Nachhaltigkeit durch Pandemie? Knapp 30 Prozent der Deutschen sehen in der Krise eine Chance
Am 3. Mai ist der deutsche Erdüberlastungstag. Mehr als ein Viertel der Bürgerinnen und
Bürger denkt, dass die Corona-Pandemie ein Umdenken hin zu einem nachhaltigeren und
klimaschonenderen Wirtschaftssystem auslöst.
7 Prozent der deutschen Bevölkerung sind davon überzeugt, dass die Corona-Pandemie bei den Menschen ein Umdenken bewirkt, hin zu einem nachhaltigeren und klimaschonenderen Wirtschaftssystem. 20 Prozent stimmen dem mit „eher ja“ ebenfalls zu. Das ergab eine repräsentative Umfrage anlässlich des deutschen Erdüberlastungstags am 3. Mai. Diese Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2020 – Bioökonomie, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), durchgeführt.
Der deutsche Erdüberlastungstag markiert den Tag im Jahr, an dem weltweit das jährliche Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen aufgebraucht wäre, wenn die gesamte Weltbevölkerung so leben würde, wie die Menschen in Deutschland. Deutschland lebt ab dem 3. Mai bis zum Ende des Jahres praktisch auf Kredit. Der Tag wird jährlich vom „Global Footprint Network“ errechnet.
Prof. Dr. Markus Vogt, Mitglied im Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern, kommentiert die Ergebnisse der Meinungsumfrage als positives Zeichen. „Viele Menschen sehen in der Krise die Chance für einen dauerhaften Wandel“, erklärt Prof. Dr. Markus Vogt. „Dieser Umbruch muss als Aufbruch genutzt werden.“
Bioökonomie als Treiber nutzen
Im Bereich Bioökonomie sieht Prof. Dr. Markus Vogt dafür sehr viele Chancen. „Wir haben viele Konjunkturprogramme, um die Wirtschaft wiederzubeleben. Es geht jetzt darum, das Geld nicht in veraltete Strukturen zu investieren, sondern in die Wirtschaft, die wir in Zukunft brauchen. Die Bioökonomie bietet hierfür entscheidende Perspektiven, weil sie auf klimaverträglichem Wirtschaften basiert, nachwachsende Rohstoffe erschließt und weil sie Abfall vermeidet.“
Hintergrund
Seit April leitet Prof. Dr. Markus Vogt außerdem das vom BMBF geförderte Projekt „Vorsorge und Innovation als ethische Prinzipien der Bioökonomie“. Der Projektschwerpunkt liegt auf einer zukunftsfähigen Wirtschaft durch wissensbasierte Innovation. Die Digitalisierung in der Landwirtschaft sieht er als enorme Chance hinsichtlich Effizienz und Umweltschutz.
Das „Global Footprint Network“ will mit dem Erdüberlastungstag auf die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen aufmerksam machen.
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Wissenschaftsjahr 2020 – Bioökonomie
Wie können wir nachhaltiger leben, Ressourcen schonen und gleichzeitig unseren hohen Lebensstandard erhalten? Das Wissenschaftsjahr 2020 – Bioökonomie hält Antworten auf diese Frage bereit. Bürgerinnen und Bürger sind dazu eingeladen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung den Wandel hin zu nachhaltigen, biobasierten Produktions- und Konsumweisen zu diskutieren. In vielfältigen Formaten wird das Konzept der Bioökonomie mit all seinen Potenzialen und Herausforderungen erlebbar gemacht und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD).
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