„626 Takte gegen Krebs“ – Dresdner Kapellsolisten setzen hörbare Hoffnungszeichen gegen Tumorerkrankungen
Zu einem besonderen Benefizkonzert lädt das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) am Donnerstag, den 12. März, um 19 Uhr in die Kreuzkirche ein. Mit dem Kauf von Takten entscheidet das Publikum, ob das Konzert ausgespielt wird oder plötzlich Stille einkehrt – ein Symbol dafür, wie drastisch der Einschnitt in den Alltag von Menschen ist, die mit der Diagnose einer Krebserkrankung konfrontiert werden. Im Rahmen des Konzerts wird auch des verstorbenen Unternehmers und Mäzens Heinz-Jürgen Preiss-Daimler gedacht. Es spielen die Dresdner Kapellsolisten, Fernsehmoderatorin Anja Koebel führt durch den Abend.
Der Erlös des Konzerts kommt der patientennahen Krebsforschung am NCT/UCC Dresden zugute – einer gemeinsamen Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).
Illusionär und vergeblich ist der weltberühmte Kampf des traurigen Ritters Don Quichotte gegen Windmühlen, der in Telemanns gleichnamiger Suite auch musikalisch ausgefochten wird. Beim Benefizkonzert mit den Dresdner Kapellsolisten am 12. März verwandelt sich hingegen jeder gespielte Takt aus Telemanns Suite zu einem Hoffnungszeichen gegen Krebs. Denn die Konzertbesucher erwerben statt normaler Konzertkarten Takte dieses 626-Takte-langen Musikstücks, das am Ende des Programms steht. Gelingt es nicht, für alle Takte einen Käufer zu finden, bricht die Musik plötzlich ab. Neben dem programmatischen Telemann-Werk können sich die Besucher auf virtuose Solo-Stücke von Bach und Vivaldi freuen – für zwei Violinen sowie für Fagott, Sopran, Cembalo und Flöte.
Weitaus erfolgreicher als Cervantes‘ Romanheld gegen imaginäre Riesen, kämpfen Mediziner heute gegen die Krankheit Krebs. Zahlreiche Entwicklungen der vergangenen Jahre haben wichtige Fortschritte gebracht. Dennoch versterben immer noch 35 bis 40 Prozent der Patienten. „Am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden entwickeln wir die moderne Krebsmedizin weiter, etwa auf den Gebieten der hochpräzisen Strahlentherapie, der medikamentösen Therapie, der molekularen Tumordiagnostik oder der roboterassistierten Krebschirurgie“, sagt Prof. Jürgen Weitz, Mitglied im Geschäftsführenden Direktorium des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und Direktor der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Dresden. Schon heute werden besonders komplexe Tumoroperationen mithilfe hoch moderner OP-Roboter vorgenommen, deren Einsatz Wissenschaftler am NCT/UCC durch neu entwickelte Assistenzsysteme noch präziser und sicherer machen wollen. Uwe Ludwig (56) wurde bereits zweimal mit einem so genannten „da Vinci“-Roboter operiert: „Ich habe vollstes Vertrauen in die moderne Technik. Wie der Chirurg mit den großen Roboterarmen feinste Schnitte setzt, kann man sich allerdings als Laie kaum vorstellen“. „Wir arbeiten an Systemen, die dem Chirurgen während der Operation jederzeit die genaue Lage des Tumors und die optimale Schnittführung anzeigen. Das ist besonders im Bauchraum schwierig, weil Organe und Gewebe hier sehr beweglich sind“, so Prof. Weitz.
Für die Weiterentwicklung der modernen Krebsmedizin hat sich auch der Unternehmer und Mäzen Heinz-Jürgen Preiss-Daimler ganz maßgeblich eingesetzt. Am 4. Februar ist der Ehrensenator der TU Dresden und große Förderer der Dresdner Hochschulmedizin nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Ihm zu Ehren erklingt im Rahmen des Konzerts Vivaldis Motette „In turbato mare irato“. Am Eingang der Kreuzkirche liegt ein Kondolenzbuch aus.
