Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg: Kleine Fächer präsentieren ihr großes Portfolio
Ob Gebärdensprachen oder Neogräzistik: 156 sogenannte Kleine Fächer gibt es an deutschen Universitäten. Definiert werden sie dadurch, dass es pro Standort nicht mehr als drei unbefristete Professuren gibt. Auch die Universität Hamburg bietet als Volluniversität ein großes Portfolio mit mehr als 60 Kleinen Fächern. Acht von ihnen präsentieren sich nun in einer besonderen Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG).
Die einzelnen Fächer präsentieren sich ab dem 6. Februar 2020 mit temporären Installationen und Exponaten in verschiedenen Ausstellungen und Sammlungen im MKG. So vermitteln etwa die Gebärdensprachen einen Eindruck, wie unterschiedlich Kino für taube und hörende Menschen funktioniert, und die Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie erklärt den Forschungsansatz der sogenannten Paläomechanik, bei dem Verletzungsspuren aus der Bronzezeit mit Methoden aus der Ingenieurswissenschaft analysiert werden. Die Objekte sind in den kommenden Wochen im MKG zu entdecken.
Die Fächer im Überblick:
Lateinamerika-Studien: Begegnungen mit dem Fremden: Perspektiven wechseln und Inneneinsichten gewinnen
Althebraistik: Philologische und religionsgeschichtliche Dimensionen der Althebraistik am Beispiel der Mescha-Inschrift
Gebärdensprachen: Stummfilm – ein Kino für taube und hörende Menschen
Klassische Archäologie: Der lange Weg einer Amphora – Objektitinerarien als historische Quellen in der Klassischen Archäologie
Finnougristik/Uralistik: Klang der Völker – von ungarischer Grafik zu Rentiernomaden
Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie: Paläomechanik: neue Methoden in der Vor- und Frühgeschichtlichen Archäologie
Neogräzistik: Kulturen und Erinnerungen – virtuelle Zeitreisen zu den Begegnungen von Völkern vom 13.–20. Jahrhundert. Das Beispiel Kreta
Islamwissenschaft: Geschichte einer gescheiterten Ausstellung – Kulturpolitik im Rahmen des euro-mediterranen Dialogs 1983 in Hamburg
Die Zusammenarbeit ist Teil des Projektes „Wissenswerte: Kleine Fächer – sichtbar – vernetzt“. Das Ziel ist es, die beteiligten geisteswissenschaftlichen Fächer sichtbar zu machen und den Dialog mit der Hamburger Öffentlichkeit an außeruniversitären Lernorten zu verstärken. Die Vorstellung der Forschung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ist – neben einer Ringvorlesung in diesem Wintersemester, Einzelpräsentationen an der Universität sowie einem Dies Academicus am 31. März 2020 zu diesem Thema – eine von zahlreichen Aktivitäten.
Der Initiative „Wissenswerte: Kleine Fächer – sichtbar – vernetzt“ gehören mit der Latinistik und der Volkskunde/Kulturanthropologie noch zwei weitere Kleine Fächer an. Unterstützt wird das Projekt von der Hochschulrektorenkonferenz im Rahmen der „Kleine Fächer-Wochen“. Sie ist eines von 17 geförderten Projekten an deutschen Hochschulen, um die Stärken und Potenziale der Kleinen Fächer sichtbar und erfahrbar zu machen, ihre Leistungen für Wissenschaft und Alltag zu verdeutlichen und ihre Zukunftsfähigkeit durch eine stärkere hochschulinterne und -externe Kooperation zu stärken.
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Martina Seifert
Universität Hamburg
Institut für Klassische Archäologie
Tel.: +49 40 42838-5325
E-Mail: martina_seifert@uni-hamburg.de
Weitere Informationen:
https://www.gwiss.uni-hamburg.de/forschung/kleine-faecher.html „Wissenswerte: Kleine Fächer – sichtbar – vernetzt“ an der Universität Hamburg
https://www.hrk.de/themen/hochschulsystem/kleine-faecher/kleine-faecher-wochen-an-deutschen-hochschulen/ Kleine Fächer-Wochen der Hochschulrektorenkonferenz