundheitswesen beteiligten Wissenschaftler zu vernetzen, Wissenschaft und
Versorgungspraxis zusammenzuführen sowie die Versorgungsforschung insgesamt zu
fördern.
Kontakt:
Dr. Thomas Bierbaum (Geschäftsführer des DNVF e.V.)
Tel.: 030 – 1388 7071, E-Mail: info@dnvf.de
www.netzwerk-versorgungsforschung.de