Grünes Licht für die Weiterförderung des Weizenbaum-Instituts
Evaluierungskommission würdigt erfolgreiche Digitalisierungsforschung
Eine hochrangig besetzte Evaluierungskommission empfiehlt dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft für zwei weitere Jahre zu fördern. Die Kommission hat einen sehr positiven Eindruck von der Forschungskultur und den Forschungsergebnissen gewonnen, heißt es in ihrem Bericht. Auch die Nachwuchsarbeit, die hohe Motivation der Mitarbeitenden und die gute Zusammenarbeit am Institut werden gelobt.
Das Weizenbaum-Institut ist ein vom BMBF gefördertes Verbundprojekt, das im September 2017 gestartet ist. Das Konsortium aus Berlin und Brandenburg, das vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) koordiniert wird, hatte sich in einem bundesweiten Wettbewerb durchgesetzt. Knapp zwei Jahre nach der Gründung ist das Institut zum ersten Mal evaluiert worden. Bewertet wurden nicht nur die Aufbau- und Forschungsleistung, sondern auch die Sichtbarkeit des Instituts in der wissenschaftlichen Community und breiten Öffentlichkeit. Das positive Ergebnis der Evaluierung ist maßgeblich für die Weiterförderung des Instituts bis ins Jahr 2022.
„Wir freuen uns außerordentlich, dass wir nur zweieinhalb Jahre nach Gründung des Instituts ein so ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt bekommen haben“, so der geschäftsführende Direktor des Weizenbaum-Instituts Professor Christoph Neuberger. „Der Bericht bestätigt uns in unserem eingeschlagenen Weg, enthält aber auch wichtige Hinweise und Anregungen für die Weiterentwicklung des Instituts. Nun gilt es, die Empfehlungen der Kommission zur weiteren Verbesserung anzugehen. Dazu gehört etwa eine Strategie, wie unsere Forschungsthemen mit der Entwicklung der digitalen Gesellschaft auch künftig Schritt halten können.“
Als besonders positiv hebt die Evaluierungskommission auch das Engagement und die Kompetenz des wissenschaftlichen Nachwuchses hervor. Sowohl die Promovierenden als auch die Postdocs zeichneten sich durch hohe Motivation und starken Teamgeist aus. Ebenfalls gewürdigt wird der hohe Grad an gelebter Interdisziplinarität am Weizenbaum-Institut, an dem rund 180 Mitarbeitende über Arbeit, Märkte, Bildung, Medien, Demokratie, Recht und Technik in der digitalen Welt forschen.
WZB-Präsidentin Professorin Jutta Allmendinger sieht in den Ergebnissen die Arbeit des Verbunds bestätigt: „Mit dem Weizenbaum-Institut haben wir einen Ort geschaffen, an dem Interdisziplinarität auf höchstem wissenschaftlichem Niveau gelebt und praktiziert wird. Die Forschungsagenda verbindet wirtschafts-, sozial- und politikwissenschaftliche, rechtswissenschaftliche sowie informatische und gestalterische Forschungsansätze, die im Institut bis in das Design der einzelnen Forschungsgruppen hinein miteinander verknüpft werden.“
Der Evaluierungsbericht weist auch auf die noch anstehenden Herausforderungen in der weiteren Arbeit des Weizenbaum-Instituts hin. In einigen Jahren will das Weizenbaum-Institut zu den renommierten Internet-Instituten weltweit aufgeschlossen haben. Erreicht werden soll dies durch exzellente und problemorientierte Grundlagenforschung. Weiter ausgebaut werden soll auch der Dialog mit Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Ein weiteres Ziel ist die Verselbstständigung des Weizenbaum-Instituts, das von fünf Universitäten und zwei außeruniversitären Forschungseinrichtungen getragen wird. Die Kommission empfiehlt, den Weg in die Eigenständigkeit weiter voranzutreiben, gleichzeitig aber die Kooperation mit den Verbundpartnern nicht aufzugeben.
In diesem Zusammenhang begrüßt die Kommission, dass das Weizenbaum-Institut als ersten Schritt zur institutionellen Verselbstständigung im Dezember 2019 einen eingetragenen Verein gegründet hat. Der Weizenbaum-Institut e.V. wird ab dem vierten Jahr der Förderung eine direkte Zuwendung erhalten und das Verbundprojekt administrativ unterstützen und rechtsgeschäftlich vertreten. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem die Koordination des wissenschaftlichen Verbunds, die Öffentlichkeitsarbeit, der Wissenstransfer in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie die Internationalisierung des Instituts. Den Vorstand des Vereins bilden der geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Christoph Neuberger (FU Berlin), seine beiden Stellvertreter im geschäftsführenden Direktorium, Prof. Dr. Herbert Zech (HU Berlin) und Prof. Dr. Sascha Friesike (UdK), sowie die Geschäftsstellenleiterin Dr. Karin-Irene Eiermann (WZB) als administratives Vorstandsmitglied.
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Über das Weizenbaum-Institut
Das Verbundprojekt Weizenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft – Das Deutsche Internet-Institut wird seit September 2017 von einem Forschungskonsortium aus Berlin und Brandenburg getragen. Diesem gehören an: die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universität der Künste Berlin, die Technische Universität Berlin, die Universität Potsdam, das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) und das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Aufgabe des Weizenbaum-Instituts ist es, die ethischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aspekte von Internet und Digitalisierung zu erforschen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung stellt hierfür Fördergelder in Höhe von bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Informationen unter: www.weizenbaum-institut.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Filip Stiglmayer
Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel:+49 30 700141-010
E-Mail: filip.stiglmayer@wzb.eu
Originalpublikation:
Download Evaluierungsbericht: https://www.weizenbaum-institut.de/media/News/Berichte/Evaluierungsbericht_Weizenbaum-Institut.pdf
Download Stellungnahme des Weizenbaum-Instituts: https://www.weizenbaum-institut.de/media/News/Berichte/Stellungnahme-Weizenbaum-Institut.pdf