Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) verleiht mehrere Forschungspreise
Im Rahmen der 52. Jahrestagung der DGPK in Wiesbaden wurden mehrere Preise an herausragende Forscherinnen und Forscher verliehen. Gegenstand der wissenschaftlichen Arbeiten sind genetisch bedingte, häufig lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen sowie spezielle diagnostische und therapeutische Maßnahmen bei schweren angeborenen Herzfehlern.
Die Forschungsförderung 2020 der DGPK, die mit 15.000€ dotiert ist, wurde an Frau Priv.-Doz. Dr. Cordula Wolf vom Deutschen Herzzentrum München, Klinik für Angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie, verliehen für ihre Untersuchungen zum Thema „Genotyp-Phänotyp-Korrelation bei angeborenen Arrhythmiesyndromen im Kindes- und Jugendalter – eine deutsche Multizenterstudie“. In der Arbeit werden an mehreren Kinderherzkliniken in Deutschland spezielle Formen von genetisch bedingten Herzrhythmusstörungen untersucht und in Beziehung zur klinischen Ausprägung gesetzt. Diese Erkrankungen können lebensbedrohlich sein; sie bedürfen der exakten genetischen Zuordnung und im Verlauf gegebenenfalls der Reklassifizierung hinsichtlich ihrer klinischen Bedeutung. Die Patienten müssen i.A. einer medikamentösen oder weiterführenden Therapie zugeführt werden, und sie bedürfen der lebenslangen Überwachung. Auch ist eine umfangreiche Erhebung der Familienanamnese erforderlich.
Der Wissenschaftspreis 2020 der DGPK ist mit 5.000€ dotiert. Er wurde an Herrn Priv.Doz. Dr. Michael Steinmetz, Universitätsmedizin Göttingen, Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, verliehen für die Untersuchung „Atrio-ventricular deformation and heart failure in Ebstein's Anomaly — A cardiovascular magnetic resonance study“.
Dabei werden die Herzen von Patienten mit einer seltenen angeborenen Herzfehlbildung, der sog. Ebstein-Anomalie der Trikuspidalklappe, per Kernspin-Untersuchung dargestellt und Parameter im Hinblick auf die funktionellen Auswirkungen sowie die Operationsindikation erstellt.
Das Gerd Killian Förderprojekt 2020 wurde von der Deutschen Herzstiftung mit 60.000€ ausgelobt und zusammen mit der DGPK verliehen. Die Preisträgerin ist Frau Dr. Anja Hanser, Universitätsklinikum Tübingen, Kinderheilkunde II – Kinderkardiologie. Sie widmet ihre Arbeit „Failing Fontan: Folge von Energieverlust und/oder Erkrankung des Lymphgefäßsystems?“ den Problemen von Patienten mit Einkammerherzen, die nach mehreren Operationen in eine Fontan-Zirkulation münden und im Verlauf u.a. mit Leberschäden, Flüssigkeitseinlagerungen und Herzrhythmusstörungen einhergehen können. Die Ursachen hierfür sind vermutlich multifaktoriell und therapeutisch schwer zu beeinflussen. In einer prospektiven kardialen MRT-Untersuchung soll neben einer Darstellung der thorakalen und abdominalen Lymphgefäße eine 4-dimensionale Flussmessung durchgeführt werden. Letztere ermöglicht die Berechnung von Energieverlusten im Fontan-Kreislauf und soll neue Erkenntnisse über die Ursachen des failing Fontan erbringen.
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Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) ist eine gemeinnützige medizinische Fachgesellschaft mit dem Ziel der Förderung von Wissenschaft, Diagnostik und Therapie sowie der Prävention von angeborenen und erworbenen Herz- und Kreislauferkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Sie nimmt ferner Belange der Lehre (Ausbildung, Fort- und Weiterbildung) sowie die Erstellung von Leitlinien wahr. Der Fachgesellschaft gehören aktuell 830 Mitglieder an.
Weitere Informationen unter www.dgpk.de
sowie unter
Presse der DGPK: Prof. Dr. med. Angelika Lindinger, email: angelika.lindinger@uks.eu.
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