Mit ihrem Takte-Kauf können auch die Konzertbesucher die Krebsforschung unterstützen. Falls im Vorfeld des Konzerts nicht alle 626 Takte des letzten Musikstücks verkauft werden, gibt es am Abend selbst eine allerletzte Chance: Um ein komplettes Konzert zu genießen, können die Gäste bei der Veranstaltung selbst noch weitere Takte erwerben. „Bis zum Ende bleibt es spannend, wie viel Musik die Gäste hören werden. Das Konzert ist also eine Art musikalische Wundertüte. Und das für einen Zweck, bei dem es besser ist, nicht auf Wunder zu hoffen, sondern auf bestmögliche Forschung“, sagt Moderatorin Anja Koebel.
Das Konzertformat „Takte gegen Krebs“ wurde am NCT Heidelberg entwickelt, das dafür mit dem Deutschen Fundraising-Preis ausgezeichnet wurde.
Die Fakten zum Konzert:
Wann: Donnerstag, 12. März 2020, 19 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr (freie Platzwahl)
Wo: Kreuzkirche Dresden
Was wird gespielt:
• Bach: Doppelkonzert d-Moll für 2 Violinen, Streicher und B.c.
• Vivaldi: Konzert für Fagott, Streicher und B.c. d- Moll
• Vivaldi: „In turbato mare irato“ - Motette für Sopran, Streicher und B.c,
• Bach: Konzert für Cembalo, Streicher und B.c. f-Moll
• Vivaldi: Konzert für Flöte, Streicher und B.c., „La tempesta di mare“
• Telemann: Don Quichotte-Suite (626 Takte)
Wer: Susanne Branny, Annette Unger (Violine), Erik Reike (Fagott), Stephanie Atanasov (Sopran), Jobst Schneiderat (Cembalo), Bernhard Kury (Flöte) als Solisten und die
Dresdner Kapellsolisten unter der Leitung von Helmut Branny
Moderation: Anja Koebel
Ticketverkauf: SZ-Ticketservice Altmarktgalerie* und Karstadt*, Konzertkasse der Kreuzkirchgemeinde* (*zzgl. VVK-Gebühr), Zeitungskiosk im Uniklinikum Dresden, Presse und Buch Ullersdorfer Platz 1;
Abendkasse Kreuzkirche ab 18 Uhr
Preis: 20 Euro/10 Euro (ermäßigt: Schüler, Studenten, Senioren)
Kontakt: Dr. Anna Kraft, anna.kraft@nct-dresden.de, 0351/4585548
Weitere Informationen unter: www.nct-dresden.de/takte
Zur Pressemitteilung stehen zwei Bilder in druckfähiger Auflösung zur Verfügung:
Bild 1:
https://www.nct-dresden.de/fileadmin/media/nct-dresden/das-nct/newsroom/Bild1-Kapellsolisten.jpg
BU Bild 1: Die Dresdner Kapellsolisten spielen am 12. März viele tausend Takte. 626 von ihnen können die Besucher erwerben. © Frank Höhler
Bild 2:
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BU Bild 2: Patient Uwe Ludwig und Prof. Jürgen Weitz, Geschäftsführender Direktor am NCT/UCC Dresden, am Forschungs-OP-Roboter des Krebszentrums. (c) Uniklinikum Dresden/Holger Ostermeyer
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Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Anna Kraft
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)351 458-5548
E-Mail: anna.kraft@nct-dresden.de
www.nct-dresden.de
NCT/UCC Dresden
Dresden ist seit 2015 neben Heidelberg der zweite Standort des Nationalen Centrums für Tumor-erkrankungen (NCT). Das Dresdner Zentrum ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebs-forschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).
Das NCT hat es sich zur Aufgabe gemacht, Forschung und Krankenversorgung so eng wie möglich zu verknüpfen. Damit können Krebspatienten in Dresden und Heidelberg auf dem jeweils neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse behandelt werden. Gleichzeitig erhalten die Wissenschaftler durch die Nähe von Labor und Klinik wichtige Impulse für ihre praxisnahe Forschung. Gemeinsamer Anspruch beider Standorte ist es, das NCT zu einem internationalen Spitzenzentrum der patientennahen Krebsforschung zu entwickeln. Das Dresdner Zentrum baut auf den Strukturen des Universitäts KrebsCentrums Dresden (UCC) auf, das 2003 als eines der ersten Comprehensive Cancer Center (CCC) in Deutschland gegründet wurde. Seit 2007 wurde das UCC von der Deutschen Krebshilfe e.V. (DKH) kontinuierlich als „Onkologisches Spitzenzentrum“ ausgezeichnet.
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krebsinformationsdienstes (KID) klären Betroffene, Angehörige und interessierte Bürger über die Volkskrankheit Krebs auf. Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat das DKFZ das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg eingerichtet, in dem vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik übertragen werden. Im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), einem der sechs Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, unterhält das DKFZ Translationszentren an sieben universitären Partnerstandorten. Die Verbindung von exzellenter Hochschulmedizin mit der hochkarätigen Forschung eines Helmholtz-Zentrums ist ein wichtiger Beitrag, um die Chancen von Krebspatienten zu verbessern. Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden bietet medizinische Betreuung auf höchstem Versorgungsniveau. Als Krankenhaus der Maximalversorgung deckt es das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. Das Universitätsklinikum vereint 20 Kliniken und Polikliniken, vier Institute und zehn interdisziplinäre Zentren, die eng mit den klinischen und theoretischen Instituten der Medizinischen Fakultät zusammenarbeiten.
Mit 1.295 Betten und 160 Plätzen für die tagesklinische Behandlung von Patienten ist das Dresdner Uniklinikum das größte Krankenhaus der Stadt und zugleich das einzige Krankenhaus der Maximalversorgung in Ostsachsen. Rund 860 Ärzte decken das gesamte Spektrum der modernen Medizin ab. 1.860 Schwestern und Pfleger kümmern sich um das Wohl der Patienten. Wichtige Behandlungsschwerpunkte des Uniklinikums sind die Versorgung von Patienten, die an Krebs, an Stoffwechsel- und an neurodegenerativen Erkrankungen.
Deutschlands größter Krankenhausvergleich des Nachrichtenmagazins „Focus“ bescheinigt dem Universitätsklinikum Carl Gustav Dresden eine hervorragende Behandlungsqualität. Die Dresdner Hochschulmedizin belegt deshalb Platz zwei im deutschlandweiten Ranking.
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
Die Hochschulmedizin Dresden, bestehend aus der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und dem gleichnamigen Universitätsklinikum, hat sich in der Forschung auf die Bereiche Onkologie, metabolische sowie neurologische und psychiatrische Erkrankungen spezialisiert. Bei diesen Schwerpunkten sind übergreifend die Themenkomplexe Degeneration und Regeneration, Imaging und Technologieentwicklung, Immunologie und Inflammation sowie Prävention und Versorgungsforschung von besonderem Interesse. Internationaler Austausch ist Voraussetzung für Spitzenforschung – die Hochschulmedizin Dresden lebt diesen Gedanken mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus 73 Nationen sowie zahlreichen Kooperationen mit Forschern und Teams in aller Welt.
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
Das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) forscht auf den Gebieten Energie, Gesundheit und Materie. Folgende Fragestellungen stehen hierbei im Fokus:
• Wie nutzt man Energie und Ressourcen effizient, sicher und nachhaltig?
• Wie können Krebserkrankungen besser visualisiert, charakterisiert und wirksam behandelt werden?
• Wie verhalten sich Materie und Materialien unter dem Einfluss hoher Felder und in kleinsten Dimensionen?
Zur Beantwortung dieser wissenschaftlichen Fragen betreibt das HZDR große Infrastrukturen, die auch von externen Messgästen genutzt werden: Ionenstrahlzentrum, Hochfeld-Magnetlabor Dresden und ELBE-Zentrum für Hochleistungs-Strahlenquellen.
Das HZDR ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, hat fünf Standorte (Dresden, Freiberg, Grenoble, Leipzig, Schenefeld bei Hamburg) und beschäftigt knapp 1.200 Mitarbeiter – davon etwa 500 Wissenschaftler inklusive 170 Doktoranden.
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